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Am 3. Februar. 57z
Bischöfe der benachbarten Kirchen zugegen, und GaudentiuZ hielt zur
Erbauung der Gläubigen eine schöne Rede, welche jetzt noch vor-
Handen ist.
Der heilige Blasius, Bischof und
(Am 3. Februar.)
Entweder eine kurze Zeit vor, oder sehr bald nach den vierzig
Märtyrern, deren Geschichte wir so eben gehört haben, ward in der
nämlichen Stadt Sebaste, und unter dem nämlichen Statthalter
Agricola durch den Martertod vollendet der heilige Blasius. Er
war ein sehr eifriger Anhänger des Christenthums, ausgezeichnet durch
lebendigen Glauben, durch feste Zuversicht, durch innige Liebe, und
durch vollkommenen Wandel. Diese großen Züge, verbunden mit
demuthsvollcr Bescheidenheit, mit Sanftmuth, und mit strenger Ent-
haltsamkeit, verschafften ihm so große Hochschätzung, daß die Gläu-
bigen zu Scbaste einstimmig ihn zu ihrem Bischöfe erwählten. Noch
heller leuchtete jetzt der Glanz seiner Tugend, die sich in der zärt-
lichsten Liebe gegen seine Heerde, und in der eifrigsten Sorge für
die ihm anvertraute Kirche ganz vorzüglich zeigte. Sein Leben für
seine Hecrde zu erhalten, entzog sich Blasius der Verfolgung des
Licinius, dessen Befehle der Statthalter Agricola mit blutdürstiger
Wuth vollzog. Er verließ Sebaste, und begab sich auf den Berg
Aegäus, wo ihm eine Felsenkluft, zum geheimen Aufenthaltsorte diente.
Nnter strengem Fasten widmete er sich da anhaltend dem Gebethe,
und der heiligen Betrachtung. Die Felsenkluft, in welcher er sich
aufhielt, mag vorher schon wilden Thieren zum Aufenthaltsorte ge-
dient haben. Sie kamen auch jetzt ungescheut dahin, und oft ver-
sammelte sich eine große Anzahl derselben um den heiligen Mann,
der ihnen sanft begegnete, weßwegcn sie vor ihm weder zurückschreck-
ten, noch ihm ein Leid thaten. Durch den geselligen Umgang der
vcrnunfllosen Thiere schien die gütige Vorsehung die Bckümmcrniß
über die Trennung von der geliebten Heerde, von der die wilde Wuth
der Menschen ihn vertrieben hatte, mildern zu wollen.
Der Statthalter Agricola ordnete um diese Zeit eine Jagd an,
ob zur bloßen Lust, oder damit, wie einige Geschichtschreiber sagen,
reißende Thiere eingefangen werden, welchen dann die Bekcnner Jesu
vorgeworfen werden sollten, mag dahin gestellt bleiben. Mehrere
der von den Jägern verfolgten Thiere liefen der Felscnkluft zu, in
welcher der heilige Blasius sich verborgen hielt. Hastig setzten die
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen