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Glaise-Horstenau, Edmund#

* 27. 2. 1882, Braunau (Oberösterreich)

† 20. 7. 1946, Selbstmord im Lager Langwasser bei Nürnberg (Deutschland)

Offizier, großdeutscher Historiker und Politiker


Glaise-Horstenau, Edmund
Edmund Glaise-Horstenau. Foto, um 1940.
© Copyright Österreichisches Institut für Zeitgeschichte, Wien - Bildarchiv, für AEIOU.

Als Sohn eines Offiziers absolvierte er die Kriegsschule und tat einige Jahre Dienst als Truppenoffizier. 1910 im Generalstab; 1913/14 in der kriegsgeschichtlichen Abteilung des Kriegsarchivs in Wien. Nach einer schweren Verwundung leitete er ab Juli 1915-18 das Pressereferat des Armee-Oberkommandos, als solcher war er maßgeblich an der Abfassung der Kriegsberichte beteiligt. Im Winter 1917/18 war er Mitglied der österreichischen Delegation bei den Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs studierte er Geschichte an der Universität Wien und leitete als Chefredakteur die "Österreichische Wehrzeitung". 1925 wurde er Generalstaatsarchivar und Leiter des Kriegsarchivs in Wien, 1925-38 Direktor. 1934 Privatdozent an der Universität Wien, 1934-35 Mitglied des Staatsrats, damals die gesetzgebende Körperschaft für den Bereich des Bundes. Nach dem Juliabkommen 1936 (mit Hitler) wurde er als Vertreter der "nationalen Opposition" in das Kabinett Schuschnigg als Minister ohne Portefeuille aufgenommen und ab November mit der sachlichen Leitung der inneren Angelegenheiten betraut. In der Eintagesregierung (11.-13. 3. 1938) der Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart war Glaise Vizekanzler im Kabinett und Mitunterzeichner des Gesetzes über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich.

Nachdem im April 1941 der Staat Kroatien errichtet worden war, ernannte ihn Adolf Hitler zum bevollmächtigten deutschen General in Agram. 1944 wurde er wegen Differenzen mit der Staatsführung - er wandte sich gegen die Gräuel der Ustascha - seines Amtes enthoben und geriet zu Kriegsende in amerikanische Gefangenschaft.

Im Verfahren gegen Seyß-Inquart im Rahmen der Nürnberger Prozesse trat Glaise als Zeuge der Verteidigung auf. Wegen seiner bevorstehenden Auslieferung an Jugoslawien beging er Selbstmord.

Er kam aus dem katholisch-nationalen Lager und über die großdeutsche Bewegung zum Nationalsozialismus.


--> Historische Bilder zu Edmund Glaise-Horstenau (IMAGNO)

Werke (Auswahl)#

  • Die Katastrophe, 1928
  • Franz Josephs Weggefährte, 1930
  • Österreich-Ungarns letzter Krieg, 7 Bände, 1931-35 (Hg.)

Literatur#

  • P. Broucek, Ein General im Zwielicht. Die Erinnerungen E. Glaise-Horstenaus, 3 Bände, 1980-88
  • Das große Buch der Österreicher – 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild (1987), ed. W. Kleindel & H. Veigl, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, 615 S.


War Zeuge im Nürnberger Prozess, beging wegen seiner zu erwartenden Auslieferung an Jugoslawien Selbstmord ! Der Beitrag sieht ihn sehr positiv..; er ist aber durchaus (mit)verantwortlich für die Kriegsverbrechen auf dem Balkan, was sein Selbstmord ja beweist....;