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Am 1. September. 523
ihr für ihre Handarbeit die wenigen Nahrungsmittel, deren sie
bedürfte.
Die Bewohner dieser und der umliegenden Gegend steckten groß-
tcnthcils noch im finstern Heidenthume. Ungeachtet Verena einsam,
und von den Menschen ganz abgesondert lebte, so blieb doch das
Licht ihrer Vollkommenheit nicht verborgen. Gott begnadigte seine
Dienerin mit der Wundergabe, und viele Heiden, besonders Frauens-
personen , wurden zu Jesu Christo bekehrt. Als der römische Be-
fehlshaber davon Kunde erhielt, entbrannte er in heftigem Zorn ge-
gen die christliche Jungfrau. Er ließ sie ergreifen, und nachdem sie
vielfache Qual erlitten hatte, ins Gefängniß werfen. Da ward sie
getröstet durch den heiligen Mauritius, der ihr in einem Traumge-
sichte , in der Gestalt eines überaus schönen Jünglings, erschien.
Nicht lange nachher wurde der Befehlshaber von einem gefährlichen
Fieber befallen. Auf den Rath derer, die um ihn waren, ließ er
die Verena zu sich rufen. Sie bethete über ihn. Gott erhörte das
Gebeth des Glaubens, und sogleich war der Kranke von dem Fieber
befreit. Er gab der heiligen Jungfrau ihre Freiheit, und sie kehrte
in ihren einsamen Aufenthaltsort wieder zurück, zur größten Freude
derer, die von ihr zu Jesu Christo geführt worden waren, und sich
ihrer gottseligen Leitung überlassen hatten. Nachdem Gott durch sie
seine wundervolle Allmacht noch auf mancherlei Weise zur Verherr-
lichung seines heiligsten Namens kund gethan hatte, starb sie endlich
um das Jahr 304 den sanften Tod der Gcrecbtcn. Ihr Leichnam
wurde da, wo jetzt Zurzach steht, beerdiget, und wird heut zu
Tage noch in der dortigen Collegiatkirche gezeigt, und hochver-
ehrt. —
heilige Saturnmus und seine Gefährten,
M ä r t y r e r .
(Am 11.
Obgleich in der harten Christenverfolgung unter Diokletian die
christlichen Kirchen größtentheils niedergerissen, und vom Grunde aus
zerstört wurden, so unterließen die Gläubigen doch nicht die gottes-
dienstlichen Zusammenkünfte, und die Feier der heiligen Geheimnisse.
Sie versammelten sich in Privathäuscrn, in den Grabhöhlen, und in
andern geheimen Orten. Aber nicht selten wurden sie entweder ver-
rathen, oder sonst von den Feinden des christlichen Namens entdeckt,
und dann zur Verantwortung und zur Strafe gezogen. Dieses ge-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen