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Notiz 003: Wunsch und Wirklichkeit#

von Martin Krusche

Was schenkt man jemandem, der schon alles hat? Anders ausgedrückt, wie macht man jemandem eine Freude, dessen Hütte bis unters Dach mit Fahrzeugen von Puch und von der Steyr-Daimler-Puch AG voll ist? Ein kleiner Scherz! Besser gesagt: eine aufgelegte Wuchtel. Das sollte ich vielleicht den außerösterreichischen Puch-Fans kurz erläutern.

Vergnügte Puchianer, von links: Friedrich Höfer, Karlheinz Rathkolb und Peter Piffl Percevic. (Foto: Martin Krusche)
Vergnügte Puchianer, von links: Friedrich Höfer, Karlheinz Rathkolb und Peter Piffl Percevic. (Foto: Martin Krusche)

Wuchtel ist ein österreichischer Ausdruck für den Fußball. Eine Wuchtel, wenn sie plötzlich vor einem liegt, muß gekickt werden. Das ist Ehrensache. Karlheinz Rathkolb, Leiter des Johann Puch Museum Graz, war jüngst etwas abgekämpft, denn der Lauf der Dinge hatte ihn gründlich strapaziert. Das Haus verlangt oft sehr viel mehr Handgriffe als zu schaffen sind. Dieses Museum beruht ja auf privater Initiative und hat keinen stolzen Personalstand, wie die Häuser großer Traditionsmarken.

Aber dann kamen einige Puchianer kurz vor Weihnachten mit einem Geschenk daher, da sah man Rathkolb schlagartig die aktuellen Mühen vergessen und vergnügt lachen. Die originale Hecktür der neuen G-Klasse. Sieht ja nicht rasend spektakulär aus und ist eigentlich bloß… ein Ersatzteil. Aber eines mit Symbolcharakter.

Der Hafi als Arbeitsgaul für britische Flugzeugträger. (Foto: Martin Krusche)
Der Hafi als Arbeitsgaul für britische Flugzeugträger. (Foto: Martin Krusche)

Im Jahr 2018 wurde die G-Klasse gründlich überarbeitet und zeigt doch weiter unverkennbar die durchgängige Linie seit 1979. Das heißt, der G-Wagen ist technisch auf aktuellem Stand, zugleich in seiner Erscheinung nach wie vor völlig unverwechselbar. (Probieren Sie das einmal mit dem ersten und dem jüngsten VW Passath!)

1979 bis 2019, das heißt überdies, heuer ist nicht bloß der Sechziger des Hafi zu feiern, sondern auch der Vierziger des Ha-zwo. H2, also Haflinger zwei, war eine Bezeichnung des Puch G in seiner Entwicklungsphase. Rathkolb befindet sich noch in der Planungsphase für das heurige Fest des Museums zu diesen Anlässen.

Und das bedeutet, es wird auch einige spezielle G-Wagen zu sehen geben. Interessante Haflinger finden Sie jetzt schon im Museum. Etwa den rechtsgelenkten Sonderfall mit dem speziellen Unterbau. Der war auf britischen Flugzeugträgern im Einsatz, um an Deck Flugzeuge zu rangieren. (Eine Rarität, die Haflinger-Experte Constantin Kiesling dem Museum als Leihgabe übergeben hat.)

Fazit: Was immer man sich wünscht, manchmal kommt einem die Wirklichkeit dabei freundlich entgegen und überrascht einen. Zum Beispiel mit einem ansehnlichen Ersatzteil.