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Hartleb, Karl#


* 23. 10. 1886, St. Georgen bei Neumarkt (Steiermark)

† 29. 8. 1965, Neumarkt (Steiermark)


Landwirt und Politiker


Hartleb war schon in jungen Jahren im landwirtschaftlichen Genossenschaftswesen tätig. 1918 schloss er sich der Bauernbundbewegung an. Später trat er der neugegründeten Agrarpartei "Landbund" bei. 1919 wurde er in den steirischen Landtag gewählt und hat sich um die Durchsetzung wichtiger agrarischer Gesetze, wie das über die landwirtschaftlichen Servituten und das Dienstbotengesetz, verdient gemacht. In seiner Partei machte er schnell Karriere und wurde 1925 Obmannstellvertreter in der Reichsparteileitung. 1927-1930 wurde er in den Nationalrat gewählt. Als der "Landbund" im Mai 1927 Mitglied der Koalitionsregierung wurde, übernahm Hartleb als Vizekanzler auch das Innenressort; er war daher zuständiger Ressortchef am 15. Juli 1927, dem Tag des Justizpalastbrandes, als Tausende Sozialdemokraten gegen den Ausgang des "Schattendorfer Prozesses" demonstrierten und die Exekutive mit äußerster Härte vorging. Als Kabinettsmitglied kümmerte sich Hartleb auch weiterhin um landwirtschaftliche Belange. Während des NS-Regimes blieb er unbehelligt. Nach dem Krieg trat er dem VdU (später: FPÖ) bei und war 1949-1953 Abgeordneter zum Nationalrat.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992