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Leser, Ludwig#


* 11. 8. 1890, Neufeld an der Leitha (Burgenland)

† 31. 10. 1946, Neufeld


Politiker


Leser besuchte das Gymnasium in Ödenburg (Ungarn) und die Handelsschule. Er ging nach Triest und schloss sich dort der Arbeiterbewegung an. 1918 trat er in die Neufelder Jutespinnerei ein, wo er Betriebsratsobmann wurde. Er setzte sich für eine Autonomie Westungarns ein, Bemühungen, die er zur Zeit der Räterepublik verstärkte. 1918 kandidierte er auf einer sozialdemokratischen Liste für das Budapester Parlament, wurde nach dem Ende der Räteregierung verhaftet und floh nach 13 Monaten Gefängnis nach Österreich Hier nahm er sofort den Kampf um den Anschluss Burgenlands an Österreich auf. Er wurde burgenländischer Parteiobmann der Sozialdemokraten und 1922-1934 stellvertretender Landeshauptmann. Als Landeskulturreferent widmete er sich besonders dem Aufbau des Schulwesens. Nach den Februarereignissen 1934 emigrierte er in die CSR, wo er als Lektor und Dozent an Arbeiterhochschulen tätig war. Während der NS-Zeit war er 14 Monate inhaftiert; am 5. Mai 1945 wurde er durch die Rote Armee befreit. 1945/46 im Burgenland provisorischer Landeshauptmann, setzte er sich vehement für die Wiedererrichtung des als Verwaltungseinheit aufgelösten Burgenlandes ein. Danach amtierte er bis zu seinem Tod wieder als stellvertretender Landeshauptmann. Leser war auch auf geopolitischem Gebiet wissenschaftlich tätig.

Werke#

  • "Die burgenländische Schulschande" (1925)
  • "Die politische Gliederung des Burgenlands" in: Volk und Reich 5 (1929)
  • "Die wissenschaftliche Erschließung des Burgenlands" in: 10 Jahre Burgenland (1931)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992