Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Millionendeal für Sensorspezialisten#

Die ams AG in Premstätten verkauft um 71,5 Millionen Euro ihre NFC- und RFID-Sparte. Zuvor war das auf Sensoren spezialisierte Unternehmen auf Einkaufstour.#


Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Kleinen Zeitung (Samstag, 30. Juli 2016)

Von

Roman Vilgut


Symbolfoto: ams AG
17 Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung gesteckt. 2015 erwirtschaftete die ams AG einen Umsatz von 623,1 Millionen Euro. 2100 Mitarbeiter sind weltweit für die ams AG tätig.
Foto: AMS

Kontaktlos Zahlen mit dem Handy an der Bankomatkasse – mit diesem Service macht eine österreichische Bankengruppe derzeit Werbung. Möglich ist das unter anderem durch Technologie aus der Steiermark. Der Halbleiterhersteller ams AG aus Premstätten hat eine Verstärkertechnologie für NFCChips (Near Field Communication) entwickelt, die in zahlreichen Smartphones zum Einsatz kommt und kontaktlose Informationsübertragung ermöglicht.

Nun hat das Unternehmen diesen Bereich zusammen mit dem Bereich für RFID-Lesegeräte (Radio Frequency Identification) an das Schweizer Unternehmen STMicroelectronics verkauft. Kaufpreis: 71,5 Millionen Euro in Bar.

Sollte sich das Geschäftsfeld gut entwickeln, wird der Betrag um bis zu 33,3 Millionen Euro nachgebessert. Das Geschäft mit NFC-Tags für Sensorlösungen, also den eigentlichen Chips, bleibt bei der ams AG.

Jobs bleiben wohl in Graz#

ams-Geschäftsführer Alexander Everke
ams-Geschäftsführer Alexander Everke setzt auf Sensoren
Foto: AMS

Mit dem Verkauf wechseln auch 50 Mitarbeiter den Arbeitgeber, 24 in Premstätten und 26 in Laibach. STMicroelectronics habe signalisiert, die Jobs in der Region halten zu wollen. In Graz werde wohl ein neues Büro eröffnet, heißt es seitens der ams AG.

Der Verkauf sei Teil des aktiven Managements des Technologieangebots, sagt Geschäftsführer Alexander Everke: „Die Transaktion ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum weltweit führenden Anbieter von Sensorlösungen.“ Tatsächlich war das Unternehmen in den vergangenen Wochen sehr aktiv auf Einkaufstour. Mitte Juni wurde die britische CCMOSS gekauft, eine Firma, die auf Gassensoren spezialisiert ist. Mit dem Kauf baut die ams AG ihre Marktstellung bei Umweltsensoren aus, die zur Messung von Stickoxid oder Kohlenmonoxid verwendet werden.

Ende Juli folgte mit dem Kauf des deutschen Unternehmens MAZeT die nächste Übernahme. Die Firma hat sich auf Farb- und Spektralsensoren spezialisiert. Sie regeln unter anderem die Innenraumbeleuchtung von Flugzeugen und werden zur Analyse von Hautveränderungen verwendet. Vor allem in der Medizin und Lebensmitteltechnik spielt die Bestimmung physikalischer Eigenschaften eine große Rolle.

Weitere Expansion möglich#

Der Verkauf der NFC- und RFIDSparte spült frisches Geld in die Kassen der ams AG. Außerdem hat das Unternehmen Mitte Juli eine Anleihe in Höhe von 175,5 Millionen Euro platziert. Auf die Frage, ob nun eine weitere Expansion geplant ist, wird seitens des Unternehmens ausweichend geantwortet: „Weitere Zukäufe sind nicht ausgeschlossen.“

Kleinen Zeitung, Samstag, 30. Juli 2016


  • ams AG wurde mehrmals mit dem Fast Forward Award ausgezeichnet.