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schof und Bekenner.
Der heilige Eustathius wird von Einigen auch Eustachius
genannt. Er war zu Side, einer Seestadt Pamphyliens, in Klein-
asien, um das Jahr 270 geboren, und in der christlichen Religion
erzogen. Er widmete sich frühe den Wissenschaften. Den ange-
strengtesten Fleiß wandte er auf die Erforschung der heiligen Schrif-
ten. Mit den Wissenschaften verband er fortwährend das ernstliche
Bestreben nach Veredlung des Herzens, nach Heiligung seines Sin-
nes und seines Wandels. Dadurch erwarb er sich die große Hoch-
schätzung der Gläubigen, und leuchtete bald als ein helles Licht zur
heilsamsten Erbauung für Viele. Es ist sehr wahrscheinlich, daß er,
entweder während der dioklctianischcn Verfolgung, oder während der,
welche Licinius gegen die Christen verfügte, des Glaubens wegen
gelitten habe. Der heilige Athanasius legte ihm den rühmlichen
Namen eines Vekenners bei, wohl nicht deßwegen, weil er später,
wie wir bald hören werden, in der Verbannung lebte.' Andere
heilige Bischöfe hatten noch härteres Schicksal, als er, zu erdulden,
und sie werden nicht ausgezeichnet mit dem Namen „Bckenner" weil
solche Auszeichnung in dieser Zeit nur denen zu Theil wurde, welche
durch Bande, durch Martern, oder durch den Tod für den heiligen
Glauben gezeugt hatten. Ein so helles Licht, als Eustathius war,
mußte auf den Leuchter gestellt werden. Er hatte sich dem Dienste
der Kirche gewidmet, und wurde jetzt geweiht zum Bischöfe von
Beron in Maccdonien. Wann dieses geschehen sey, läßt sich nicht
angeben. Um das Jahr 320 regierte er diese Kirche, und stand
in der Zahl derjenigen, welche mit heiligem Eifer für die reine Lehre
gegen die Irrthümer der Ariancr kämpften. Dadurch ward sein
Ruhm unter den Gläubigen immer mehr ausgebreitet, weßwegen er
von den Priestern, und vom Volke der antiochenischcn Kirche zum
Bischöfe dieses apostolischen Stuhles berufen wurde. Obgleich man
damals die Versetzungen der Bischöfe von einem Stuhle zum andern
für unerlaubt anzusehen, und das Band, welches den Bischof mit
seiner Heerde verband, für unauflöslich, wie das Band der Ehe zu
halten geneigt war, so ward doch diese Wahl von dem bald darauf
gehaltenen Concilium zu Nicäa als gültig anerkannt, und bestätiget
von den Vätern der Versammlung, welche sich freuten, diese wich-
tige Patriarchalkirche durch eine so kräftige Säule gestützt zu sehen.
Es war im Jahre 324, als Eustathius zum apostolischen Stuhle
in Antiochien berufen ward. Im darauf folgenden Jahre that er
sich bei der Kirchenversammlung zu Nicäa vor vielen andern hervor
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen