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Staribacher, Josef#


* 25. 3. 1921, Wien


Jurist und Politiker


Wegen seines politischen Engagements für die illegalen "Revolutionären Sozialisten" wurde Staribacher während des Ständestaatsregimes von einer Technischen Mittelschule verwiesen. So absolvierte er eine Lehre als Stein- und Offsetdrucker. 1938 wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet, 1939/40 verbrachte er im KZ Buchenwald. Nach Kriegsende trat er in die Arbeiterkammer ein, legte die Abendmatura ab und studierte Volkswirtschaft und Staatswissenschaften. Als Sekretär der Wiener Arbeiterkammer zog er 1961 als SPÖ-Abgeordneter in den Nationalrat ein. 1970-1983 war Staribacher Handelsminister der Ära Kreisky. Der äußerst beliebte Politiker schuf ein gutes Gesprächsklima mit allen Sozialpartnern. Als Ressortchef engagierte sich der Verfechter der Sozialpartnerschaft sehr für den Fremdenverkehr, für die Klein- und Mittelbetriebe und eine moderne Konsumentenpolitik. Seine Energiepolitik dagegen geriet immer mehr ins Kreuzfeuer der Kritik, er hatte sich für die Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Zwentendorf und für den Bau des Hainburger Kraftwerks ausgesprochen. Nach seinem Ausscheiden aus dem Kabinett wurde Staribacher Vorsitzender des Aufsichtsrats der ÖIAG.



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992