!!!Die Topothek [{Image src='Logobalken_2014.jpg' class='image_right' }]\\ \\ \\ 

''„Es gibt in fast jeder Stadt und jeder Gemeinde eine Initiative, die historisches Material (mit Hilfe von Crowdsourcing) erschließt und im Web zugänglich macht. Die Topothek hat es sich zum Ziel gesetzt, solche Initiativen zu verbinden.“ (Alexander Schatek, Topothek-Gründer)''\\ \\

!Definition – Online-Plattform für privates Geschichtsmaterial
Die [Topothek|http://www.topothek.at] ist ein Online-Archiv für privates Geschichtsmaterial. In einer Topothek werden historische Bilder, Karten, Videos sowie Tondokumente gesammelt und im Internet der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. BetreiberIn einer Topothek kann sowohl eine Gemeinde oder eine Stadt als auch eine Privatperson, Firma oder jede andere Einrichtung oder Institution sein. Anders als eine gewöhnliche Webseite zur Sammlung von historischen Bildern verfügt die Topothek über spezielle Zusatzfunktionen. Die eingestellten Bilder werden nicht nur beschriftet und verschlagwortet, sondern auch auf einer Google Map mit Standpunkt und Blickrichtung verortet. Suchkriterien können somit einerseits bestimmte Schlagworte (Orte, Bauwerke, Personennamen, Gegenstände, etc.), genauso wie ein bestimmter Zeitraum oder ein geographischer Punkt sein. „Der suchende Mensch denkt oft in Bildern“, sagt Alexander Schatek. „Dieser Gedanke war das Samenkorn für die Entstehung der Topothek, denn jeder Mensch, der etwas ganz bestimmtes Altes finden möchte, denkt in dem Moment nicht an einen Begriff, sondern hat ein gewisses Bild von dem, was er sucht, im Kopf. Die Topothek ermöglicht es jedem und jeder, diese Bilder leicht zu finden, und stellt somit die ideale Ergänzung zum klassischen Wiki dar, das naturgegeben begrifflich strukturiert ist.“
Die Topothek entspricht den Anforderungen der europäischen Richtline für Archivforschung ISAD/G.

!Zielsetzung – Rettung von privatem Geschichtsmaterial und Bildungsprojekt
Es gibt in fast jeder Stadt und jeder Gemeinde eine Initiative, die historisches Material (mit Hilfe von Crowdsourcing) erschließt und im Web zugänglich macht. Die Topothek hat es sich zum Ziel gesetzt, solche Initiativen zu verbinden. Zentrale Gedanken sind dabei die Rettung von historischem Material, das ansonsten möglicherweise verloren gehen würde und dessen kosten- und barrierefreie Präsentation im Internet für ein breites Publikum. „Der einfache Zugang zu historischen Dokumenten ist für mich ein längst notwendiges Bildungsprojekt“, bringt Alexander Schatek einen weiteren wichtigen Gedanken des Projekts auf den Punkt. 

[{Image src='Galerie_2.png' height='280' class='image_left' caption='Bildergalerie' alt='Bildergalerie' width='517'}]
[{Image src='Personen_finden.png' height='280' class='image_left' caption='Personen finden' alt='Personen finden' width='514'}]


!Entstehungsgeschichte – von der privaten Fotosammlung zum EU-Projekt
Ausgangspunkt der Topothek war der Versuch des Wiener Neustädter Graphikers Alexander Schatek, seine private Prater-Fotosammlung in eine funktionale Ordnung zu bringen. Die Plattform, die er sich daraufhin programmieren ließ, sollte 2010 die erste Topothek werden. Mehr durch Zufall zeigte sich im selben Jahr die Vizebürgermeisterin der niederösterreichischen Gemeinde Breitenstein an seinem Projekt interessiert, sodass die erste öffentliche Topothek eines Ortes entstand. Durch die Eingliederung der Plattform in das ICARUS-Netzwerk 2012 stieg die Anzahl der Topotheken, vor allem in Niederösterreich, rasch an. Für ICARUS (Internationales Zentrum für Archivforschung) wurde die Topothek nach Matricula und Monasterium zur nunmehr dritten Plattform zur Präsentation von historischen Dokumenten im Internet. Im Rahmen des gemeinsamen EU-Projektes co:op (community as opportunity) wurde die Umsetzung der Topothek auf europäischer Ebene ab 2014 vorangetrieben. Einen weiteren Meilenstein stellte die 2016 ins Leben gerufene Kooperation mit dem Niederösterreichischen Landesarchiv dar. Alle hochgeladenen Dokumente werden seither auf NÖLA-Servern gesichert. Zusätzlich gibt es gemeinsame Topothekarseinschulungen, womit die Wissenschaftlichkeit auf ein neues Niveau gehoben wurde. Neben zahlreichen Innovationspreisen wurde die Topothek 2016 ebenso in die Liste der österreichischen Citizen-Science-Projekte aufgenommen. \\ 
Die Topothek ist mittlerweile gut verankert in den bestehenden Archivnetzwerken, Museumsverbänden sowie Bildungs- und Heimatwerken. „ICARUS und die Topothek suchen immer wieder bewusst den Austausch mit Archiven, da wir davon ausgehen, dass es ein Gewinn für alle ist, wenn LaienforscherInnen der Wissenschaft zuarbeiten“, sagt Thomas Aigner, Präsident des Internationalen Zentrums für Archivforschung.

!Relevante Zahlen
Derzeit gibt es rund 105 Topotheken in Österreich, Deutschland, Finnland, Italien, Estland, Kroatien, Ungarn, Tschechien und Spanien, die von örtlichen TopothekarInnen geleitet werden. Mittlerweile verfügen alle Topotheken zusammen über 150.000 verwaltbare Objekte. Im Jänner 2017 wurde die 100. Topothek feierlich in Großengersdorf im Weinviertel eröffnet. 












[{Metadata Suchbegriff='topothek, Archiv, Crowdsourcing  ' Kontrolle='Nein'}]