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Am 25. November. 557
zendcn Hunger gequält, eines Andern sich besinnen werde. Gott
erfüllte seine Dienerin mit Trost, und schenkte ihr auf wundervolle
Weise Erquickung. Durch eilf ganze Tage soll sie ohne Speise und
Trank geblieben seyn. Die Gemahlin des Kaisers und dessen Feld-
herr Porphyrius waren begierig, diese junge, dabei so gelehrte und
standhafte Jungfrau zu sehen. Sie besuchten sie deßwegen in dem
Kerker. Katharina erhob nicht Klage über die qualvolle Mißhand-
lung, die sie leiden mußte, sie flehte nicht um Loslassung aus dem
Gefängnisse. Sich selbst und ihre Leiden ganz vergessend, sprach sie
mit dem beweglichsten Nachdrucke von Jesus Christus, und von dem
unschätzbaren Glücke des he.ligcn Glaubens. Gott gab ihren Wor-
ten überzeugende Kraft. Die Kaiserin sowohl, als der Feldherr
wurden gewonnen für das Christenthum, und erlangten späterhin die
Martcrkrone.
Da Marimin sich übe^eugte, daß keine Drangsal die standhafte
christliche Jungfrau zu erschüttern vermöge, faßte er den Entschluß,
sie auf eine recht qualvolle Weise todten zu lassen. Auf seinen Be-
fehl wurde sie aus dem Kerker geführt, und in Gegenwart einer Menge
Zuschauer auf ein Rad gebunden, welches mit spitzigen und scharf-
schneidenden Instrumenten versehen war. Durch die Umwälzung
dieses Rades sollte ihr Körper zerstückelt werden. In diesem Zu-
stande wandte sie ihr Gedeih zu Gott, und in wenigen Augenblicken
zerbrach das Rad und lag in Stücken da. Viele der Umstehenden
wurden durch dieses Wunder zu Jesus Christus bekehrt. Auch Mari-
min gcricth in hohes Erstaunen, blieb aber verstockt. Er ließ die
standhafte Martyrin enthaupten, im Jahre 307. Die Engel aber
trugen den reinen jungfräulichen Leib der heiligen Martyrin auf den
Berg Sinai, wo ihn der fromme Mönch Simcon fand, und wo er
gegenwärtig noch in der dortigen Klosterkirche verehrt wird.
M ä r t y r e r .
(Am 22. Oktober.)
Heraklea war die Hauptstadt in Thrazien (heut zu Tage Ro-
melicn) von der Zeit an, als Sevcrus Constantinopcl verbrannte,
bis zu den Zeiten des Kaisers Constantin, des Großen. Sie wird
vielfältig auch Araklea genannt, und ist der Sitz eines griechischen
Erzbischofs. In dieser Stadt lebte Philippus, ein Mann, der nicht
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen