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Bucklige Welt - Bräuche im Mai#

Maifeste im Dekanat Kirchschlag

Bad Schönau, jetzt
Die Jugend gestaltet ein Maibaumfest. Der Maibaum ist eine Fichte oder Tanne, die - bis auf den Wipfel - entastet wird. Diese wird durch einen Kranz, Fahnen, Bänder, Zunftzeichen usw. geschmückt und auf dem Dorfplatz aufgestellt. Bräuche dazu sind „Maibaumklau” Wache halten und Maibaumumschnitt mit Umzug und Fest.
Andachten zu Ehren der Gottesmutter finden beim mit Blumen und Kerzen gezierten „Maialtar” statt, auf dem eine geschmückte Marienstatue steht. Sie bildet den optischen Mittelpunkt der Maiandachten. Um den 4. Mai feiert die Pfarre eine Florianimesse.

Gschaidt, jetzt
In den einzelnen Siedlungen besucht man Maiandachten. Am Herz-Jesu-Sonntag ist in Gschaidt der erste Kirtag.

Hochneukirchen, einst
Das Maibaumaufstellen am Vorabend des 1. Mai geschah durch die Burschenschaft. Der Maibaum wurden von einem Bauern gespendet und von den Burschen sorgfältig gefällt, damit der Wipfel nicht abbrach. Unter Harmonikamusik wurde der Baum ins Dorf geführt und dort der Stamm glatt abgeschält. Das Schmücken - eine Fahne am Wipfel, ein Kranz mit bunten Bändern - besorgten die Mädchen. Nach dem Aufstellen gab es einen Tanz der Dorfjugend. Damit der Maibaum nicht vor seiner Zeit von Burschen aus anderen Dörfern umgeschnitten werden konnte, wurde er mit Eisenbändern beschlagen oder bewacht.
Der Maibaumumschnitt war immer ein großes Fest. Getanzt wurde meist auf einer Bühne im Freien. Als Eintritt bekamen die Besucher von den Mädchen ein Blumensträußchen angesteckt. Nur Männer und Burschen mussten bezahlen. Vor dem Umschnitt führten die Burschen Spiele auf. Sie kamen mit einem "selbstfahrenden Wagen" - ein Leiterwagen wurde mit Fichtenästen dicht verhängt, die Deichsel abmontiert und von innen geschoben. Manchmal fuhren sie auch mit einer Pferdekalesche, in die Kühe eingespannt waren. Aus dem Wagen kletterten dann zwei bis vier Holzknechte mit hölzernen Sägen und Hacken. Weitere Figuren waren ein Kasperl als Possenreisser, ein Jude als Wanderhändler, der den Baum kaufen wollte, ein Schuhputzer der Firma Blitzplank, ein streitendes Scherenschleifer- oder Zigeunerpaar, meistens auch ein Bärentreiber mit zwei Bären, die diesen bedrängten oder entliefen und die Frauen belästigten. Der Förster, der auf einem Pferd ritt, spielte eine wichtige Rolle. Er stritt mit den Holzknechten, wollte sie verjagen, feilschte und einigte sich dann doch auf einen Verkauf. Nachdem die Holzknechte wegen ihrer Werkzeuge ausgelacht wurden, holten sie eine richtige Säge und schnitten den Baum um. Ein Bursche brachte die Gipfelfahne schnell an sich. Fiel sie in andere Hände, musste sie die Burchenschaft teuer mit Wein auslösen. Nach der Versteigerung des Maibaums begann der Tanz.
Die Florianiprozession am 4. Mai ist abgekommen. Bis 1974 ging man von Hochneukirchen nach Gschaidt, später von Maltern nach Kirchschlag und zurück. Die Feuerwehrmänner besuchten geschlossen den Gottesdienst. (Jetzt wird die Florianimesse beim Hochneukirchner Kirtag gefeiert. Dieser "Zauberer-Kirtag" findet am 4. Sonntag nach Ostern statt.)
Der Samstag nach Christi Himmelfahrt wurde Betsamstag genannt. An diesem Tag ging man auf Wallfahrt nach Pinggau. Nun begann das Kreuzbeten in den Dorfkapellen, bis die Ernte eingebracht war, traf man sich am Sonntag Nachmittag zum Rosenkranz.

