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DAS HALLERHAUS#

Wechsel
Hallerhaus, alte Ansichtskarte

1911: Das prächtige Hallerhaus das mit seinem massigen Bau und seinen geräumigen,luftigen Gast- und Wohnräumen ein Alpengasthof genannt werden kann, kommt gerade jetzt nach der Eröffnung der Wechselbahn einem ausgesprochenen Bedürfnis entgegen, da bisher der Ostabhang des Wechsels gegen Mönichkirchen und die neue Bahn eines Schutzhauses entbehrte.

Von der Station Mönichkirchen oder Tauchen der Wechselbahn auf gut gehaltenen und bequemen Wegen in 2 ½ Stunden leicht erreichbar, ist das Hallerhaus als Nächtigungsstation besonders zu empfehlen, um von dort in früher Morgenstunde den Wechselgipfel zu besteigen und das zumeist bei Sonnenaufgang am schönsten sichtbare herrliche Rundbild zu bewundern. In 25 Minuten erreicht man von der Hütte das Plateau ober der Steinernen Stiege 1496 m hoch in 1 ¼ Stunden den Niederwechsel 1668 m in 1 ¾ Stunden den Hochwechsel 1736 m wo die Wetterkoglerhütte eine angenehme Rast- und Erfrischungsstation bietet. Von den letztgenannten Gipfeln genießt man eine großartige, umfassende Aussicht über die Bucklige Welt, den Wienerwald bis zum Kahlenberg, auf die Hohe Wand, den Schneeberg, die Raxalpe, die hohe Veitsch, die Ennstaler Alpen, bei bester Fernsicht ist sogar der Dachstein und der Triglav zu erkennen.

Das Hallerhaus bietet aber nicht nur den Touristen, sondern auch den Wintersportfreunden einen ganz besonders günstigen Stützpunkt. Die ideale Beschaffenheit des Wechsels für den Schneeschuhlauf und seine guten Schneeverhältnisse lassen dieses Gebiet geradezu als ein erstklassiges Wintersportfeld erscheinen. Außer den großartigen Tages Schitouren über den Hochwechsel und die Pfaffen auf das Stuhleck, über den Fröschnitzsattel nach Steinhaus am Semmering oder auf den Sonnwendstein, über den Kampstein nach Aspang, in das Joggelland usw. bieten die günstigen Terrainverhältnisse prächtige Abfahrten vom Hallerhaus über den Kogel nach Aspang, über Mönichkirchen nach Aspang oder zur Station Mönichkirchen, über Schaueregg zur Station Tauchen, über die Glashütte oder die Talbergerschwaig nach Pinggau bei Friedberg.

So hat die alpine Gesellschaft „Die Haller“ durch die Errichtung dieses Schutzhauses, das 30 Personen bequem Unterkunft bietet und ganzjährig vorzüglich bewirtschaftet wird, in anerkennenswerter Weise einen wichtigen Stützpunkt für den Besuch des Wechsels und für die Verbindung mit der nordöstlichen Steiermak, diesem für die Touristik eigentlich noch wenig erschlossenem Gebiet, geschaffen.

Das neue Schutzhaus wird hoffentlich dazu beitragen, dass das prächtige Wechselgebiet in Touristenkreisen jene Würdigung finde, die es verdient.

1912: Das Hallerhaus am Wechsel, unterhalb der Steinernen Stiege, nächst Mönichkirchen, hat mit Ende Oktober v. J., das erste Jahr seines Bestandes abschließend, bereits eine Besucherzahl von 3800 Personen aufzuweisen. Das Schutzhaus ist gegenwärtig von dem Pächter Hermann Linke bewirtschaftet und bietet bequem 50 Personen Raum zur Nächtigung. Es ist somit ein ausgezeichnetes Standquartier für den immer mehr im Aufschwung begriffenen Wintersport im Wechselgebiet. Welcher Beliebtheit und welchen Zuspruches sich das Hallerhaus erfreut, geht daraus hervor, dass seit dem 1. November 1911 schon annähernd 700 Besucher gezählt wurden.

1924: Die alpine Gesellschaft „Die Haller“, hat das Hallerhaus am Wechsel durch einen bedeutenden Zubau, der den Belegraum um 17 Betten und 30 Matratzenlager, also im ganzen auf 16 heizbare Zimmer mit 50 Drahtmatratzenbetten und 40 Matratzenlager vermehrt, fertiggestellt.

Die feierliche Einweihung dieses Zubaues, zu welcher alle Touristen und Wintersportvereine, Freunde und Gönner, eingeladen werden, findet Sonntag den 1. Juni um halb 11 Uhr vormittags statt.

Die Unterkünfte von Sonnabend den 31. d. auf Sonntag den 1. Juni werden nur für Teilnehmer an dem Sonderschnellzuges des Vereins bereit gestellt und nur von der Vereinsleitung vergeben. Unmittelbare Voranmeldungen zur Nächtigung beim Hüttenbewirtschafter werden nicht berücksichtigt.

QUELLEN: Gebirgsfreund 1911 Jänner, Ostdeutsche Rundschau, 30. Mai 1924, Moderne illustrierte Zeitung für Reisen, 1912 H. 4, Österreichische Nationalbibliothek ANNO

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Die Alpine Gesellschaft D`Haller, ursprünglich anlässlich einer Bergtour durch das Gesäuse bei den Hallermauern 1905 gegründet, erwarb auf der steirischen Seite im Wechselgebiet ein Grundstück und errichtete eine Schutzhütte, welche am 10. Oktober 1910 eröffnet wurde. Webseite.