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096 Der heilige Bafilius, Bischof zu Cäsarea.
ben, und für die Wiederherstellung vollkommener Vereinigung dersel-
ben mit abendländischen Kirchen rastlos gearbeitet. Nach so viclcn
Arbeiten, Kämpfen und Leiden wurde er endlich am 2. Mai 373
in die Freude des Herrn abgerufen, nachdem er länger, als ein hal-
bes Jahrhundert die stärkste Säule im Tempel Gottes gewesen war,
ein Fels im Meere während der heftigsten Stürme, die je die Kirche
Jesu Christi erschüttert, und sie zu stürzen gedroht haben.
(Am 14. Imn.)
Der heilige Vasilius war aus einem cdcln, und was viel mehr
ist, hochbegnadigtcn Geschlechte entsprossen. Cäsarea in Kappadozien
war seine Gcburtsstadt. Sein Großvater, dessen Name unbekannt
ist, war ein gottseliger Mann. Dessen Gemahlin, die heilige Mak-
rina, welche zum Unterschied von ihrer Enkelin, die eben diesen Na-
men führte, die ältere genannt wird, war aus Ncocäsarca in Pon-
tus gebürtig, und in dem heiligen Glauben von Jüngern des heili-
gen Gregors des Wunderthäters unterwiesen worden. Beide flohen
zur Zeit der Verfolgung, welche von Diokletian angefangen, und
von Maximin fortgesetzt wurde, in eine waldigte Gegend von Pon-
tus. Hier führten sie ein sehr rauhes, beschwerliches Leben. Sie
waren ausgesetzt jedem Ungestüm der Witterung, der Hitze und Kalte,
den Sonnenstrahlen und Regengüssen, und beraubt alles Verkehrs
und Umganges mit Menschen. Sieben ganze Jahre brachten sie in
dieser Wüste zu. Nicht ohne wunderbare Fürsorge wurden sie von
Gott ernährt, für Den sie alles, was sie besaßen, verlassen hatten.
Nach ihres Rückkehr aus der Wüste lebten sie in Pontus, wo sie
durch die Heiligkeit des Wandels ein leuchtendes Beispiel gaben.
Ihr Vermögen muß entweder nicht eingezogen, oder ihnen wieder
zurückgestellt worden seyn, denn ihr Sohn war sehr reich, indem er
Landgüter in Pontus, Kappadozien, und Klcinarmenien besaß. Die-
ser Sohn war Basilius, der Vater des heiligen Basilius zu Cäsa-
rea. Er war im ganzen Lande hoch geehrt wegen seiner Tugend,
seiner Gaben, seiner Gelehrsamkeit. Seine Frau war die Zierde ih-
res Geschlechtes und hieß Emmelia. Sie hatte gewünscht sich im
jungfräulichen Stande dem ungestörten Dienste Gottes zu widmen,
aber ihre gefährdete Lage gestattete es nicht. Sie war eine Waise,
und sehr schön. Gott hatte sie, die als eine Heilige verehrt wird,
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen