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500 Die heilige Lucia, Jungfrau und ?
blieb unverletzt, und verlor nicht den freudigen Muth und die Zu-
versicht zu Jesus Christus.
Paschasius hatte nun keine Lust mehr, weitere Martern an ihr
versuchen zu laffen, weil er neue Beschämung durch die Standhaft
tigkeit derselben befürchtete. Er befahl deßwegen, daß sie den To«
desstoß durch das Schwert empfangen solle. Sie ward durchstochen;
starb aber nicht sogleich. Paschasius entfernte sich, und mit ihm
seine heidnische Begleitung. Die Gläubigen versammelten sich um
die heilige Lucia. Noch wurde ihr die heilige Wegzehrung gereicht.
Sterbend tröstete sie die Gläubigen mit der Versicherung, daß dic
harte Verfolgung bald aufhören werde, und gab endlich bethend
ihren Geist auf, im Jahre 304. Ihr Leichnam wurde von den
Gläubigen ehrenvoll begraben, und bald darauf der Begräbnißplatz
mit einer schönen Kirche verherrlichet.
Der Statthalter Paschasius erhielt nicht lange nachher die ver-
diente Strafe für die von ihm verübten Ungerechtigkeiten. Er wurde
nach Rom gerufen, dort zur Verantwortung gezogen, und zum Tode
verurtheilt. — Es ist allerdings ein verdienstliches Werk, wenn man
seine nach dem Tode zurückbleibenden Güter zur Unterstützung der
Armen, und andern guten Zwecken durch frommes Vcrmächtniß be-
stimmt , vorausgesetzt, daß keine höhere Pflichten verletzt werden.
Viel besser aber ist es, wenn man schon bei seinen Lebzeiten von
seinem zeitlichen Segen, so viel man immer kann, zu Werken der
Liebe verwendet. Je früher wir dieses thun, desto größer ist das
Kapital, und desto einträglicher, welches wir auf ewige, und unver-
gängliche Zinsen anlegen. Herzliche, zarte und thätige Liebe zu den
Armen, diesen dürftigen Brüden und Schwestern des Sohnes Got-
tes, die er uns anempfiehlt, aus daß wir mögen gewürdiget werden,
in ihnen Ihm Liebe zu erweisen, ist ein nothwendiges Kennzeichen
eines jeden wahren Christen. Auch der, welcher selbst dürftig ist,
kann sie üben, durch Rath, Trost und Beispiel der Geduld.
: Cyprianus, Iustina und
(Am 26. September.)
Der heilige Cyprianus wurde geboren zu Antiochien, in Pissi-
dien, von vornehmen Eltern, die dem Hcidcnthume ganz ergeben
waren. Schon in seiner' Kindheit wurde er zum Dienste des Apollo
bestimmt. Erst sieben Jahre war er alt, als man ansing, ihn in
der fabelhaften heidnischen Göttcrlehre, und in den teuflischen Kün-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen