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Der sowjetische Soldatenfriedhof von Mistelbach#

Ab dem 6. April 1945 überschritt die Rote Armee die March Richtung Westen. Die sowjetischen Primärziele waren Zistersdorf, Prottes, Matzen und Neusiedl an der Zaya; eben dort, wo sich die letzten noch funktionierenden Erdölfelder des Dritten Reiches befanden. Abgesehen davon drängte die Zeit für Stalins Armeeführer, möglichst viel Gelände- und Raumgewinn zu bewerkstelligen, denn die US-Armee näherte sich von Westen her rasch der Tschechoslowakei und damit dem erhofften sowjetischen Einflussbereich.

Der Roten Armee standen entlang der March mehrere Divisionen der Waffen-SS und auch der deutschen Wehrmacht gegenüber. Bereits am 10. April fielen Gänserndorf und Straßhof in die Hände der Roten Armee. Die deutschen Truppen wurden auf die Orte Prottes, Groß-Schweinbarth und Hohenruppersdorf zurückgedrängt. Am 11. April standen sowjetische Luftlandegardisten mit Panzerunterstützung vor Gaweinstal. Am 17. April 1945 war die Stadt Mistelbach durch russische Verbände eingekreist. Die Stadt lag im Verantwortungsbereich des Panzerkorps „Feldherrenhalle“, welches sich mit einer Jäger-Division und einer Panzer-Division zur Verteidigung eingerichtet hatte. Da die Russen mit starkem militärischen Widerstand in Mistelbach rechneten, setzten sie insgesamt acht Kampfregimenter und drei Kampfunterstützungsregimenter auf die Stadt an, wodurch die Russen den Verteidigern zahlenmäßig weit überlegen waren.

Der Angriff der Roten Armee auf Mistelbach wurde durch massiven Beschuss von Stalinorgeln vorbereitet, wodurch viele Häuser zerstört wurden. Die Bevölkerung suchte in den Kellern Schutz. Am 18. April 1945 gingen die Russen von Paasdorf über Ebendorf nach Mistelbach vor und nahmen die Stadt nach kurzer Gegenwehr der Wehrmacht-Verbände ein.

Am Nordende der Stadt, in der Dr. Körner-Straße, mitten unter neu gebauten Siedlungshäusern, befindet sich die sowjetische Kriegsgräberanlage - ein beredtes Zeichen einer unseligen Vergangenheit.

Text am Sockel des 1958 errichteten Obelisken in russischer Sprache (Übersetzung):

Ewiger Ruhm den Sowjetkriegern, die im Kampf für die Ehre und Unabhängigkeit der sowjetischen Heimat und für die Befreiung der Völker Europas von den faschistischen Eroberern gefallen sind.

Der Friedhof wurde am 19. Mai 1946 seiner Bestimmung übergeben. Anzahl der Bestatteten: ca. 2.200

Sowjetischer Soldatenfriedhof Mistelbach
Foto: P. Diem
Sowjetischer Soldatenfriedhof Mistelbach
Foto: P. Diem
Sowjetischer Soldatenfriedhof Mistelbach
Foto: P. Diem
Sowjetischer Soldatenfriedhof Mistelbach
Foto: P. Diem

--> Vergleiche den Beitrag des Dokumentationsarchivs zu allen n.ö. Sowjetdenkmälern

Redaktion: P. Diem