!!!Reichenau an der Rax


Reichenau an der Rax ist ein heilklimatischer Luftkur- und zweisaisonaler Fremdenverkehrsort an der Schwarza am Fuß von Rax und Schneeberg. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte er sich dank der Schönheit seiner Lage, seiner Nähe zu Wien und des Baus der Südbahn zu einem beliebten Ausflugsziel und Kurort der adeligen Gesellschaft, wovon die zahlreichen Villen und Parkanlagen Zeugnis geben; die umliegenden Jagdreviere waren dem Kaiserhof vorbehalten.
Die __"Reichenauer Sommerspiele"__ im Kurtheater bieten Aufführungen auf höchsten künstlerischen Niveau.
Von Reichenau führt eine Seilbahn auf die 1547 m hoch gelegene Bergstation und das ausgedehnte Raxplateau.

Die __Rudolfsvilla__ („Sissis Villa“), erbaut 1856-1857 vom Ringstraßenarchitekten  Anton Hefft, diente als Sommerdomizil für Kaiser Franz Josef, Kaiserin Elisabeth, Kronprinz Rudolf und Erzherzogin Gisela, später  für den Bruder des Kaisers, Erzherzog Carl Ludwig und seine zahlreichen Kinder, darunter  den spätere Thronfolger Franz Ferdinand.
Ab 1866 war die Villa Treffpunkt der Schönen  und Reichen aus Adel, Gesellschaft, Kunst und Kultur wie Arthur Schnitzler,  Julius Graf Andrassy und Theodor Herzl, dessen Vermählung  1889 hier stattfand.
Heute ist die Villa im Privatbesitz und Rahmen für gesellschaftliche Ereignisse.

Zwischen 1870 und 1872 ließ Erzherzog Karl Ludwig die __Villa Wartholz__ inmitten eines bewaldeten Areals  nach Plänen von Heinrich Ferstel im neogotischen Stil erbauen. Kaiser Karl erbte die Kaiservilla und bewohnte  sie mit Kaiserin Zita, ihr Sohn Otto von Habsburg kam hier zur Welt.
Heute wird  der Garten des Schlosses mittels eines eleganten Pavillons von einer  Garten- und Dekorgesellschaft als Caférestaurant genutzt.

In Reichenau (Ortsteil Hinterleiten) liegt das __Schloss Rothschild__ (daher auch Schloss Hinterleiten genannt). In nächster Nachbarschaft  zu Erzherzog Carl Ludwig und auf ähnlich großem Grundstück ließ Nathaniel Meyer Freiherr von Rothschild (1836-1905) , der Philanthrop und reichste Junggeselle des Landes aus dem Wiener Zweig der Rothschilds, seine „Sommervilla“ errichten, mit den zehnfachen Baukosten der benachbarten Habsburgervilla.
Er beauftragte das Pariser Architekturbüro Bauqué und Pio mit dem Entwurf, der 1884-1889 zur Ausführung gelangte, aber nicht vollendet wurde - der Bauherr hatte das Interesse verloren: “ Eine Laune hatte es geschaffen, eine Laune gab es weg“. Dieses Schloß beeindruckt noch heute durch die verschwenderische Verwendung verschiedener Baumaterialien und Bauelemente, die an den Tudorstil und an Loireschlösser erinnern.
1890 plante Nathaniel Rothschild, das Schloss in eine Stiftung für Tuberkulosekranke umzuwandeln, nach Protesten der Gemeinde wurde daraus eine Stiftung zur Erholung kriegsinvalider Subalternoffiziere.. Während des Zweiten Weltkrieges wurde es als Erholungsheim für Potsdamer Waisenkinder und später auch als Lazarett genutzt.
Es  ist von der „Vereinigten Altösterreichischen Militärstiftung“ an das Verteidigungsministerium vermietet und wird von diesem als Seminarzentrum Reichenau geführt, darunter auch als Ausbildungsheim des Österreichischen Bundesheeres. Ferner wird es fallweise für kulturelle und offizielle Anlässe genutzt. Eine Innenbesichtigung ist im Normalfall nicht möglich.



In der Gemeinde befinden sich das Kurtheater mit seinen Sommerspielen (Juli), die Kuranstalt Thalhof, ein Erholungsheim der Niederösterreichischen Landesbediensteten, die Museumseisenbahn Payerbach- Hirschwang; an Industrie ein Kleinkraftwerk, Stahlbetonbau, Möbelerzeugung, Kartonagenfabrik.
In der zu Reichenau gehörenden Katastralgemeinde Hirschwang befinden sich die Seilbahn auf die Raxalpe, ein Erholungs- und Schulungszentrum der Arbeiterkammer, die Forstverwaltung des Magistrats der Stadt Wien, die Betriebsleitung der 1. Wiener Hochquellenleitung (Wasserleitungsmuseum Kaiserbrunn).


Sehenswert sind insbesondere:
* Pfarrkirche (1846)

* Schloss (1645) mit Resten der Ringmauer

* Villa Wartholz (1870)

* Das sogenanntes Wartholzkreuz (um 1500) - in der Nähe liegt auch die Kammerwandgrotte

* Schloß Rothschild (1884)
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>Text und Fotos : Kurt Hengl

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