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Am 24. Oktober. 447
geworfen, wo er während vier Tagen weder aß noch trank. Das
Schiff landete an verschiedenen Orten, in der Hoffnung, den Kaiser
da anzutreffen, den man aber immer verfehlte. Der heilige Bischof
wurde überall, wo man landete, von den Gläubigen mit ehrerbietiger
Liebe aufgenommen, und erquickt.
Da der Kaiser Sicilien schon verlassen hatte, segelte das Schiff
nach Italien, und Felix ward nach Vcnosa in Apulien gebracht, wo
der Befehlshaber der Leibwache ihm die Bande abnehmen ließ, und
ihn fragte: warum er die heiligen Bücher auszuliefern geweigert habe,
ob er etwa keine habe? „Ich habe solche," antwortete er, „aber
ich übergebe sie nicht." Der Befehlshaber sprach das Urtheil, daß
er enthauptet werden solle. Darüber hoch erfreut, sprach Felix mit
lauter Stimme: „Ich danke Dir, o Herr! daß Du Dich gewürdiget
hast, mich zu erlösen." Als er auf dem Richtplatze stand, erhob
cr die Augen zum Himmel und bethete: „Ich preise Dich, o Gott!
Sechs und fünfzig Jahre habe ich auf dieser Erde gelebt. Ich habe
(mit deiner Gnade) vollkommene Enthaltsamkeit beobachtet, das Ge-
setz des Evangeliums befolgt, den Glauben und die Wahrheit ver:
kündet. Für Dich, Herr des Himmels und der Erde! beuge ich
mein Haupt, als dein Opfer, bereit, den Todesstreich zu empfangen.
Du bist der Ewige, dem Ehre und Herrlichkeit gebührt von Ewigkeit
zu Ewigkeit." Sobald er das Gebeth vollendet hatte, ward er durch
den Scharfrichter vollendet.
Der schone Ausspruch des heiligen Bischofs und Märtyrers Felix:
„Der Feind hat keine Gewalt über mich, so lange ich in Dir, o
Herr! lebe." erinnert an das 59. Kapitel der Nachfolge Christi des
Thomas von Kempis; dessen öftere, aufmerksame Lesung nicht nach:
drucksam genug empfohlen werden kann.
iligen: Rogatianus und
(Am 9. Oktober. Im römischcn Martcrbuche am 24. Mai.)
Zu Nantes, einer ansehnlichen und volkreichen Stadt an dem
Flusse Loire in Oberbrctagne in Frankreich, lebte ein junger Mann,
von einer angesehenen Familie, mit Namen Donatianus, welchem
sein tugendhafter Lebenswandel allgemeine Hochachtung erworben hatte.
Sein Betragen war nicht das flüchtige, welches man bei Jünglingen
so oft wahrnimmt, sondern ein gesetztes, männliches Benehmen zeich-
nete ihn vor seines Gleichen auf das Vorthcilhafteste aus. Er war
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen