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Künstliche Intelligenz (KI, AI)#

Max Tromm, Jänner 2022

Dieses Thema spaltet Menschen und Wissenschaftler in viele Gruppen: Eine meint, dass die Berichte über KI nur Übertreibung sind; andere halten die KI für Jobkiller; andere glauben dass sie Menschen von lästigen Aufgaben befreien wird und ihnen mehr Zeit zur Selbstverwirklichung geben wird; wieder andere meinen, dass KI Programme (Computer) irgendwann soviel besser als Menschen sein werden, dass sie diese beherrschen werden, ja vielleicht als überflüssig ausmerzen werden. Wieder andere befürchten negative Auswirkung durch automatisierte Kriegsführung, usw. usw..

Fest steht, dass KI vielmehr kann als man noch vor Jahren vermutet hätte: KI Computer sind nicht nur die besten Schachspieler, oder Go -Spieler (das komplexeste Brettspiel, wo man lange glaubte, auch KI würde die Intuition von Go-Meistern nicht übertreffen können), sie sind bei medizinischen Befunden und machen Behandlungen Menschen weit überlegen, sie helfen bei Vorhersagen von Börse- und Wetterentwicklungen, werden demnächst Autos besser steuern als die besten menschlichen Fahrer, übersetzen mit hoher Qualität einen Text von jeder Sprache in jede andere, verstehen was wir sagen fast fehlerfrei, usw.

Dieser Beitrag will nicht Stellung beziehen, sondern bittet Leser, ihre Meinungen zu äussern bzw. auf relevante Publikationen oder Zitate hinzuweisen. Zur Einstimmung folgen einige Informtionsstücke.

Man unterscheidet oft auch zwischen „schwacher“ und „starker“ KI: Schwache KI wird für die Lösung von Problemen eingesetzt, wo es um große Datenmengen und Geschwindigkeit geht (wo Computer mit KI Menschen schon heute überlegen sind), während starke Intelligenz „Intelligenz auf Augenhöhe“ mit Menschen ist“. Es sei hier auf den Beitrag in der Wikipedia hingewiesen, der viele Beispiele bringt, die z.B. auch in den Bereich der Kunst gehören, denn zu den großen Fragen gehört, ob Computer mit KI Kunst schaffen können, oder ob Kunst (die stark mit Intuition, Gefühlen, menschlichen Empfindungen, etc. zu tun hat) auch jenseits auch starker KI liegt. Einige herausgegriffene Beispiele scheinen das Gegenteil zu beweisen:

Im Juli 2017 stellten Forscher der Rutgers-Universität eine KI vor, die künstlerische Gemälde produziert. Die KI wurde mit ca. 80.000 Bildwerken der westlichen Kunstgeschichte trainiert. Die von der KI erstellten Gemälde wurden gemeinsam mit Bildern, die auf einer Kunstmesse ausgestellt worden waren, vermischt und 18 Testpersonen (künstlerischen Laien) in einem Blindtest zur Beurteilung vorgelegt. Die Testpersonen sollten einschätzen, ob die Bilder von Menschen oder einem Computer erzeugt worden waren. Bei den echten, auf der Messe ausgestellten Kunstwerken unterstellten die Testpersonen bei 52 % aller Werke, sie seien durch einen Computer erstellt. Bei den KI-basierten Bildern, nahmen die Testpersonen das nur für 25 % aller Bilder an!

Im März 2018 wurde ein Videokunstwerk publiziert, in dem eine durch KI erschaffene Ornella Muti. Der Künstler Joseph Ayerle hatte mit Hilfe eines künstlichen neuronalen Netzes neue Filmsequenzen errechnet, die die echte italienische Schauspielerin nie gespielt hat.

Im Oktober 2018 versteigerte das Auktionshaus Christie das durch künstliche Intelligenz erschaffene „Portrait of Edmond de Belamy“. Das ursprünglich auf einen Verkehrswert von 7.000 bis 10.000 US-Dollar geschätzte Bild erzielte in der Auktion einen Erlös von 432.500 Dollar.

Hinter der Herstellung des Porträts stand die französische Künstlergruppe Obvious, die eine künstliche Intelligenz mit den Bilddaten von 15.000 echten Gemälden des 14. bis 20. Jahrhunderts trainiert hatte.

Der Autor George R. R. Martin schrieb an seinem sechsten Buch der Reihe Game of Thrones, das von der Fangemeinde ungeduldig erwartet wurde. Der Programmierer Zack Thoutt trainierte eine KI (Recurrent Neural Net) mit den ersten fünf Büchern der Serie und ließ von der KI ein sechstes Buch schreiben. Das Ergebnis wurde im Sommer 2017 im Internet veröffentlicht. Dabei entwickelte die KI einzelne Charaktere genauso weiter, wie das in manchen Fan-Theorien erwartet wurde, ohne dass die KI davon wusste. Mängel gibt es bei der Grammatik, einzelne Charaktere, die bereits verstorben waren, tauchen wieder auf und die Handlungsstränge sind nicht sehr spannend.

Google versucht in seinem Magenta-Projekt, KIs zu erzeugen, die kreativ sind. So wurde im Sommer 2017 eine Klavier-Improvisation vorgestellt, die von einer KI komponiert wurde. Bereits im Sommer 2016 veröffentlichte das Projekt Magenta einen kurzen Pop-Song, der von einer KI komponiert wurde.

Hier zur Auflockerung ziwschendurch 4 Haikus und ein Gedicht:

Haiku 1:
Hüpf über das Blatt
durch die Löwin
die in meiner Seele kauert

Haiku 2:
Das erstickende stickig
katholische Klassenzimmer
wo ich nicht warhhaftig sein kann

Haiku 3:
Träum jetzt und sing
schaff Mythen
form Edelsteine aus fallendem Schnee

Haiku 4:
Verrücktes Mondkind
hüte dich vor dem Sarg
trotz deinem Schicksal

Gedicht:
Lange Jahre sind vergangen
ich denk an den Abschied
Gefangen in der Nacht
denk ich an Liebe;
der Liebe Scherben
die Scherben meiner Liebe
sind schal geworden

Sie haben vermutlich schon vermutet, warum ich die Haikus und das Gedicht hier einstreue: Sie wurden nicht von einem Menschen geschrieben, sondern von einem Computer mit KI. Aber jetzt kommt es: Mit einem Programm von Ray Kurzweil schon vor ca. 30 Jahren!!!

Insgesamt macht KI immer weitere Fortschritte, aber auch die Bedenken vor den Gefahren der KI werden immer größer. Sogar die EU hat 2021 eine Gesetzesentwurf präsentiert, was Künstliche Intelligenz (nicht) können darf. Eine Übersicht über KI im Austria-Forum beschäftigt sich auch mit den Auswirkungen der künstlichen Intelligenz, hier ein Auszug:

Zitat: „Ich stelle nur eine kurze Liste einiger Aktivitäten zusammen, die die Wirtschaft dramatisch ändern werden:

  • Der Bankensektor wird sich grundlegend ändern: Vieles wird elektronisch ohne Arbeitskräfte erfolgen
  • Ähnliches gilt für viele Vorgänge im administrativen und Verwaltungsbereich, die immer mehr elektronisch abgewickelt werden
  • Dass 52% aller Büroaufgaben schon 2025 automatisiert erfolgen werden klingt fast konservativ
  • Autonome Fahrzeuge werden nicht nur die Lenker von Bussen, U-Bahnen, Eisenbahnen usw. überflüssig machen, sondern die gesamte Automobilbranche wird einen tiefen Einbruch erfahren, weil der BESITZ von Autos zu Ende gehen wird, d.h. die Produktion von PKW auf weniger als 5% schrumpfen wird .
  • Es ist klar, dass der Verkauf von Waren sich mehr und mehr ins Internet verlagert (Amazon!)
  • Kinos, TV Sender, Radios wandern zunehmend ins Internet ab
  • Die Produktion auch komplexer Geräte (vom Auto zum Haushaltsgerät, vom Computer zur Digitalkamera) wird kaum mehr menschliche Arbeitskraft benötigen. Es ist bezeichnend, dass man selbst in der Landwirtschaft davon ausgeht, dass durch die Automation ein Mensch die Nahrungsmittel für hundert Menschen erzeugen wird
  • Roboter werden zu echten Assistenten und Freunden (!) für Menschen, bis hin zur Hilfe für Alternde oder Behinderte
  • Drohnen stellen uns vor ganz neue Gefahren und neue Möglichkeiten
  • Es ist erschreckend, dass Computer immer mehr wichtige Entscheidungen übernehmen werden, sei es in der Diagnostik oder Behandlung in der Medizin, sei es bei politischen Entscheidungen, bei der Entwicklung von Strategien für die Wirtschaft, bei kriegerischen Auseinandersetzungen, usw. Dies wird in dem Buch: Y. N. Harari: 21 Lessons for the 21st Century, Jonathan Cape, London, 2018 besonders deutlich gemacht: Schon heute treffen Politiker oder CEOs großer Firmen zwar wie es scheint die Entscheidungen, die aber letztendlich auf Vorschlägen von Computern, die riesige Datenmengen analysiert haben, aufbauen. De facto werden Menschen immer mehr nach den Vorschlägen von Computern handeln.
  • Die Analyse von großen Mengen von Daten eines Menschen oder einer Menschengruppe werden immer mehr dazu führen, dass Computer über Einzelmenschen oder Menschengruppen viel mehr wissen, als das je einem Menschen möglich wäre. Dadurch werden sie immer stärker in Entscheidungen eingreifen, und ohne dass das explizit so bewusst wird eine immer stärkere werdende Steuerung von Menschen und Menschheit übernehmen, wie wir auch von China andauernd hören."

Max Tegmark, Präsident des Future of Life Institutes schreibt, Zitat: “Everthing we love about civilization is a product of intelligence. Thus, amplifying our human intelligence with artificial intelligence has the potential of helping civilization flourish like never before- as long as we manage to keep the technologies beneficial.”

Auf der Einstiegsseite des Future of Life Institutes findet man groß: “ The Future of Life Institute works on reducing global catastrophic and existential risk from powerful technologies” und ” Artificial Intelligence (AI) systems may become the most powerful set of technologies in human history. It has the potential to be either one of the most beneficial technological revolutions in human history, or the most devastating.”

Elon Musk, Der Tesla-Chef, warnt seit Jahren vor den Gefahren durch Künstliche Intelligenz. Auf einer Tagung in Austin, Texas im März 2021 sagte Musk: „Mark my words, AI is far more dangerous than nukes“. Auch ein Steve Wozniak oder Bill Gates und viele bekannte Persönlichkeiten im Umfeld der Computerei warnen vor den Gefahren von KI (englisch AI). Schon Steve Hawkins meinte vor seinem Tod: „Unless we learn how to prepare for, and avoid, the potential risks, AI could be the worst event in the history of our civilization“. Der Grund dafür ist, dass starke Intelligenz lange Zeit wie Science Fiction klang, nun aber vielleicht schon in wenigen Jahren, nicht Jahrhunderten, entstehen könnte.

Eine Zusammenstellung der sechs „größten Gefahren“ findet sich in Is Artificial Intelligence dangerous? 6 AI risks everyone should know about.

Lange vor Musk oder auch Hawkins war der Computerfachmann Marvin Minsky, ein Mitbegründer des KI Labors am MIT schon der Meinung von Musk dass: "somewhere down the line, some computers will become more intelligent than most people," but that it was very hard to predict how fast progress would be. He cautioned that an artificial superintelligence designed to solve an innocuous mathematical problem might decide to assume control of Earth's resources to build supercomputers to help achieve its goal.

Aber es gibt auch viele, die in KI nur Positives sehen bzw. die Gefahren kontrollierbar sind. Z.B. vertritt Zuckerberg (bekannt z.B. durch Facebook und Metaverse) genau das Gegenteil von Musk, siehe.

Aber auch neuere wissenschaftliche Arbeiten wie Sustainable artificial intelligence: A corporate culture perspective betonen bie gewissen Vorkehrungen die positiven Seiten.

Was ist Ihre Meinung? Haben Sie interessante Beispiele oder Links? Bitte mit dem Feedback-Knopf senden!

Diskussion#

Unzufrieden: Kann man nicht die 6 größten Gefahren auflisten, statt dass ich dort nachschlagen und sogar registrieren muss?

Zu Unzufrieden: Der Autor des Beitrags Bernard Marr gibt folgende an: Autonomous weapons, Social manipulation, Invasion of privacy, Social grading, Misalignment between our goals and the machine’s, Discrimination. Ein YouTube clip von ihm zu dem Thema (2.00) findet sich auf https://www.youtube.com/watch?v=XVS4Iw8zc88&t=6s

Angebliche uralte Aussage von Marvin Minsky: "Wenn wir Glück haben, werden uns intelligente Computer als Haustiere überleben lassen." (Kann diese Aussage jemand verifizieren?)

Erich: Wie definiert man Intelligenz?

Hermann Maurer an Erich: Eine gute Frage. Ich beantworte sie zum Teil in dem Beitrag "Können Computer Intelligent werden?" und übernehme hier das Anfangsstück:

Offenbar sollte man keinen Beitrag über „intelligent“ schreiben ohne zu definieren, was man eigentlich mit Intelligenz meint --- nur scheint dies unmöglich zu sein. Typische Definitionsversuche wie „Intelligenz ist die Fähigkeit, abstrakt und vernünftig zu denken und daraus zweckvolles Handeln abzuleiten“ sind so schwammig, dass sie nicht weiterhelfen. Noch klarer wird die Problematik durch eine Aussage wie „Intelligenz ist ein Sammelbegriff für die kognitive Leistungsfähigkeit des Menschen. Da einzelne kognitive Fähigkeiten unterschiedlich stark ausgeprägt sein können und keine Einigkeit besteht, wie diese zu bestimmen und zu unterscheiden sind, gibt es keine allgemeingültige Definition der Intelligenz.“

Insgesamt gibt es (daher) in der Intelligenzforschung viele Modelle, aber keine allgemeingültige Definition von Intelligenz. Aus diesem Grund versucht man gar nicht mehr, den Begriff zu definieren, sondern den Grad der Intelligenz zu messen. Am bekanntesten (und oft angefeindet) ist wohl der Intelligenzquotient (IQ). Er geht zurück auf den 1905 von A. Binet vorgeschlagen Begriff des Intelligenzalters, der die typische intellektuelle Leistungsfähigkeit in einem bestimmten Alter angibt, wie man sie mit geeigneten Tests zu messen versucht. W. Stern schlug 1912 vor, dieses Intelligenzalter durch das Lebensalter zu dividieren um eine Zahl, den Intelligenzquotienten, zu erhalten. Da bei jungen Menschen Intelligenzalter und Lebensalter etwa gleich schnell wachsen bleibt der IQ bei jungen Menschen über eine längere Zeit unverändert. Da aber das Intelligenzalter mit wachsendem Alter schwächer wächst als das Lebensalter, sinkt der IQ . Um dies zu vermeiden, versucht man für jede Altersgruppe normierte Test zu verwenden. So ergibt der IQ einen groben Eindruck der geistigen Fähigkeit eines Menschen, die dem Alter entspricht. Obwohl der IQ stark kulturabhängig ist und auch immer wieder Nachadjustierungen notwendig sind wird er juridisch sogar zur Einstufung der Unzurechnungsfähigkeit verwendet!

So fragwürdig der IQ schon bei Menschen ist, versagt er bei Computern völlig: Die „geistigen“ Fähigkeiten eines Computers können einem „neugeborenen“ Computer in Minutenschnelle weitergegen werden, d.h. selbst wenn diese sehr bescheiden sind, wird der Quotient wegen des kurzen Lebensalters den IQ jedes Menschen um ein Vielfaches übertreffen.

Für Computer realistischer ist der von A. M. Turing 1950 vorgeschlagene Turing-Test: Dabei ist eine Versuchsperson über eine Datenleitung mit einem Menschen und einem Computer verbunden und muss herausfinden, welche der schriftsprachlichen Reaktionen auf Fragen vom Computer und welche von dem menschlichen Kommunikationspartner stammen. Nach Turing hat ein Programm den Test bestanden, wenn mindestens 50% der Versuchspersonen die Zuordnung nicht korrekt vornehmen können. Freilich, engt man den Turing-Test auf Faktenwissen ein, dann gibt es Computer(programme) die ihn bestehen: IBM’s Watson hat ja bekanntlich z.B. den schwierigen Jeopardy Quiz gewonnen. Einer der schärfsten Kritiker der amerikanische Philosoph John Searle baut darauf auf. Mit seinem „Chinesischen Zimmer“ zeigt er eine Analogie, die - was Wissen anbelangt - dem Turing-Test entspricht, aber offenbar rein programmtechnisch implementierbar ist. Damit wird klar, dass der Turing-Test nur dann Intelligenz misst, wenn er mehr verlangt als reinen Wissensabruf.

Erich, Frage 2: Ich verstehe den Turing Test nicht.

Hermann Maurer zu Erich Frage 2: Tut mir leid, das der nur ganz kurz erwähnt ist. Mehr dazu etwa in einer Broschüre von Professor Wolfgang Schinagl, die Stelle in dem Beitrag zum Turing Test ist hier. Übrigens, der dort erähnte Loebner Preis, dessen Goldmedaille 25.000 $ wert ist, wurde bis heute nur in Bronze (4.000 $) gewonnen. Aber Kurzweil hat gewettet, dass er bis 2029 die Goldmedaille gewinnen kann, also eine Computer so prgrammieren kann, dass er den Turing Test mit Bravour schafft.

Klassifizierer: Wäre es bei der Debatte nicht hilfreich, vor allem einmal aschinelle Intelligenz und menschliche Intelligenz als völlig verschiedene Kategorien zu unterscheiden?

Andreas zu Klassifizierer: Bitte lese die Definition von Intelligenz im Beitrag von Hermann Maurer an Erich. Da wird festgeahlten, dass man bis heute keine gute Definition von Intelligenz hat. Wie soll man dann noch gut getrennt definieren können? Aber angenommen es geht: Was ist dann mit der Intelligenz eines Tieres? (Die ist sicher weder menschlich noch maschinell). Oder was machen wir mit den grünen Lebewesen, die in 300 Jahren mit ihrem Raumschiff zu uns kommen: Intelligent sind sie doch sicher, wenn sie die Raumfahrt beherrschen, aber ist das dann menschliche oder maschinelle Intelligenz? Nein, ich glaube wir würden dringend eine Definition von Intelligenz benötigen, ohne darauf einzugehen, wie sie zustande kommt. Wie können ja auch "Fortbewegung" definieren, obwohl das zu Fuß, auf Rädern in einem Fahrzeug, oder durch Flug oder Schwimmen passiert. So kann eben Intelligenz auch auf verschiedene Weise entstehen: organisch von Menschen (mit Bewußtsein), oder maschinell von Computern mit entsprechenden Programmen, oder auch von anderen Lebewesen.

Klassifizierer an Andreas: In deiner Antwort fallen mir zwei Punkte auf: Warum erwähnst Du Bewußtsein? Und kann man hochgezüchtete Computer als Lebewesen betrachten?

Andreas zum Klassifizierer: Bewußtsein ist mir insofern eingefallen, weil wir auch für Bewußtsein keine Definition kennen und nicht wissen, wie es entsteht. (Kann da jemand mehr dazu sagen?) Können Computer lebendig sein: Dazu habe ich einmal einen Aufsatz gelesen, den ich versuchen werde, zu finden, ja vielleicht eine Version davon sogar als eigenen Beitrag an das Forum schicken: Ich erinnere mich nur soweit, dass jede Definition, egal wie man sie versucht, immer manche Lebewesen nicht enthält. Dadurch muss man die Definition immer mehr abschwächen, um alle Lebewesen zu erfassen. Zum Schluss ist die Definition so vage, dass auch gut programmierte Computer darunter fallen können!!

Aus dem Aufsatz: "Will intelligent machines take over?: Hier ein kleiner Ausschnitt mit Google Translate übersetzt: Wir sind (auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung) möglicherweise allzu eifrig (und faul?), "intelligenten" Maschinen oder Systemen die "Übernahme" zu erlauben, und verzichten bewusst darauf, Entscheidungen zu treffen, die nur wir - als Menschen - mit menschlichem Verstand und mit menschlichem Bewußsein - machen sollten. Es ist in der Tat ein schmaler Grat, ein technisches Gerät oder System einen nützlichen Dienst leisten zu lassen und unkritisch die Ergebnisse zu akzeptieren, die ein obskurer Algorithmus liefert. Aber ein wirklich menschliches Verständnis von Leben und Tod, von Liebe, Empathie und Solidarität kann nicht vollständig formalisiert und daher nicht programmiert werden. Und es kann nicht von einer Maschine gelernt werden, einfach weil Maschinen keine Menschen sind.

Siehe auch den Beitrag im Joannovum 2/2020#







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