Hochneukirchen, jetzt
Die Feuerwehr oder andere Vereine besorgen das Aufstellen des Maibaums.
Der Maibaumumschnitt ist auch heute ein großes Fest, er erfolgt meist noch im Mai.
Der 1.Mai als Tag der Arbeit "ist im bäuerlichen Bereich bis heute noch nicht voll eingebürgert".
Ein seit 1954 neuer Brauch ist das Maispielen des Musikvereins. Mitglieder fahren in Gruppen von Ort zu Ort, auch zu Einzelhöfen. Sie spielen dort auf und sammeln Geld für den Verein.
Am zweiten Maisonntag wird der Muttertag gefeiert. Von den Schulen ausgehend, und zunächst mit Gedichten, Zeichnungen und Blumensträußen begangen, ist er zum "Kaufbrauch" geworden. Seit den 1980er- Jahren lädt die Gemeinde zu einer gemeinsamen Mutter- und Vatertagsfeier ein.
Am zweiten Freitag nach Fronleichnam wird das Herz-Jesu-Fest begangen.

Hollenthon, einst
Früher wurde im Dorf ein Maibaum aufgestellt, es musste ein kräftiger gerader Stamm, abgeschält bis auf den "Gipfel" sein. Dieser wurde mit bunten Bändern, Weinflaschen und anderen begehrenswerten Dingen geschmückt. Unterhalb war am Stamm der "Wurschtl" oder "Tattermann" angebunden. In den Tagen und Nächten vor dem Maibaumumschnitt musste der Baum bewacht werden, um die Blamage zu verhindern, dass ihn die Burschen aus der Nachbarschaft umschnitten.
Der Maibaumumschnitt sollte unter Beteiligung der ganzen Gemeinde stattfinden. Dabei ging es lustig zu, die Musikkapelle spielte, die Volkstanzgruppe tanzte. Das Fällen des Maibaums besorgten zwei verkleidete Holzknechte. Sie mussten achtgeben, dass niemand den Wipfel stahl (sonst wurde Ablöse verlangt). Der gefällte Baum wurde versteigert, das Fest endete mit einer "Unterhaltung" im Gasthaus.
Maiandachten fanden früher jeden Sonntag um 15 Uhr in der Pfarrkirche statt. Mädchen kamen in weißen Kleidern zur Andacht.

Hollenthon, jetzt
Das Maibaumaufstellen ist Sache der Jugend, ebenso der Maibaumumschnitt und die Versteigerung, die im Rahmen des Pfarrfestes stattfinden.
Maiandachten werden bei Hauskapellen der Ortschaften im Freien gefeiert. Die Eigentümer laden Pfarrer und Pfarrgemeinde dazu ein.

Kirchschlag, jetzt
Während des Monats gibt es Maiandachten wochentags in der Kirche, sonntags in den Katastralgemeinden. Anfang Mai findet der "Martinigang" mit der Feuerwehr-Maiandacht statt.
Von Mai bis Oktober werden alle fünf Jahre Passionsspiele abgehalten (30. Mai bis 17. Oktober 2010). Der Aufführungsort hat seit 1932 Tradition. Das Passionsspielhaus fasst an die 1.200 Besucher, 400 Laienschauspieler und Sänger wirken mit.

Krumbach, jetzt
Am 1. Mai geht eine 3 ½-stündige Bittwallfahrt zu Fuß von Krumbach nach Maria Schnee (Kaltenberg). Die Vorbeter gestalten den Weg mit Rosenkranzgebet, Litanei und Gesang. Die Kinder lernen die Wegkreuze und Kapellen kennen (Statio).
Zumindest an den Sonntagen finden Maiandachten verteilt auf das ganze Pfarrgebiet statt. Familien oder Rottengemeinschaften gestalten sie bei Kapellen und Marterln.
Weitere aktuelle Maibräuche sind die Florianimesse der Feuerwehren bei der Florianikapelle im Holzerpark und das "Maispielen" des Musikvereins bei allen Häusern.

Lichtenegg, jetzt
Die Pfarre veranstaltet Maiandachten am Samstag um 15.30 Uhr in Maria Schnee und Sonntag abends bei Kapellen in den Rotten.
Die Gemeinde feiert beim Maibaumumschnitt.

