!!!Post: Österreichische Post AG
von H. Maurer, aufbauend auf AEIOU, Recherchen und Informationen der Österreichischen Post AG, Mai 2017

[{Image src='Post1.jpg' class='image_left noborder' caption='Post: Einsatzbriefkasten, spätes 19. Jh.\\© Copyright Niederösterreichischer Landespressedienst, St. Pölten, für AEIOU.' width='295' height='267' popup='false'}]
!Geschichte bis 1996
Das Postwesen ist heute in Österreich privatwirtschaftlich organisiert; mit 1. 5. 1996 wurde durch das Poststrukturgesetz die bisherige staatliche Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung (PTV) in die Post und Telekom Austria AG (PTA) umgewandelt und aus dem Bundeshaushalt ausgegliedert.

 
Zu den Leistungen der Post gehören die Zustellung von Briefen, Paketen, Zeitungen und Zeitschriften, der Betrieb von Postbussen als öffentliches Verkehrsmittel sowie die [Telekommunikation|Thema/Telekommunikation]. Die Preisfestsetzung der Post-Gebühren erfolgt durch die PTA, teilweise mit Genehmigung durch den Finanzminister. (Bis 1996 gehörten die Postgebühren zu den "gebundenen Preisen", die durch den Nationalrat festgesetzt wurden; die Fernmeldegebühren wurden über eine Preiskommission geregelt.) In Österreich gibt es über 2300 Postämter. Diese bieten auch umfassende Leistungen im Geld- und Sparkassenwesen auf der Basis einer Kooperation mit der Österreichischen [Postsparkasse AG|AEIOU/Postsparkasse_AG,_Österreichische,_P._S._K.] an.

 
Bis in jüngste Zeit besaß die PTV ein Monopol für die [Dienstleistungen|Thema/Dienstleistung] ihres Sektors, die nun in bestimmten Bereichen auch von konkurrierenden Unternehmen angeboten werden. Dazu zählen Brief- und Paketbeförderung sowie die [Telekommunikation|AEIOU/Telekommunikation] (Fernmeldegesetz 1994).

 
Der Aufbau eines einheitlichen österreichischen Postwesens geht auf Kaiser Maximilian I. zurück, der Innsbruck zu einem postalischen Zentrum machte, indem er 1490 die Familie Taxis beauftragte, einen reitenden Botendienst zwischen Innsbruck und Mecheln (heute Belgien) einzurichten. Ab 1500 hatte Tirol ein eigenes Postwesen. Gleichzeitig wurden "Poststationen" errichtet, denen "Postmeister" vorstanden. Unter Kaiser Ferdinand II. wurden die österreichischen Posten mit denen in der Steiermark verbunden und 1624 an die Familie [Paar|AEIOU/Paar] als erbliches Lehen vergeben.

 
Der [Transport|Thema/Transport] erfolgte über Stafetten, an festgelegten Orten fand der Personal- und Pferdewechsel statt. 1722 übernahm der Staat das Postregal, 1748 erließ Maria Theresia neue Taxordnungen und erweiterte die Briefpost um eine "Fahrpost" (1750). Außerdem wurden die (nur in Österreich nachweisbaren) mit Erblichkeitsprivilegien versehenen Postämter und -stationen eingeführt. 1849 wurde die Post dem neuen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten unterstellt. 1850 wurde eine eigene Generaldirektion eingesetzt sowie die Bezeichnung "Postamt" und ein einheitliches Briefporto ([Briefmarken|AEIOU/Briefmarken]) eingeführt. 1873 wurde der Landbriefträgerdienst ("Ruraldienst") in allen Kronländern (1868 versuchsweise in Niederösterreich) geschaffen.

 
Um 1750 begann ein regelmäßiger Postwagenverkehr, fahrplanmäßige Ankunftszeiten wurden 1823 bei den ein Jahr zuvor geschaffenen Eilposten (Wien-Prag) eingeführt. Seit 1799 gibt es eingeschriebene Sendungen und seit 1817 offizielle Briefkästen. 1833 wurden eigene "Brief-Eilposten" eröffnet, und seit 1850 existiert die Bahnpost mit eigenem Bahnpostwagen. 1907 wurde die erste Postautobuslinie in Betrieb genommen. Sehr früh war die [Feldpost|AEIOU/Feldpost] ausgebaut worden, die [Luftpost|AEIOU/Luftpost] wurde 1918 eingerichtet.

 
Von besonderer Wichtigkeit wurde nach 1945 die Erneuerung bzw. der Aufbau von Sendeanlagen für [Radio|AEIOU/Radio] und [Fernsehen|AEIOU/Fernsehen] durch die Post, der Rundfunkdienst existiert schon seit 1924.

