Seite - 618 - in Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres - Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
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618 Dle Heiligen: Ionas und Barachisms, Märtyrer.
laubniß, in den Kerker zu gehen. Da ermunterten sie dieselben zur
muthigen Ausdauer im angefangenen Kampfe. „Väter und Brü-
der!" sagten sie, „laßt uns furchtlos kämpfen für den Namen unsers
Herrn Jesu Christi, damit wir die Krone des ewigen Lebens erlan-
gen, wie jene aus unsern Brüdern, die im heiligen Martertode voran-
gegangen sind." Dadurch wurden die Vckcnner mächtig bekräftiget,
erduldeten unerschüttert die grauenvollsten Qualen, bis sie endlich
durch gewaltsamen Tod vollendet wurden. Bald darauf klagten
Magier den Ionas und Barcchisius an, daß sie, den königlichen
Befehlen zuwider, die Sonne anzubethen verweigerten, und sich eifrig
bemüht hätten, die hingerichteten Christen in ihrer Widersetzlichkeit
gegen die Gesetze zu starken. Sie wurden gefangen genommen, vor
Gericht gestellt, und gefragt: Ob sie der Verfügung des Königs ge-
horchen, und die Sonne anbethcn wollten? Darauf erwiederten sie:
„Wir wollen euch antworten, schenket uns aber solches Gehör, wie
es sich für Weise und für Richter geziemt. Als aufgestellte Richter
müßt ihr nach Gerechtigkeit richten. Mehr, als auf einen sterblichen
König, sollt ihr achten auf den, welcher euch Verstand und Einsicht
gegeben hat, auf Gott, welcher der Herr des Himmels und der
Erde ist, dessen Herrschaft auch alle Geister untergeben sind, der den
Wechsel der Zeiten leitet und Alles regiert, von dem ihr auch euel'e
Weisheit habet, damit ihr mit Gerechtigkeit richtet über die, welche
wie ihr, auch Menschen sind. Wir beschwören euch, uns aufrichtig
zu sagen, welchen Herrn zu verlä'ugncn uns gezieme, den himmlischen
oder den irdischen, den ewigen oder den vergänglichen? Wir vereh-
ren den Einigen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat; nicht
aber erweisen wir göttliche Verehrung einem hinfälligen Geschöpfe."
Die Richter, drei vornehme Magier, gcricthen in Zorn über diese
Rede, ließen die beiden Bekenner absondern, damit sie nicht gegen-
scitig sich crmuntern könnten, und befahlen, Ruthen herbeizubringen,
mit denen sie geschlagen werden sollten. Vorher noch wurde Ionas
allein vorgeführt, dem man nicht nur die Freilassung, sondern auch
große Gnadenbezeigungen verhieß, wenn er die Sonne anbcthen; die
grausamsten O.ualcn aber und den fürchterlichsten Tod androhte,
wenn er sich dessen weigern würde. Der Bekenner sagte: „Ich
werde nicht verläugnen mein»n Herrn Jesum Christum. Er, der
Ewige, ist die Hoffnung der Christen. Wer auf Ihn vertraut, wird
nicht zu Schanden werden." Darauf wurde er an Händen und
Füßen gebunden, auf den Boden geworfen, und mit knotigten Ru-
then grausam geschlagen. Während dieser Marter bethete er zu Gott.
„Gepriesen sey der Gott unserer Väter, Abrahams, Isaaks und Ja-
kobs, der sich gewürdiget hat, uns dem Verderben dieser Welt zu
entreißen, mit seiner Liebe uns ;u entflammen, und zum heiligen
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen