!!!SEMMERINGS GEBIRGSSTRASSEN



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Der Semmering war und ist  bei  den Wienern immer schon als Naherholungs-  und Ausflugsgebiet sehr   beliebt und  als Höhenluftkurort  bekannt, zudem hat  das herrliche Semmeringgebiet zu jeder Jahreszeit  dem Gast etwas zu bieten und  gut erreichbar.

Im Jahr 1910 war man um den Gast sehr bemüht und wollte ihm die Schönheit der Natur nahe bringen. Anfang November  des erwähnten Jahres  fand  daher  die feierliche Eröffnung  von sieben  neuen Gebirgsstraßen statt,  die berufen sind, die Naturschönheiten dieser Landschaft einem immer mächtiger werdenden Fremdenstrom zu erschließen.

Das Hauptverdienst an diesem  mehrfachen Straßenbau trägt  die Gemeindeverwaltung von Breitenstein-Semmering, die in den letzten Jahrzehnt ein überaus glückliches administratives Talent bekundet hat. Der Gemeindevertretung kam dabei die  Munifizenz des regierenden Fürsten Johann zu Liechtenstein zustatten, der in selbstloser Weise ein Darlehen von 150.000 Kronen zu besonders günstigen Bedingungen gewährte und einen Teil der neuen Straßenzüge, auch die nach ihm benannte Fürst Liechtensteinstraße, auf eigene Kosten erbauen ließ.

Der Bürgermeister von Breitenstein-Semmering, Herr Dangl, eröffnete diese Feier mit einer Ansprache und ersuchte sodann den Vertreter des fürstlichen Bauherrn des ersten Straßenteiles, den Liechtenstein Forstverwalter Leinberger, die Straßen für eröffnet zu erklären.

Die neuen Straßen besitzen eine Gesamtlänge von 25 Kilometer und erforderten einen Kostenaufwand  von 320.000 Kronen. Der erste Teil der Straßen, die Liechtensteinstraße, beginnt bei der Villa Kleinhaus und setzt sich über  die „Bärenluke“ fort,  wobei sie bis zu einer Höhe von 1200 Meter ansteigt. Das Panorama, dass diese Strecke gewährt, ist von  überwältigender Schönheit. Rax und Schneeberg zeigen ihre  gewaltigen Massive, die Adlitzgräben ihre wildromantischen Schluchten. Die Trasse der  Straße folgt dem alten Wasserleitungsweg an den Stiebitz-Ochner und Fürstenquellen  vorbei zum Fuchslukensattel und führt um den Eichgraben herum und über die erwähnte  Bärenluke zum Jagdschlössl des Fürsten Liechtenstein, dem entzückend gelegenen Talhof.  Vom Talhof aus erblickt man  bereits das Preiner Gscheid. Wenn die pojektierte  Straßenabzweigung verwirklicht und eine etwa fünf Kilometer lange Chausseeanlage ins Raxgebiet gebaut werden könnte, dann würde  es in Hinkunft möglich sein, den Hausberg der Wiener Hochalpinisten in einer bequemen halbstündigen Wagenfahrt  von hier aus zu erreichen. Vom Talhof biegt man in die Bezirksstraße, und zwar in den zunächst liegenden Teil, in die Talhofstraße ein. Die nun begangene oder befahrene Strecke besteht aus drei Straßen, von der eine bis zur Polroßwand, die zweite die Orthofstraße, bis zum Ortbauer und die dritte über die Ortbauer Passhöhe, in weiterer Folge bis zum Försterhaus in den Adlitzgräben führt.

QUELLE:  Österreichische Illustrierte Zeitung . 13. November  1910, Österreichische Nationalbibliothek  ANNO

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