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Buczolich, Rudolf#


* 15. 5. 1934, Pama Pama, Burgenland

† 13. 6. 2015, Wien


Schauspieler, Regisseur


Rudolf Buczolich wurde am 15. Mai 1934 als Sohn eines Volksschuldirektors in Pama (Bezirk Neusiedl am See, Burgenland) geboren, wo er auch aufwuchs.

Er besuchte das Gymnasium in Eisenstadt, absolvierte anschließend in Wiener Neustadt die Lehrerbildungsanstalt und schloss die Ausbildung mit der Lehramtsprüfung ab, bevor er sich für eine künstlerische Laufbahn entschied. 1954 wurde er am Max-Reinhardt-Seminar aufgenommen, das er 1956 abschloss, ehe er sein erstes Engagement am Stadttheater in Basel erhielt.

Von 1966 bis 1970 trat Rudolf Buczolich im Stadttheater Hannover auf, ab 1968 war er am Schauspielhaus Graz (als Schauspieler und Regisseur) tätig. Nach einem Engagement am Schauspielhaus Zürich von 1970 und 1977 holte ihn der damalige Direktor Achim Benning an das Burgtheater. Hier spielte sich Rudolf Buczolich - einer der vielseitigsten Theaterschauspieler seiner Generation - in die Herzen des Publikums und wurde zu einem der gefragtesten Nestroy- und Raimund-Darsteller.

1988 wurde Rudolf Buczolich Intendant der Schlossspiele Kobersdorf, die er bis 2003 leitete. Er inszenierte hier auch selbst (u.a. "Der zerbrochene Krug" von Heinrich Kleist, "Die Dreigroschenoper" von Berthold Brecht, "Der Bauer als Millionär" von Ferdinand Raimund sowie "Der Zerrissene" von Johann N. Nestroy) und war in verschiedenen Rollen als Schauspieler zu sehen.

Im Jahr darauf übernahm er auch die Intendanz der Seefestspiele Mörbisch, die er allerdings 1992 nach einem Streit um die Bestellung des Dirigenten (Herbert Prikopa) wieder zurücklegte.


Dem breiten Publikum wurde Rudolf Buczolich auch aus Film und Fernsehen bekannt: allen, die einst den "Seniorenclub" mitverfolgten, ist er als "Ober Rudolf" aus der sonntäglichen ORF-Sendung in Erinnerung; er brillierte in TV-Serien wie "Radetzkymarsch" oder "Der Salzbaron" und war auch in den Kinofilmen "Verlassen Sie bitte ihren Mann" und "Hinterholz 8" zu sehen.


Neben seiner künstlerischen Tätigkeit engagierte sich der Burgenlandkroate, der auch Mitglied der kritischen "Plattform Kultur" war, für die Bewahrung seiner Muttersprache und die Wahrung von Minderheitenrechten.

Er war mit der Sängerin und Schauspielerin Elisabeth Ofenböck verheiratet und Vater zweier Söhne. Seinen Lebensabend verbrachte der Schauspieler, der seine Bühnenkarriere aus gesundheitlichen Gründen beendete, zurückgezogen in Wien.

Am 13. Juni 2015 starb Kammerschauspieler Rudolf Buczolich im 82. Lebensjahr nach längerer Krankheit.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Ehrenmitglied der Vereinten Bühnen Graz
  • Verleihung des Berufstitels "Professor", 1997
  • Burgenländischer Kulturpreis für Darstellende Kunst, 1998

Werke (Auswahl)#

unzählige Theaterrollen

Film- / TV-Rollen

  • Rosina (TV-Film), 1980
  • Kottan ermittelt (TV-Serie, Folge "Die Beförderung"), 1981
  • Tatort (TV-Serie, Folge "Die Spieler"), 1986
  • Ein Leben ohne Geländer (TV-Film) , 1986
  • Frau Berta Garlan (TV-Film) , 1989
  • Sidonie (TV-Film), 1990
  • Verlassen Sie bitte Ihren Mann!, 1993
  • Der Salzbaron (TV-Miniserie, Folge "Einmal noch leben"), 1994
  • Qualtingers Wien, 1997
  • Hinterholz 8, 1998
  • Wer liebt, dem wachsen Flügel..., 1999
  • Dolce Vita & Co (TV-Serie, Folge "Polterabend"), 2002

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl