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Podgorski, Thaddäus#

* 19. 7. 1935, Wien


Rundfunkjournalist, Autor und Schauspieler


Thaddäus Podgorski
Thaddäus Podgorski. Foto, 1975
© Die Presse/Michaela Seidler, für AEIOU

Begann als Sprecher beim Sender Rot-Weiß-Rot, ab 1958 ausschließlich beim ORF-Fernsehen, 1972 Chefredakteur, 1986-90 Generalintendant des ORF.

Judas Thaddäus "Teddy" Podgorski wurde am 19. Juli 1935 als Sohn eines adeligen polnischen Offiziers, der nach italienischer Kriegsgefangenschaft in Österreich sesshaft geworden war, geboren.

Nach der Matura am Stiftsgymnasium Admont (Steiermark) studierte er in Wien sechs Semester Kunstgeschichte und Germanistik und spielte daneben an verschiedenen Wiener Kellerbühnen und am Volkstheater.

Bereits 1953 begann er als Nachrichtensprecher und Reporter beim amerikanischen Sender Rot-Weiß-Rot und wechselte 1955 in den Aktuellen Dienst des neu gegründeten ORF-Fernsehens.

Mit kritischen Reportagen sorgte er mehrmals für Aufregung: u.a. 1959 mit einer Reportage über den persischen Pfauenthron, worauf der Schah einen Staatsbesuch absagte (Podgorsky wurde fristlos entlassen, allerdings drei Wochen später wieder eingestellt) oder mit einem abwertenden Bericht über Herbert von Karajan.

1967 wurde er vom damaligen ORF-Intendanten Gerd Bacher zum Chefreporter befördert. Er war der erste Moderator des Wiener Aufnahmestudios der Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" und wurde bald Leitender Redakteur bei der "Zeit im Bild" (deren Namen er erfand).
Er avancierte zum Chefredakteur und 1972 zum ORF-TV-Sportchef - eine ideale Position für den Sportbegeisterten, der auch als Amateurboxer, Rennfahrer, Flieger, Reiter, Radrennfahrer und Liebhaber englischer Oldtimer bekannt geworden ist. 1986 wurde er zum ORF-Generalintendanten bestellt und stand daneben auch für die Sendungen "Seinerzeit" und "Jolly Joker" regelmäßig vor der Kamera. Er entwarf zahlreiche Sendereihen wie "Greatest fights of the century", "Sportpanorama", "An den Boxen" ,"Panorama", "Seinerzeit", "Jolly Joker" und "Seitenblicke".

In den vier Jahren seiner Amtszeit zeichnete Teddy Podgorski für die Einführung der Lokalisierung (u.a. Bundesländersendung "Bundesland heute") ebenso verantwortlich wie für die Etablierung der Volksgruppensendungen sowie "Heimat, fremde Heimat". Die erfolgreiche Reihe "Universum" sowie der Ausbau der Programme für den öffentlich-rechtlichen Gemeinschaftssender 3sat gehen ebenfalls auf ihn zurück.


Podgorski veröffentlichte Bücher ("Cassius Clay", "Muskeln auf Papier", "Olympische Winterspiele Innsbruck 76") und war als Schauspieler am Theater und in Film und Fernsehen tätig. Er inszenierte Aufführungen des Theaters in der Josefstadt und der Wiener Kammerspiele und wirkte unter anderem in Produktionen der Staatsoper, der Volksoper und der Seefestspiele Mörbisch mit.

Auch in seiner Pension stand er, neben der Regietätigkeit in den Kammerspielen, weiterhin auf der Bühne und vor der Kamera. Seit 2010 moderiert er für den Sender Servus TV die Talksendung "Im Gespräch mit Teddy Podgorski".

Teddy Podgorski ist Vater von drei Söhnen und seit 1986 zum zweiten Mal verheiratet.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Goldene Kamera für das Magazin "Panorama", 1970
  • Bambi
  • Sport-Oscar
  • Goldener Ring von Lausanne
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik, 1985
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, 1998

Werke (Auswahl)#

Filme
  • Der Diamant des Geisterkönigs (TV), 1992
  • Unser Opa ist der Beste (TV), 1995
  • Die Fledermaus (TV), 1996
  • Der Bockerer 2, 1996)
  • Die lustige Witwe (TV), 1997
  • Der Bockerer III - Die Brücke von Andau, 2000
  • Der Verschwender (TV), 2000
  • Der Bockerer IV - Prager Frühling, 2003

Bücher

  • Cassius Clay, Ueberreuter Verlag, 1971
  • Olympische Spiele Innsbruck, Molden, 1976
  • Muskeln auf Papier. Sport und Literatur von Teddy Podgorski, Österr. Staatsdruckerei, 1986
  • Geschichten aus dem Hinterhalt, Haymon Verlag, 2010

Weiterführendes#

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl/P.Diem


Sicher der bei weitem fähigste Generalintendant, der seine umfassende Ausbildung und Erfahrung in das Unternehmen einbringen und auch umsetzen konnte.

--Glaubauf Karl, Donnerstag, 16. September 2010, 21:57