Viertel, Berthold#
* 28. 6. 1885, Wien
† 24. 9. 1953, Wien
Schriftsteller, Dramaturg und Regisseur
Berthold Viertel
© Bildarchiv der Österr. Nationalbibliothek
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Viertel war in der Zwischen- und Nachkriegszeit eine der bedeutenden
Persönlichkeiten der österreichischen Kulturszene. Der theaterbesessene
Schriftsteller, der mit
Karl Kraus
und Peter
Altenberg bekannt war, veröffentlichte seine ersten Gedichte und Essays
1910/11 in der "Fackel". Er war Mitbegründer der "Wiener Volksbühne"
(1911), führte Regie in Dresden und Berlin und wirkte 1928-1932 als
Filmregisseur in Hollywood, dann in London. In Wien hat er nach dem 2.
Weltkrieg u. a. am Burg- und Akademietheater neue Akzente gesetzt. Seine
Inszenierungen von T. Williams' "Glasmenagerie" und "Endstation
Sehnsucht" waren von absolutem Weltformat.
Viertel machte das Wiener
Theaterpublikum auch mit Rattigan, Cocteau, Anouilh und anderen modernen
Dramatikern bekannt. Aufgrund seiner eigenen schriftstellerischen
Tätigkeit und seiner intimen Kenntnis des Theaters war er wie kaum einer
befähigt, das Werk eines Dichters zu vermitteln.
Viertel war auch ein
kritischer und kluger Essayist und trat als Übersetzer hervor
(Euripides, Arthur Miller, Tennessee Williams).
Werke#
- "Die Bahn" (Gedichte, 1921)
- "Gnadenbrot" (Roman, 1927)
- "Der Lebenslauf" (Gedichte, 1946)
Literatur#
- K. Kaiser (Hg.), Berthold Viertel Studienausgabe in 4 Bänden (Bd. 1: Die Überwindung des Übermenschen. Exilschriften, 1989)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992