Wiesmath, jetzt
Die Feuerwehr stellt in der Ortsmitte ("Junifestplatz") einen hohen, geschälten Fichten- oder Tannenbaum auf. Er wurde von einem Bauern gespendet und ist mit einem Reisigkranz und bunten Bändern geschmückt. die Burschen üben das traditionelle Maibaumklettern aus, um unter dem Beifall der Zuschauer möglichst hoch - heute mit Sicherheitsgurten und Kletterseilen gesichert - hinauf zu gelangen. Dem Sieger winken Preise. Das früher übliche Maibaumstehlen wird angezeigt und polizeilich verfolgt. (Burschen aus den Nachbarorten versuchten, den Maibaum umzuschneiden. Die Wiesmather stellten eine "Maibaumwache" auf.)
Der Maibaumumschnitt im Rahmen eines Festes hat sich zu einem wirtschaftlichen Faktor der Gemeinde (zugunsten der Feuerwehr) entwickelt.
Zweimal in der Woche finden Maiandachten bei den Kapellen in den Rotten statt.

Zöbern, jetzt
Die Maibläser gehen durch das Dorf und spielen vor jedem Haus einen Marsch. Die Familien bedanken sich mit einer Geldspende für die unentgeltliche Mitwirkung der Musikkapelle bei den Festen und Feiern während des Jahres. Zum 1. Mai setzen die Burschen des Ortes einen Maibaum, der Ende des Monats umgeschnitten wird. Der Baum ist gut bewacht, denn es gilt als Schande, wenn er von Burschen aus einem anderen Dorf gefällt wird.
Maiandachten finden jeden Sonntag in der Kirche oder bei Kapellen statt.

Pfingsten im Dekanat Kirchschlag

Gschaidt, jetzt Der Pfingstmontag ist der Termin der Erstkommunion.

Hochneukirchen, einst
Pfingsten war für die Halterbuben ein besonderer Termin. Wer als erster das Vieh austrieb, wurde als Pfingstkönig gefeiert und durfte am Nachmittag im aufgeputzten Pferdewagen in das Gasthaus mitfahren. Den zweiten nannte man "Außireisser", den letzten "Pfingstlümmel". (Heute verspottet man Langschläfer als Pfingstnigl). Wenn die Halter das Vieh durch das Dorf trieben, schnalzten sie zu Pfingsten besonders laut mit ihren Peitschen. Dazu wurde aus feinem Garn ein Zopf angeflochten ("hawerner Schmoaß") und mit Pech eingerieben.

Hochneukirchen, jetzt
Die Pfarrgemeinde unternimmt am Pfingstsamstag eine Autobus- oder Fußwallfahrt nach Pinggau, an der auch Gläubige aus Gschaidt teilnehmen. Am Pfingstsonntag steht in Hochneukirchen die Erstkommunion auf dem Programm.

Kirchschlag, einst
In der Pfarrkirche wurde durch das Heiligengeist-Loch eine Taube herabgelassen.

Kirchschlag, jetzt
Pfingsten ist der Termin der Firmspendung.

Krumbach, jetzt
Wenn keine Firmung stattfindet, ist der Feiertag "völlig brauchtumslos". 2007 wurden Ideen für "neue Bräuche" gesucht, aber nicht gefunden.

Lichtenegg, jetzt
Am Pfingstmontag besucht man das Mariensingen in Maria Schnee.
Die Rotte Kaltenberg feiert den Pfingstkirtag.

Wiesmath, jetzt
Am Pfingstsamstag führen Jugendliche und junge Männer das Pfingstschnalzen durch. Die Peitschen sind aus Hanfschnüren geflochten und weisen an der Spitze Quasten auf, die einen lauten Knall hervorrufen. Mehrere Ausführende schnalzen im Takt und erzeugen damit weithin hörbare Geräusche.

Dreifaltigkeitssonntag im Dekanat Kirchschlag

Hochneukirchen, einst
Der Dreifaltigkeitssamstag war Anlass zur Wallfahrt nach Maria Brünnl bei Rohrbach. (Seit 1970 finden diese und die Pinggauer Wallfahrt gemeinsam mit dem Bus statt).
Der Dreifaltigkeitssonntag galt als der "heiligste Sonntag" des Jahres.

