!!!Brot von Äckern fremder Länder

Ein sachpolitischer Essay. Von [Franz Greif|Infos_zum_AF/Editorial_Board/Greif,_Dr._Franz_(Agrarpolitik)], Wien

Erschienen in der 25-Jahr-Festschrift "Heimat Europa gestalten", hg. vom Ökosozialen Forum Niederalteich 2018 
als 3. Ausgabe der „Ökosozialen Zeitansagen“.

Ein Ziel des Ökosozialen Forums Niederalteich lautet: "Europas
Agrarpolitik mit Leben füllen"; es ist zugleich das Thema des
Jahressymposiums 2018. Gedanken und Visionen zu diesem sollen zeigen,
wie Europa zur Gestaltung unserer Welt beitragen kann, ganz besonders
als Vorbild für ein gedeihliches Miteinander der Völker untereinander,
aber auch mit ihrer Umwelt, die sie ernährt. Vorbild für die Welt kann
Europa sicherlich sein durch die Ausgestaltung seiner ökosozialen
Agrikultur, oder durch eine subsidiäre Aufgabenteilung unter seinen
Gemeinwesen. Durch letzteres ist auch eine hohe Eigenständigkeit
ländlicher Räume und ihrer kleinen Gebietskörperschaften gesichert, der
Gemeinden und Dörfer, die ja die Grundzellen eines tragfähigen
ökosozialen Zusammenlebens sind.

Doch nicht alles ist dabei "im Lot". Längst hat die
Bedeutungsverschiebung bei den Sozialfunktionen[1] zu einer enormen
Ausweitung materieller Interessen geführt (Wohnen, Einkommen, Besitz,
Erleben), bei gleichzeitiger Vernachlässigung ideell betonter
Sozialfunktionen (familiärer Zusammenhalt, Politikteilnahme, aktive
Kulturbeiträge). Das Streben nach Besitz zielt vor allem auf die
Ressource Grund und Boden, die auf allen sozialen und ökonomischen
Ebenen als besonders wertvoll angesehen wird. Dieser Sachverhalt bleibt
nicht ohne einschneidende Auswirkungen auf die bisherige
Haupteigentümerin dieser Ressource, nämlich die Land- und
Forstwirtschaft. Was sich hier in letzter Zeit weltweit abspielt, soll
etwas näher betrachtet werden.

!!1. Die Weltbevölkerung und ihre Nutzflächen

Um die Nutzung des Bodens wurden jahrhundertelang überall auf der Welt
endlose Kämpfe geführt. Landeigentum verkörpert vor allen anderen
Besitztümern Reichtum und Macht, es trennt Gesellschaftsklassen und
-schichten, ein Ausschluss vom Bodenbesitz bedeutet für Millionen in
allen Erdteilen, der Willkür anderer ausgeliefert zu sein. So ist es
kein Zufall, dass die Landbewohner wohl überall eine mitunter äußerst
starke Bindung zum Boden haben. Er bedeutet für sie den
"Lebensunterhalt, die Zukunft, den Glauben, den Aufstieg, den Unterricht
ihrer Kinder und die Möglichkeit, freie und unabhängige Bauern und
Bürger zu sein"[2].

Politische und soziale Wandlungen nach dem 1. Weltkrieg brachten einen
Teil der Welt um das Bodeneigentum, aber sie gaben den Menschen dort, wo
dies geschah, auch nicht die Möglichkeit, "kollektivierten" Grund und
Boden effizient zu nutzen. Enteignung und politische Kommandos lähmten
die landwirtschaftliche Produktion mehr, als sie sie antrieben. Auf der
anderen Seite und parallel dazu erfuhr in der Sphäre der freien
Marktwirtschaft die Ressource Grund und Boden sukzessive einen von
nichtagrarischen Aspekten dominierten atemberaubenden Wertzuwachs, den
die Inwertsetzung durch Bautätigkeit möglich machte. Und es blieb nicht
aus, dass auf den Grundstücksmärkten auch der landwirtschaftliche
Bodenwert davon stark beeinflusst wurde.

