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Akademie für angewandte Kunst in Wien#

seit 1998 Universität für angewandte Kunst


Die heutige Universität für angewandte Kunst geht zurück auf die 1867 gegründete "k. k. Kunstgewerbeschule", die dem österreichischen Museum für Kunst und Industrie (dem heutigen "MAK") angegliedert war.

Diese Wiener Kunstgewerbeschule sollte gleichermaßen Künstler und Lehrer ausbilden, um den Anforderungen der "Kunstindustrie" zu dienen. War sie zunächst noch dem Historismus verpflichtet, entwickelte sie sich um die Jahrhundertwende zu einer Wiege des österreichischen Jugendstils.

Die Universität für angewandte Kunst, die sogenannte "Angewandte", bietet derzeit (Studienjahr 2018/19) für mehr als 1700 Studierende insgesamt 19 Bachelor-, Diplom-, Master- und Doktorratsstudien samt Lehramtsstudium an; zusätzlich werden postgraduale Universitätslehrgänge angeboten.

Die Universität für angewandte Kunst
Die Universität für angewandte Kunst in Wien.
Foto: Maclemo. Aus: Wikicommons, unter CC BY-SA 3.0

Studienangebot
Als Zulassungsvoraussetzung für alle Bachelor-, Diplom- und Masterstudien ist ein Nachweis der künstlerischen Eignung erforderlich, der im Rahmen einer Zulassungsprüfung zu erbringen ist.

  • Diplom-, Bachelor-, Masterstudien
    • Architektur
    • Art & Science
    • Bildende Kunst
      • Fotografie / Grafik / Malerei / Malerei und Animationsfilm / Ortsbezogene Kunst / Skulptur und Raum
    • Bühnengestaltung
    • Cross-Disciplinary Strategies
    • Design
      • Angewandte Fotografie und zeitbasierte Medien / Grafik Design / Grafik und Werbung / Mode
    • Industrial Design
    • Konservierung und Restaurierung
    • Lehramt
      • kkp: Kunst und kommunikative Praxis (Bildnerische Erziehung) / dex: Design, materielle Kultur und experimentelle Praxis (Technisches und textiles Werken)
    • Medienkunst
      • Digitale Kunst / Transmediale Kunst
    • Social Design - Arts as Urban Innovation
    • Sprachkunst
    • TransArts
  • Doktoratsstudien (Naturwissenschaften / Philosophie / technische Wissenschaften / Künstlerische Forschung (PhD in Art))
  • Postgraduale Lehrgänge (Art & Economy / ecm - education / curating / managing)

Nach dem Vorbild von internationalen Universitätsgalerien und -sammlungen hat auch die Universität für angewandte Kunst Wien seit den 1960er Jahren eine "Schulsammlung" aufgebaut, die sich entlang der Geschichte der k. k. Kunstgewerbeschule entwickelte.


Geschichte

1867 wurde in Wien die "k. k. Kunstgewerbeschule" gegründet, die dem österreichischen Museum für Kunst und Industrie (dem heutigen "MAK") angegliedert war, dem ersten Kunstgewerbemuseum auf dem europäischen Kontinent. (Dieses war 1863 nach dem Vorbild des 'South Kensington Museum' in London /heute "Victoria & Albert Museum") ins Leben gerufen worden und sollte als Vorbildersammlung für Künstler, Industrielle und das Publikum dienen.)

Heinrich von Ferstel, der bereits den Museumsbau errichtet hatte, wurde mit dem Entwurf eines eigenen Schulgebäudes beauftragt, das 1877 eröffnet wurde.

Kunstgewerbeschule und Museum
Kunstgewerbeschule und Museum, ursprüngliche Ansicht (1880).
Aus: Wikicommons

War die Kunstgewerbeschule zunächst noch dem Historismus verpflichtet, setzte gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit der künstlerischen Entwicklung hin zur Naturbeobachtung und zum freien Entwerfen auch hier eine Loslösung von historischen Vorbildern ein. Um die Jahrhundertwende entwickelte sich die Kunstgewerbeschule zu einer Wiege des österreichischen Jugendstils, hier lehrten Josef Hoffmann und Kolo Moser, hier wurden Gustav Klimt, Alfred Roller und Oskar Kokoschka ausgebildet, und später auch die erste prominente Architektin Österreichs, Margarete Schütte-Lihotzky .

Das Ende der Monarchie bedeutete auch das Ende der "k. k." Kunstgewerbeschule – sie wurde in "Kunstgewerbeschule des österreichischen Museums für Kunst und Industrie" umbenannt. Von 1941 bis 1945 wurde sie als "Reichshochschule für angewandte Kunst" geführt, 1948 als "Akademie für angewandte Kunst in Wien" vom Staat übernommen und 1970 zur Hochschule aufgewertet. 1999 wurde die Hochschule (gemäß dem Bundesgesetz über die Organisation der Universitäten der Künste) zur Universität für angewandte Kunst Wien .

Beheimatet war die Kunstgewerbeschule ursprünglich im 1871 eröffneten Neubau des Museums am Stubenring; 1875 bis 1877 folgte - nach Plänen von Heinrich Ferstel - die Errichtung eines angrenzenden Neubaus für die Kunstgewerbeschule am Stubenring 3. Von 1906 bis 1908 entstand der Museums-Erweiterungsbau in der Weiskirchnerstraße 3 von Ludwig Baumann. 1909 kam es zur Trennung von Kunstgewerbeschule und Museum für Kunst und Industrie.

Von 1962 bis 1965 entstand der Erweiterungsbau der Akademie am späteren Oskar-Kokoschka-Platz nach dem Entwurf von Karl Schwanzer.

Im Oktober 2018 wurden zwei große Bauprojekte offiziell abgeschlossen: das vormalig durch das Bundesministerium für Finanzen genutzte Gebäude in der Vorderen Zollamtsstraße 7 wurde für die Angewandte adaptiert und der Schwanzer-Trakt des Hauptgebäudes am Stubenring umfassend generalsaniert.

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