Gütersloh, Albert Paris #
(eigentlich A. Conrad Kiehtreiber)
* 5. 2. 1887, Wien
† 16. 5. 1973, Baden bei Wien
Maler und Schriftsteller
Albert Paris Gütersloh
©
Imagno / Foto Barbara Pflaum
Der äußerst vielseitige Künstler war Schauspieler, Regisseur und
Bühnenbildner, er malte und schrieb. Nach dem Gymnasium war
Gütersloh
Malerschüler von Gustav Klimt. Er trat als Schauspieler an mehreren
Provinzbühnen auf, bis
Max Reinhardt
auf ihn aufmerksam wurde und ihn
nach Berlin holte. Als Autor veröffentlichte er 1910 "Die tanzende
Törin", einen der ersten expressionistischen Romane im deutschsprachigen
Raum. Seine schriftstellerische Bedeutung wurde allerdings erst nach
Erscheinen seines Hauptwerkes "Sonne und Mond" (1962) voll erkannt.
Seine Karriere machte
Gütersloh als Maler. Er war 1929-1938 Professor an der Wiener
Kunstgewerbeschule, danach erhielt er Berufsverbot. 1950-1954 war er
Vizepräsident der Secession. 1945-1962 leitete er eine Meisterschule für
Malerei an der Akademie der Bildenden Künste, 1956-1959 amtierte er als Rektor.
Gütersloh war Präsident des Wiener Art Clubs, in dem
sich die Avantgarde der Nachkriegszeit traf, der geistige Vater der
"Wiener Schule des Phantastischen Realismus" und ein Mythos zu
Lebzeiten. Sein umfangreiches malerisches CEuvre umfasst
Landschaftsbilder, Stillleben, Porträts, Aquarelle, Zeichnungen,
Glasfenster und Mosaike in Wiener Kirchen.
Literatur#
- F. Thurner, Albert Paris Gütersloh (1970)
- J. Adler (Hg.), Allegorie und Eros (1986)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992