Zugleich aber hat sich auch das bloße Verhältnis zwischen der
Weltbevölkerung und dem Boden als ihrer wichtigsten Existenzgrundlage in
den letzten zwei Generationen stark verändert. Wenn wir dazu einige
statistische Eckdaten im Weltmaßstab betrachten, sehen wir, dass von
etwa 1960 bis heute die Einwohnerzahl der Erde auf das Zweieinhalbfache
anstieg, die agrarischen Nutzflächen jedoch nur um gerade 30% wuchsen,
die Ackerflächen unter diesen sogar fast gleichblieben. Dennoch gelang
es, die Flächenerträge aller Art derart zu steigern, dass z.B. die
Getreideerzeugung auf mehr als das Dreifache anwuchs, sodass heute
statistisch - wohl nicht in Wirklichkeit! - jeder Mensch auf Erden pro
Jahr um fast 70 kg mehr Getreide zur Verfügung hat, als vor 55 Jahren.

[{Image src='brot1a.jpg' caption='Tabelle 1: Globaldaten[3] zum Verhältnis zwischen Bevölkerung und Böden der Welt' alt='Tabelle 1' width='800' height='169' popup='false'}]

Dies ist aber nur ein Element der Erfolgsgeschichte der globalen
Agrarentwicklung. Doch wie ist das bei derart wenig Nutzflächenzuwachs
gelungen? Agrarwirtschaft und Agrartechnik machten dies möglich, durch
die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit, Sortenzucht, Düngung,
Pflanzenschutz und die ständige Verbesserung der Kulturmethoden. Ein
Ende all dieser Entwicklungen ist auch keineswegs in Sicht, ja
vielleicht gelingt der agrarbiologischen Forschung erst noch die
Steigerung der Energieausbeute der Nutzpflanzen durch die Photosynthese,
die bislang ja nur wenige Prozent des Strahlungsgenusses ausmacht (bei
Weizen 1,2%, bei der Kartoffel 2,7%).

Weiters ist zu bedenken, dass mit der Bevölkerungsentwicklung überall
auch eine Zunahme der Siedlungsflächen einhergeht, die anteilsmäßig noch
wesentlich größer ist. Denn es werden ja durch die Standortkonkurrenz
zwischen ("stärkerer") Wohnfunktion und ("schwächerer") agrarischer
Bodennutzung der Landwirtschaft laufend Flächen entzogen, und das nicht
nur in urbanisierten Regionen.

!!2. Der Produktionsfaktor Boden wird knapp und teuer, oder er ist weit weg

Seit Adam Smith und David Ricardo gelten Boden, Kapital und Arbeit als
knapp. Sie haben daher einen Preis in Form von Bodenrente, Geldzins und
Lohn. Da der Begriff Boden ursprünglich den Ackerboden umfasste, wurde
dessen zunehmende relative Verknappung durch die Bevölkerungsentwicklung
recht pessimistisch gesehen. So formulierte auch Thomas R. Malthus seine
These[4], dass die Zahl der Menschen in geometrischer Reihe zunehme, der
Umfang des produktiven Bodens aber nur in arithmetischer Reihe wachsen
könne. Bessere Produktionsmittel oder Anbaumethoden berücksichtigte er
nicht. Dazu ein kurzer globaler Überblick:

In den __westlichen Industrieländern__ ist die Landwirtschaft mehr oder
weniger konsolidiert und der Wachstumsprozess geht bei verringerter
Betriebszahl weiter. Doch die Flächen schrumpfen insgesamt: in
Österreich ging der Anteil des Agrarlandes an der Staatsfläche zwischen
1960 und heute von 50% auf 37% zurück, in Deutschland (wohl weil weniger
gebirgig) nicht so stark von 56 auf 48%, ja sogar in den USA von 49 auf
44%. Allein von 1990 bis 2010 aber nimmt die Waldfläche in Europa um ein
Drittel (!) zu, in Nordamerika um 6%[5]. Österreichs Wälder sind in den
letzten Jahrzehnten besonders stark gewachsen, zumeist auf
Grenzertragsflächen, doch auch viele gute Bodenstandorte z.B. in
Ostgrenzgebieten wurden zu Wald. Doch schlagkräftige und
entwicklungsfähige Landwirte in der "1. Welt" erzeugen (noch immer) den
Löwenanteil der Welternährung. Im traditionell bäuerlich gebliebenen
Mitteleuropa ist mit der Vollmechanisierung sogar die Situation
erreicht, dass reine Marktfruchtbetriebe mit 50 und mehr ha heute oft
keine Voll- oder Haupterwerbsbetriebe mehr sind, sondern im Nebenerwerb
geführt werden. Viele, und nicht nur kleinere Betriebe finden allerdings
keine Hofübernehmer, viele Hofeigentümer beiderlei Geschlechts auch
nicht die nötigen Partner.

So wird Agrarland in Europa immer öfter an "agrarindustrielle
Investoren" und freilich auch an Nichtlandwirte verkauft, und es wird
gebietsweise knapp. Das Ergebnis sind einerseits erhebliche Unterschiede
bei den Agrarlandpreisen zwischen den EU-Mitgliedstaaten (und auch
innerstaatlich). Auf EU-Länderebene findet sich 2016 der höchste
Durchschnittspreis für Ackerland mit 63.000 Euro je ha in den
Niederlanden; nach Regionen weist EUROSTAT für Ligurien einen mittleren
Preis von 108.000 Euro je ha aus. Doch wahre Spitzenreiter des
Preisniveaus eruierte das Landesamt für Statistik in bayerischen
Landkreisen, wo sich seit 2010 die Preise für Agrarland mehr als
verdoppelten. Man zahlt heute für einen Hektar im Landkreis Ebersberg
durchschnittlich (!) 152.000 Euro, in Erding 128.000, in Deggendorf
103.000 und im schwäbischen Aichach-Friedberg 81.000 Euro[6]. In Südbayern
herrscht geradezu ein Run auf Agrarland. Diesen extremen Preisanstieg
verursachen auch Käufer, die ihr Geld nicht mehr in der Bank arbeiten
lassen.

Und während Grundstücke exorbitant teuer werden, halten die
Erzeugerpreise bei den Bauern in keinster Weise mit[7].

In __Transformationsstaaten__ ist die agrarische Betriebsstruktur heute
praktisch überall dual ausgerichtet, mit "transformierten" Großbetrieben
aus der sozialistischen Epoche und vielen weiteren ehemaligen
Nebenwirtschaften oder kleinen und mittleren restituierten Bauern. Der
Niedergang der Landwirtschaft ist bei weitem noch nicht behoben, weite
Gebiete liegen nach wie vor brach. Nicht von ungefähr war (nach
EUROSTAT) Ackerland in Bulgarien oder Rumänien mit Preisen zwischen
1.000 und 2.000 Euro je ha oder etwas mehr am billigsten. In Ostmittel-
und Osteuropa akquirieren Westeuropäer (Niederländer, Österreicher,
Deutsche, Dänen, Italiener) seit Jahren schon Agrarflächen hoher Bonität
in günstiger Lage, Dienstleister wie "Germanagrar" oder die
"GG-Agrar-Immobilien e.K." machen sie urbar und bieten sie lukrativ
Interessenten an.

Ganz anders ist die bodenpolitische Lage in tropischen und subtropischen
Schwellenländern. Dort kam es seit 1960 durch Urbarmachung
(Urwaldrodung) zu einer starken Ausweitung landwirtschaftlicher Flächen;
in Brasilien etwa stieg ihr Anteil an der Landesfläche von 18 auf 33%.
In großem Umfang steht das Neuland auch für eine "Landwirtschaft auf
fremden Böden" zur Verfügung. Internationale Agrarkonzerne nutzen diese
Flächen und mit diesen die viel freizügigeren Sozial- und
Umweltstandards der Entwicklungs- und Schwellenländer. Palmöl und Soja
gehören zu den interessantesten Früchten, zu den größten Kunden zählen
China und auch Europa. Um die Flächen dafür zu schaffen, verlor
Südamerika in nur 20 Jahren knapp ein Zehntel seiner Waldflächen,
während in Europa Agrarflächen verwalden. Mit dieser Entwicklung
verbunden sind auch ernste Probleme im Gefolge starker interner
Migration in Richtung der Landgebiete (Brasilien, Kolumbien u.a.), wo
heute Siedlern, die Urwald und Busch urbar gemacht haben, ihre (kleinen)
Flächen entzogen werden und sie damit die Existenzgrundlage verlieren.
Sie werden oft von korrupten Verwaltungsbeamten mit fingierten
Katasterdokumenten zugunsten von "Latifundiários" getäuscht, umgesiedelt
und nicht selten auch brutal vertrieben[8]. In Brasilien kämpft die
Landlosen-Organisation "Movimiento sin Tierra" seit Jahrzehnten gegen
diese Vorgänge an.

In anderen Weltgegenden, z.B. in den __Steppen Zentralasiens__, ist das dort
nahezu unendliche Weideland nach wie vor "für alle da", zumindest dem
Gesetz nach. Das hindert aber dortige Entscheidungsträger nicht, jede
Menge Ausnahmebewilligungen für hunderte und tausende ha Land für
Großbetriebsgründungen zu unterschreiben, und dafür die Hand
aufzuhalten. Freilich ist nicht zu vergessen, dass Vermarktungs- und
Liefersituationen[9] mitunter derart schwierig sein können (Entfernungen,
Liefermengen), dass viele Verarbeitungsbetriebe ihre Rohstoffe lieber
aus eigener Erzeugung von eigenen Betrieben beschaffen.

Im Zuge der weltweiten wirtschaftlichen Liberalisierung erfährt also
seit geraumer Zeit auch die Gestaltung der Grundbesitzverhältnisse so
manche einschneidende Veränderung. Bis etwa vor der Wende erschien es
den meisten Staaten zweckmäßig, den Eigentumserwerb gesetzlich zu
regeln, weil es (in Variationen) "politisch sinnvoll" schien, bestimmte
Unternehmensarten oder juristische Personen von der Möglichkeit des
Grunderwerbs auszuschließen. Oder es sollte den heimischen Produzenten
im Sinne einer "Ernährungsautonomie" wenn schon nicht dirigistisch, so
doch bis zu einem gewissen Grad die nötige Erzeugungsgrundlage gesichert
werden. Heute ist dagegen wieder stärker in Diskussion, welche
Besitzverhältnisse für den Primärsektor jeweils adäquat sind. So bieten
Flächen im Eigentum zwar betriebliche Planungssicherheit und man kann
sie belehnen, aber sie bedeuten auch eine mitunter enorme Bindung von
Kapital. Für die "moderne" Vertragslandwirtschaft scheinen meist
längerfristige Pachtverträge (mehrere Jahrzehnte, mit 
Möglichkeit der Verlängerung) eher die Regel zu sein; sie bieten
praktisch dieselbe Planungssicherheit wie Eigenflächen, dazu auch
Flexibilität und Liquidität. Ausschlaggebend sind letztlich aber wohl
die jeweiligen Preisrelationen und die Finanzkraft der Nachfrager.

!!3. Wohin also wandert der Boden heute?

Das geflügelte Wort Friedrich Aereboes "Der Acker wandert zum besseren
Wirt" gilt in der modernen Wirtschaftswissenschaft als Gemeinplatz. Er
benennt aber eine wichtige Funktion von Märkten, nämlich Ressourcen
dorthin umzulenken, wo sie am besten verwendet werden. Die Formel
postuliert eine sich von selbst durchsetzende Marktgesetzmäßigkeit und
keine politische Zielvorstellung, wird daher etwa im Zusammenhang mit
Firmenübernahmen und Fusionen herangezogen. Doch im Widerspruch zu ihrem
Wortlaut findet sie gerade auf den heutigen agrarischen Bodenmarkt kaum
Anwendung. Im 20. und 21. Jahrhundert wurde und wird gerade dem
landwirtschaftlichen Bodenmarkt wenig "Allokationseffizienz" zugetraut.

Die Nachfrager bekommen also auf dem Bodenmarkt die Güter nicht, die sie
haben wollen und bezahlen können? Die "notwendige Bewegung des Bodens
zum tüchtigsten Wirt" gilt bei Aereboe freilich als normative
Vorstellung. Heute fordern bäuerliche Interessensverbände wieder, dass
"Grund und Boden nur zum besseren Wirt wandern dürfe"[10], ... "und nicht
zum reicheren Kaufmann!"[11] Dass das nicht immer und überall so ist,
belegt so manches Beispiel.

!!3.1 Landhunger an Österreichs Ostgrenze

In Ungarn konnten nach der Wende (bis Juni 1994) Ausländer
landwirtschaftliche Grundstücke kaufen, was insbesondere Österreicher,
Deutsche und Niederländer auch taten. Später bestand weiterhin die
Möglichkeit, Boden zu pachten. Ein interessanter rechtlicher Anreiz
bestand in der EU-Zollbefreiungs-VO Nr. 918/83 (in Verbindung mit der
EU-Eintrittsstellen-VO), nach welcher Bauern in einer 5 km breiten
Grenzzone zu ehemaligen Ostblockländern aus einem gleich breiten
angrenzenden Grenzstreifen im Nachbarland Agrarerzeugnisse zollfrei in
den Binnenmarkt einführen durften. Diese Möglichkeit wurde von
ostösterreichischen Grenzlandbauern intensiv wahrgenommen, die bis zum
Jahr 2000 an die 70.000 ha unter Pflug nahmen, überwiegend entlang der
ungarischen Grenze (teilweise auch weiter im Landesinneren).


[{Image src='brot2.jpg' caption='Abb. 1: Regionale Intensitätsunterschiede grenzüberschreitender Aktivitäten auf landwirtschaftlichen Grundstücksmärkten in den Grenzgebieten der östlichen Nachbarländer Österreichs' alt='Abb. 1' align='center' width='600' height='325' popup='false'}]

Nach Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums in Wien
bewirtschafteten in der Folge aber darüber hinaus hunderte
österreichische Bauern etwa 200.000 ha Land in Ungarn, d.s. vier Prozent
der ungarischen Agrarfläche. Nur der kleinere Teil davon wurde legal
erworben, weitere Flächen durch lokale Strohmänner, die den Geldgebern
in "Taschenverträgen" bis zum voraussichtlichen Ende der restriktiven
Erwerbsbestimmungen ein "Betretungsrecht" einräumten und damit die
Bewirtschaftung der Flächen ermöglichten. Diese Verträge sind (oder
waren) illegal. Der letzte Streit mit der ungarischen Regierung aber
flammte um sogenannte Nießbrauchsverträge auf, Pachtverträge, die
zwischen 1994 und 2001 auf sehr lange Zeit oder bis zum Ableben eines
Vertragspartners geschlossen wurden und deren komplette Pacht im Voraus
bezahlt wurde. Anders als bei den "Taschenverträgen" sind diese Verträge
nicht geheim, sondern sogar im ungarischen Grundbuch eingetragen. Im
Jahr 2010 entschied denn auch Ungarns Oberster Gerichtshof, dass ein
solches Geschäft legal sei.

Grundsätzlich möchte man in solchen Fällen, die sich in vielen anderen
Grenzregionen wiederholen, wohl an die juristischen Entscheidungsträger
appellieren, sich mit Rücksicht auf das gesamte Umfeld weniger an
"nationalen Interessen" zu orientieren, als vielmehr an der Überlegung,
ob ein liberalisierter Bodenmarkt der Wirtschaftsentwicklung "an der
Grenze" wirklich zum Schaden gereicht - oder dort nicht eher großen
Nutzen stiften kann. Denn es gibt hier ganz sicher nicht nur Nachteile
(wie höheres Preisniveau, Konkurrenz zwischen heimischen und
"grenzüberschreitenden" Erzeugnissen), sondern auch viele Vorteile
(Anreize für Neuinvestitionen, Wertsteigerungen), die bei den Menschen
durchaus erwünscht sind.

!!3.2 Der Boden wandert zum reicheren Wirt ...

In vielen Teilen der Welt sind es nach wie vor "economies of scale",
welche sowohl agrarpolitische Entscheidungen als auch die Entwicklung
der Bodenmärkte antreiben. Es sind aber die Wachstumsmöglichkeiten der
Betriebe in vielen Ländern aus manchen Gründen recht eingeschränkt
(beengte Raumnutzung, traditionelle Landwirtschaft,
Nachbarschaftskonflikte), und dem stehen die in jüngster Zeit
entstandenen Konkurrenznutzungen entgegen, die auf neuen Märkten viel
Ertrag versprechen.

