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Ein Quadrat aus Erde beim Mahnmal.
Ein Quadrat aus Erde beim Mahnmal.

Der Trail: Mahnmal am Rathausplatz#

(Station #4: Zum Todesmarsch ungarischer Jüdinnen und Juden, 1945)#

von Martin Krusche

Dieses Foto stammt aus dem Jahr 2013. Es gehört zum Projekt „Homeland“, für das Kuratorin Mirjana Peitler das serbische Duo „diSTRUKTURA“ gewonnen hatte. Eine „Intervention im öffentlichen Raum“ im Rahmen von „The Track: Axiom“, dem Abschnitt „Südost“. Das war ein Kunstsymposion, das ich in Gleisdorf realisiert hab.

Ich hatte mich zu der Zeit mit der Idee befaßt, daß wir auf ein markantes Datum zugingen, für das wir uns angemessen vorbereiten sollten. Im Folgejahr 2014 war dann an den Beginn des Großen Krieges von 1914 zu erinnern.

Ein Kräftespiel, das ganz Europa grundlegend verändert hat. Nimmt man den Austrofaschismus dazu und beachtet man, auf welche Art sich der Holocaust ereignet hat, landet man genau bei solchen Vorkommnissen, wie dem Todesmarsch ungarischer Juden, an den das Mahnmal erinnert.

Ich wollte, daß wir uns im 2013er Jahr auf dieses markante 2014 einarbeiten. Unter anderem, indem wir uns mit Kunstschaffenden aus Serbien und aus der Türkei verständigen, denn ich fand es naheliegend, auch deren Sichtweise zu erfragen.

Hier, auf der Wiese beim Gleisdorfer Mahnmal, legten Milica Milicevic und Milan Bosnic damals ein Quadrat frei und füllten es mit Erde, welche sie aus Serbien mitgebracht hatten. Erde, die also faktisch aus dem Süden kam, aber naturgemäß nicht nach ethnischen oder nationalen Kriterien identifiziert werden kann, wonach sie in einem größeren Zeitraum zu einem Teil des lokalen Bodens wandelte.

Einige Details#

Dieses Mahnmal beruht auf einem Entwurf der damals fünfzehnjährigen Schülerin Corinna Donnerer. Sie finden beim „Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus“ eine kurze Projektbeschreibung unter „Ein sichtbares Zeichen - Mahnmal im Zentrum der Stadt Gleisdorf“. (Link)

Ich sehe das Mahnmal unter anderem in einem Zusammenhang mit einem Kriegsdenkmal an der Südmauer der Gleisdorfer Stadtpfarrkirche:


Das 2013er Projekt#