 
Im Satellitenbereich ist Österreich über die Erdefunkstelle Aflenz (4 Antennen) an Intel-Sat, Eutel-Sat und Inmar-Sat angeschlossen und damit in das System der weltweiten Rundfunkübertragung voll integriert.

 
Das Telefon ([Telekommunikation|AEIOU/Telekommunikation] unterstand 1895-1996 der staatlichen Post- und Telegraphenverwaltung.

!Brief- und Paketsendungen bis 1997 (in 1000)
 
|| || 1989 || 1990 || 1991 || 1992 || 1993 || 1994 || 1995 || 1996 || 1997 
|Briefe | 2,113.495 | 2,092.658 | 2,082.759 | 2,033.925 | 2,169.569 | 2,462.313 | 2,584.607 | 2,461.800 | 2,869.000 
|Pakete | 53.533 | 53.565 | 55.055 | 54.997 | 54.930 | 53.133 | 51.796 | 51.300 | 47.900

! Die Post (Österreichische Post AG) ab 1997

Die Österreichische Post Aktiengesellschaft wurde 1999 rechtlich verselbständigt und ist ein beim Handelsgericht Wien registriertes Logistik- und Postunternehmen. Die Österreichische Post Aktiengesellschaft ist mittelbare Rechtsnachfolgerin der Geschäftszweige „Gelbe Post“ und „Postautodienst“ der ehemaligen Österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung. Diese Geschäftszweige sind am 1. Mai 1996 bei der Teilung der Österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung in die so genannte Gelbe Post und in die Telekom Austria entstanden. 2000 wurde der Postautodienst vom Mutterkonzern abgespalten und die Post AG konzentriert sich seitdem auf ihr Kerngeschäft. Im Februar 2002 trat eine "Universaldienstverordnung" in Kraft, die eine flächendeckende Versorgung der Einwohner Österreichs sicherstellen soll.

Ab Mitte 2004 wurde die Privatisierung der Österreichischen Post Aktiengesellschaft diskutiert. Am 15. Mai 2006 startete der Verkauf von 41,3 Millionen Aktien der Österreichischen Post AG.  Die Post AG ist zu 52,8 % im Besitz der staatlichen Österreichischen Bundes- und Industriebeteiligungen GmbH, der Rest ist im Streubesitz. 


Die Österreichische Post AG ist der landesweit führende [Logistik|Thema/Logistik] - und Postdienstleister. Zu den Hauptgeschäftsbereichen zählen die Beförderung von Briefen, Paketen, Werbesendungen und Printmedien.

Das Filialnetz der Post zählt mit österreichweit knapp 1.800 Post-Geschäftsstellen zu den größten Privatkundennetzen des Landes und bietet seinen Kunden in ganz Österreich hochwertige Produkte und Services in den Bereichen Post, Bank und Telekommunikation. 

Durch die flächendeckende zuverlässige Versorgung der österreichischen Bevölkerung und Wirtschaft mit Postdienstleistungen liefert das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung und Absicherung der Kommunikations- und Logistikinfrastruktur des Landes. Die Österreichische Post ist zudem durch Tochterunternehmen auch in zwölf europäischen Ländern vor allem in den Bereichen Paket & Logistik sowie unadressierte Sendungen tätig.Zudem ist die Post durch Tochterunternehmen auch in 11 europäischen Ländern vor allem in den Bereichen Paket & Logistik sowie unadressierte Sendungen tätig.

Innerhalb der Österreichischen Post AG gibt es eine Aufteilung in die beiden Divisionen „Brief, Werbepost & Filialen“ sowie „Paket & Logistik". 

!Weiterführendes
> [Post AG und TU Graz erproben autonome Transportlogistik auf der „letzten Meile“|Wissenssammlungen/Neues_aus_der_Wissenschaft/Post_AG_und_TU_Graz_erproben_autonome_Transportlogistik_auf_der_letzten_Meile] (Neues aus der Wissenschaft)
> [Paketpostdienst und Logistik der Post heute|AEIOU/Paketzustellung_der_österreichischen_Post] (AEIOU)
> [Österreichische Briefmarken|Wissenssammlungen/Briefmarken]
> [Historische Bilder zu Post|Bilder_und_Videos/Historische_Bilder_IMAGNO/Post] (IMAGNO)

!Web-Links
* [Die Post heute|https://www.post.at]
* [Multimediarchiv der Post|https://www.post.at/pr/c/multimedia-archiv]


!Literatur zur Geschichte der Post
* Post- und fernmeldewissenschaftliche Reihe, 1957ff.
* 200 Jahre Post, Ausstellungskatalog, Halbturn 1985
* Die Post auf dem Weg ins Informationszeitalter, 1989
* Aus Österreichs Postgeschichte, 1990
* C. Kainz, Geschichte der österreichischen Post, 1995



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