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© Österreichische Post
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50 Jahre Wiedereröffnung Burgtheater und Staatsoper#

Blockausgabe

Die Wiener Staatsoper ist eines der besten Opernhäuser der Welt. Das Wiener Burgtheater zählt zu den führenden europäischen Bühnen. 2005 feiern beide renommierten Häuser glanzvoll die Wiedereröffnung nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg. Beide Bühnen sind eng miteinander verbunden, nicht nur weil sie im derzeit größten Theaterkonzern der Welt, der Bundestheater Holding, eingebunden sind. Beide Häuser, ehemals Hoftheater in der Monarchie, wurden nach der Schleifung der Stadtmauern und der unbrauchbar gewordenen Verteidigungsanlagen an der neuen Wiener Ringstraße erbaut: das heutige Burgtheater nach Plänen von Gottfried Semper und Karl Hasenauer und die Oper von August von Siccardsburg und Eduard van der Nüll. Beide Häuser wurden im Abstand von nur wenigen Jahren eröffnet: die Oper am 25. 5. 1869 und das Burgtheater am 14.10.1888. Trotz der Wirren der Weltkriege konnte der Betrieb der beiden Bühnen weitergehen, aber der Zweite Weltkrieg machte vor den Hochburgen der Kultur nicht halt, obwohl es lange so ausgesehen hatte, als würden die ehrwürdigen Häuser relativ unbeschadet bleiben. Die große Zerstörung bei beiden Gebäuden kam ganz knapp vor dem Kriegsende. Die Oper wurde am 12. März 1945 bei einem der schwersten großen Bombenangriffe auf die Hauptstadt zu einem großen Teil zerstört, verschont blieben nur die Hauptfront mit dem Hauptvestibül, die Haupttreppe mit der Feststiege, das Schwindfoyer und der Teesalon. Am gleichen Tag wurde auch das Burgtheater, das aber schon vorher beschädigt worden war, von den Bomben getroffen und einen Monat später brannte der Zuschauerraum aus. Insgesamt fielen in den 3 Jahren von 1943-45 ungefähr 80.000 t Bomben auf Österreich, die ca. 30.000 Menschen töteten und mehr als 12.000 Gebäude zerstörten. Aber der Bombenhagel konnte die Österreicher nicht brechen, selbst der Kulturbetrieb konnte aufrechterhalten werden. Es gab noch geeignete, unversehrt gebliebene Gebäude in Wien, die bespielbar waren. Die Oper eröffnete im Haus der Volksoper schon am 1.5.1945 den provisorischen Betrieb. Ing. Julius Raab, der neue Staatssekretär für öffentliche Bauten, kündigte am 24. Mai 1945 den Wiederaufbau der Wiener Staatsoper als Symbol für den Wiederaufbau ganz Österreichs an. Am 6.10.1945 waren die wichtigsten Instandsetzungsarbeiten im Theater an der Wien beendet und die Oper bekam mit diesem traditionsreichen Haus eine zweite provisorische Bühne. Das Ensemble des Burgtheaters fand Asyl im "Etablissement Ronacher". Es dauerte 10 Jahre, bis beide Häuser wieder aufgebaut und mit modernster Technik ausgestattet waren. Das Burgtheater öffnete schon am 15.10. 1955 mit Grillparzer's "König Ottokars Glück und Ende" seine Pforten. Die Staatsoper eröffnete mit einer gleich symbolhaften wie glanzvollen Aufführung von Beethovens "Fidelio" unter Karl Böhm am 5. November 1955. Das Österreichische Fernsehen übertrug diesen Opernabend als erstes Lebenszeichen der jungen Republik in die ganze Welt.