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726 Die heiligen Makarc, Einsiedler.
ein getreuer Knecht des Herrn ging er heim zur ewigen Belohnung
um das Jahr 385. Ihm folgte auf dem apostolischen Stuhle zu
Jerusalem Johannes, der zweite dieses Namens.
Die heiligen
der ägyptische und der alerandrinische Einsiedler.
(Am 2. Immer.)
In der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts blühten die
beiden Makare, deren einer in Obcrägypten geboren war, und deß-
wegen der ägnptische heißt; der andere zu Alerandria, und darum
der alerandrinische genannt wird. Beide sahen den großen Einsied:
ler Antonius; Beide besuchten ihn, und entflammten sich an der
Glut seines heiligen Eifers; keiner aber war sein beständiger Jün-
ger, sondern der eine wie der andere muß unterschieden werden von
jenem Makarius, der beim Tode des Antonius zugegen war, dessen
in der Lebensbeschreibung des heiligen Einsiedlers erwähnt wurde.
Mit dem gleichen Namen verbanden die beiden Makare gleichen Ent-
schluß zur Enthaltsamkeit und zur beschaulichen Lebensweise; gleichen
Eifer im Streben nach Vollkommenheit, im Kampfe wider die Sinn-
lichkeit und in den Uebungen strenger Abtödtung, und einer, wie der
andere wurde von Gott mit eben so großen als außerordentlichen
Gaben begnadiget.
Makarius, der ägyptische, war geboren um das Jahr 301.
In früher Jugend verließ er die Welt, und bewohnte eine kleine
Zelle unfern eines Dorfes in Aegypten, wo er gottseligen Uebungen
oblag, und durch Handarbeit das wenige Brod, das er genoß, sich
verschaffte. Wider Willen ward er zu einem der niedern kirchlichen
Aemter bestimmt, weßwegen er diesen Ort verließ und sich anders
wohin verfügte. Ein gottcsfürchtiger Mann ward freiwillig sein
Diener. Er übernahm das, was Makarius durch Handarbeit ver-
fertiget hatte, und verschaffte ihm dafür das Nöthige. Eine ledige
Weibsperson des nahe gelegenen Dorfes war zu Falle gekommen.
Durch freche Verleumdung gab sie den Makarius als Thäter an.
Ihre Leute kamen zur Zelle des jungen Einsiedlers, rissen ihn mit
Gewalt aus derselben heraus, und mit sich fort in's Dorf, wo sie
ihm irdene Häfen und Scherben an den Hals hicngcn, ihn im
Dorfe herumführten, und schrieen: „Dieser Einsiedler hat unsere
Tochter entehrt, tödtct ihn! tödtet ihn!" Er wäre todt geschlagen
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen