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Notiz 025: Koordinaten#

(Eine Landkarte der Bedeutungen)#

von Martin Krusche

Ich gehe im Einrichten dieses Netzwerkes von der historischen Murvorstadt aus. Das sind heute wesentlich die Bezirke Lend und Gries. Beide Bezirksnamen verweisen auf die Flößer und auf das Anlanden ihrer Wasserfahrzeuge. Flüsse waren seinerzeit die einzigen Verkehrswege, um Massengüter zu transportieren; bis die Eisenbahn kam.

Innenhof der historischen Poststation von Gleisdorf. (Foto: Martin Krusche)
Innenhof der historischen Poststation von Gleisdorf. (Foto: Martin Krusche)

Durch dieses Terrain führte von Norden nach Süden die Post- und Commerzstraße, mit der Wien eine Verbindung zum Hafen in Triest hatte. Ihre Reste bestehen in Graz noch als Alte Poststraße. Parallel verliefen ursprünglich zwei Mühlgänge als Kraftquellen für Betriebe, einer links und einer rechts der Mur. Heute besteht nur noch jener durch die Murvorstadt.

Nach Osten führte die sogenannte Ungarnstraße über die Ries nach dem ungarischen Ofen. Dieser Ort wurde späte mit dem Ort Pest zur Hauptstadt Budapest zusammengelegt. Diese Straße hatte in Gleisdorf eine wesentliche Poststation, deren Gebäude überwiegend erhalten blieben und heute in Privatbesitz sind. Unterwegs erinnern einige markante Meilensteine an die Bedeutung dieser Route.

Unmittelbar darauf sorgte Erzherzog Johann von Österreich mit seinen England-Besuchen für wesentliche Impulse aus der damals weltweit führenden Industrienation, wovon die Steiermark profitiert hat.

Somit habe ich in diesem Teil der Steiermark ein Koordinatensystem zur Verfügung, in dem ich verschiedene Aspekte der Sozial- und Kulturgschichte festmachen kann, deren Rückgrat unsere Mobilitätsgeschichte bildet.

Das ist wichtig, weil rund um die Bereiche „Mensch und Maschine“ sowie das Kuratorium für triviale Mythen die Arbeit einerseits auf der Diskursebene stattfindet, andrerseits in reale soziale Begegnungen überführt wird und sich gelegentlich in Veranstaltungen manifestiert. (Work in Progress!)