Es begann ja alles mit bestimmten Produkten. Ein typisches Beispiel ist
der Sojaanbau in Südamerika, der mit der Gründung der Forschungsanstalt
EMBRAPA und der Kooperation mit dem deutschen Konzern Bayer groß
geworden ist. Und mit der Abnahme der Produkte durch China oder Europa
gibt es für die Konzerne (z.B. Grupo André Maggi mit 233.000 ha oder
V-Agro mit 52.000 ha) keinerlei Absatzschwierigkeiten. Um die Flächen
dafür zu schaffen, wurde allerdings oft besiedeltes Weideland oder
Brachland genutzt, oder Wald abgeholzt. Eine weitere Pflanze, die
zuletzt massiv an Bedeutung gewonnen hat, ist die Ölpalme, deren
Anbaufläche seit 1990 weltweit mehr als verdoppelt wurde. Allein in
Malaysia und Indonesien liegen rund 30 Mill. ha dieser Plantagenkultur.
Palmöl befindet sich heute in den meisten verarbeiteten Lebensmitteln,
besonders in Süßigkeiten.


[{Image src='brot3.jpg' caption='Tabelle 2: Vertragslandwirtschaftsflächen[12] in besonders betroffenen Ländern' alt='Tabelle 2' width='800' height='275' popup='false'}]




Für solche (und zahlreiche weitere) Formen von "Vertragslandwirtschaft"
wurden laut Bodenmarkt-Monitoring der Initiative "Land Matrix" allein
seit dem Jahr 2000 an die 27 Millionen ha Agrarland in Entwicklungs- und
Schwellenländern an Investoren verkauft. Das übersteigt z.B. die
Gesamtfläche von Großbritannien. Die Käufer stammen vor allem aus
Malaysia, den USA, Großbritannien, Singapur und Saudi-Arabien, doch auch
Investoren aus Westeuropa sind an über 300 derartigen Bodengeschäften
beteiligt.

Diese Entwicklung hat noch weitere dramatische Begleiterscheinungen.
Vorgänge der Urbarmachung von Nutzflächen in Lebensräumen von
Ureinwohnern sind in vielen Fällen nicht nur moralisch, sondern auch
(völker-)rechtlich mehr als fragwürdig. Dieses als "Land grabbing"
bezeichnete Phänomen von Landraub begleitet die Ausbreitung der
Vertragslandwirtschaft in aller Welt und ist Thema des Monitorings
zahlreicher NGOs geworden. So vertrieben kolumbianische Milizen in den
1990er Jahren langansässige Kolonisten mit Waffengewalt aus fruchtbaren
Flussniederungen, wo die Anlage von Palmölplantagen geplant war. Und
diese Entwicklung hat noch weitere ökologische und soziale Folgen. Neben
dem Landraub und der Verminderung der biologischen Vielfalt durch
Monokulturen kommt es auch zum Kampf um Wasser, zu Lohnsklaverei,
Kinderarbeit und oft zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, weil die
Ernten in den Export gehen, während der einheimischen Bevölkerung die
Lebensgrundlagen abhanden kommen.

[{Image src='brot4.jpg' caption='Abb. 2: Großflächiger Landkauf und Pachtgeschäfte (in 1000 ha)' align='center' alt='Abb. 2' width='600' height='354' popup='false'}]

!!3.3 ... und wenn nicht zum reicheren, dann zum mächtigeren

Schon zur Jahrtausendwende berichtete das Getreideforschungsinstitut
Myroniwka (Südukraine), dass die VR China große Teile der Getreideernten
der Ukraine bereits bis 2006 aufgekauft habe[13]. Nunmehr aber sichert sich
China den Zugriff auf Ackerland in der Ukraine direkt. Die "South China
Morning Post" in Shanghai berichtete, die Volksrepublik habe über das
Staatsunternehmen Xinjiang Production and Construction Corps (XPCC) mit
dem ukrainischen Agrarkonzern KSG Agro vereinbart, Schritt für Schritt
drei Millionen Hektar zu erwerben, eine Fläche, die rund einem Viertel
des gesamten Ackerlandes Deutschlands entspricht. Aus der Ukraine sollen
so in den kommenden 50 Jahren Feldfrüchte und Schweine auf den
chinesischen Markt kommen.