Kirchschlag, jetzt
Der Samstag vor dem Dreifaltigkeitssonntag ist der Termin der Katastralgemeinden Aigen, Stang und Lembach für die Wallfahrt zur Annakirche.

Krumbach, einst
2009 wiederbelebt wurde am Samstag vor dem Dreifaltigkeitssonntag eine Wallfahrt zur Dreifaltigkeitskirche in Bad Schönau. Am Ende der Zeit für die Osterbeichte besteht dort Beichtgelegenheit bei einem fremden Priester.

Fronleichnam im Dekanat Kirchschlag

Gschaidt, jetzt
Mehrere Altäre befinden sich am Prozessionsweg, den Birkenzweige schmücken. Der Abschluss findet vor der Pfarrkirche statt.

Hochneukirchen, einst
Fronleichnam wurde Umgang genannt. Birken- und Lärchenbäumchen (Prangbuschen) säumten den mit Laub und Blütenblättern bestreuten Prozessionsweg. Die Fenster vieler Häuser waren mit Blumen und Heiligenbildern geschmückt. Es gab vier Altäre, für jede Himmelsrichtung und eine Prozessionsordnung: Kreuzträger, Musikkapelle, Feuerwehren, Kameradschaftsbund, Kindergarten, Schüler, Jugend, Kirchenchor, Ministranten, der Himmel getragen von vier Männern, begleitet von zwei Laternenträgern, jedes Jahr aus einem anderen Dorf, unter dem Baldachin der Pfarrer mit der Monstranz, dahinter Pfarrgemeinderäte, Gemeinderäte, Männer, Frauen, Frauen mit Kleinkindern. Am Fronleichnamstag nahm man kleine Kinder erstmals in die Kirche mit. Es war üblich, Zweige der Birkenbäumchen heimzunehmen, um sie bei Bedarf als Unwetterabwehr in das Herdfeuer zu werfen.

Hochneukirchen, jetzt
Zum Fronleichnamsumzug werden Prozessionsweg und Häuser geschmückt, eine heilige Messe beim Bauhof gefeiert und zum Abschluß der Segen in der Pfarrkirche erteilt.
Nach Fronleichnam finden für alle Ortschaften Wetterämter (Messen in der Pfarrkirche) statt.

Hollenthon, einst
Zur Fronleichnamsprozession waren alle Häuser am Prozessionsweg geschmückt. Kreuze, Heiligenfiguren, Kerzen und Blumen standen in den Fenstern.

Hollenthon, jetzt
Am Fronleichnamstag formiert sich nach dem Festgottesdienst die Prozession. Alle Vereine (u.a. fünf Feuerwehren) und Gruppierungen aus der Pfarrgemeinde gehen mit, manche in Uniform. Weitere Teilnehmer sind Volks- und Hauptschüler, Erstkommunikanten, Pfarrgemeinderat, Gemeinderat, Sängerrunde, Gottesdienstbesucher und Gäste. Die Musikkapelle der Nachbargemeinde Lichtenegg führt den Zug an.

Kirchschlag, jetzt
Zu Fronleichnam findet die Prozession durch den Ort in traditioneller Weise - mit geschmückten Altären, Birkenbäumchen, Blumen und Kerzen in den Fenstern - mit einem Vorbetern und Prozessionsgesängen (eigene Texte) und Musik der Blaskapelle statt.

Krumbach, jetzt
Traditionell feierte man Fronleichnam mit dem Flurumgang zu vier Altären, jetzt mit zwei. Das Amt der Himmelträger wird vererbt. Weiß gkleidete Mädchen (Erstkommunionkinder) streuen Blumen. Man nimmt Birkenzweige als Segenszeichen mit heim.

Lichtenegg, jetzt
Viele Gläubige und Organisationen (Feuerwehr, Musikkapelle, Erstkommunikaten, Katholische Jugend) gehen mit der Prozession. Nach dem Umzug nehmen sie einen Birkenzweig heim.

Wiesmath, jetzt
Fronleichnam wird mit dem traditionellen Umgang gefeiert.

Zöbern, jetzt
Die Prozession führt zu vier Altären, Straßen und Häuser sind mit Birken und Blumen geschmückt. Kinder streuen Blumen.