Fischer, O.W. #
(Otto Wilhelm)
* 1. 4. 1915, Klosterneuburg (Niederösterreich)
† 29. 1. 2004, Lugano
Bühnen- und Filmschauspieler
O. Fischer
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
In den 50er und 60er Jahren der unumstrittene Star des deutschsprachigen
Films, hat
Fischer ein glanzvolles Kapitel deutsch-österreichischer
Filmgeschichte mitgestaltet. Wichtige Filme waren u. a. "Erzherzog
Johanns große Liebe", "Solange du da bist" (mit
Maria Schell),
"Ludwig II.", "Das Riesenrad", "Hanussen". Gutaussehend, charmant und
von großer persönlicher Ausstrahlung, war er v. a. beim weiblichen
Kinopublikum äußerst erfolgreich. Bis der glänzende, aber schrullige
und bewusst manirierte Charakterdarsteller plötzlich seine Karriere
abbrach und sich für ein Vierteljahrhundert auf seinen Besitz im Tessin
zurückzog, um seinen Neigungen als Philosoph und Dichter nachzugehen.
Erst nach dem Tod seiner Frau trat der einst weltberühmte Star wieder an
die Öffentlichkeit, so mit dem TV-Film "Herbst in Lugano" (1989) und in
der ORF-Serie "Ich über mich" (1991).
Der Sohn eines österreichischen Hofrats wurde am Reinhardt-Seminar ausgebildet
und war vor seiner Filmkarriere an kleineren Bühnen in Wien und München
tätig, bis er 1936 an das Theater in der Josefstadt engagiert wurde.
1938-1944 spielte er am Deutschen Volkstheater in Wien.
1946-1952 war er Mitglied des Burgtheaters, wo er u. a. als "Anatol", in
Ibsens "Gespenster", in Büchners "Dantons Tod", als Francis Leroy in
Zuckmayers "Gesang im Feuerofen" brillierte. Auf Tourneen spielte er
unzählige Male den "Schwierigen" und im Fernsehen Schnitzler-Rollen.
1989 erschien sein Buch "Engelsknabe war ich keiner. Erinnerungen an
eine Jugend".
Literatur#
- D. Popa, O. W. Fischer, Seine Filme, sein Leben (1989)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992