Doch auch in Mecklenburg-Vorpommern machte ein Versuch "chinesischer
Landnahme" Furore. Auch hier wollte ein Finanzinvestor aus der
Volksrepublik einsteigen. Interessant ist dabei auch die Konstruktion
eines solchen Deals, den das chinesische Investmenthaus mit der
Übernahme einer größeren Anzahl von Aktien des damals börsennotierten
Agrarkonzerns KTG über eine Tochtergesellschaft in Portugal geplant
hatte. Aus deutscher Sicht sollte mit dem Einstieg der Chinesen der
"profitable Wachstumskurs" fortgesetzt, langfristig aber mit China auch
der größte Konsumentenmarkt der Welt für deutsche Lebensmittel
erschlossen werden. Doch inzwischen schlitterte der deutsche Konzern in
die Insolvenz, und ob dessen Nachfolger, die "Deutsche Agrar Holding"
der Bremer Gustav Zech Stiftung, in ähnlicher Richtung interessiert ist,
ist nicht bekannt.

Die globale Orientierung Chinas ist beachtlich geworden: China's
Investitionen im Ausland übertreffen (z.B. 2014 mit 116 Mrd. US-Dollar)
bereits die ausländischen in China und machen das Land damit zum zweit-
oder drittgrößten Auslandsinvestor weltweit. Sehr hilfreich sind die
enormen Devisenreserven der Volksrepublik, aber auch die wirtschaftlich
prekäre Lage in vielen Ländern Osteuropas, an der Peripherie der EU, in
Zentralasien, Afrika und Lateinamerika begünstigen China's Vorhaben.
Anfangs stand dabei die Versorgung mit Ressourcen und agrarischen
Rohstoffen im Vordergrund, doch jetzt wird verstärkt die Übernahme von
renommierten Firmen angestrebt. Denn China wollte lange Zeit zumindest
bei Getreide Selbstversorger bleiben, strebt aber seit 2014 eine
"aktivere Nutzung der internationalen Nahrungsmittelmärkte" an. So
erwarb Chinas größter Nahrungsmittel- und Getreidekonzern "COFCO" den
niederländischen Getreide- und Düngemittelhändler NIDERA, und
"ChemChina" übernahm den Schweizer Biotechnologie-Konzern
Syngenta. Die US-Unternehmen Cargill, ADM und Bunge erhalten so mächtige
Konkurrenz auf den Märkten. Insbesondere bessere Transportwege sollen
die Länder Osteuropas und Zentralasiens für weitere Agrarinvestoren aus
Ostasien attraktiv machen, und man verhandelt bereits mit einer ganzen
Reihe von Regierungen über große agrarindustrielle Betriebe.

!!4. Brot von welchen Äckern - was soll die Zukunft bringen?

Freier Handel weltweit, nicht nur mit Autos, Kleidern und Spielzeug,
sondern auch "mit dem, was uns erhält", also mit Lebensmitteln, ist
schon lange ein Ziel großer internationaler Organisationen. Aber auch
wenn es gelingt, weltweit die natürlichen Standortbedingungen optimal zu
nutzen, ist dennoch schwer vorstellbar, dass Brot im eigentlichen Sinn
am besten nur noch aus den Prärien Nordamerikas oder den eurasischen
Schwarzerdesteppen kommen soll. Eher ist denkbar, Zucker oder Öl- und
Eiweißpflanzen aus subtropischen und tropischen Plantagenräumen zu
beziehen. Und aus Europa? Ebenso schwer vorstellbar ist, dass hier nur
(oder überwiegend) Spezial- und Gartenkulturen gepflegt werden, während
vielleicht andere Weltgegenden dafür die besseren naturräumlichen
Bedingungen bieten.

Viel ernster aber ist es, wenn landwirtschaftliche Grundprodukte, die
für Lebensmittel gedacht sind, in Konkurrenz dazu der Erzeugung ganz
anderer Produkte dienen und der Deckung des Nahrungsmittelbedarfs
entzogen werden. Diese Konkurrenznutzung von Ackerböden etwa für
"Biosprit" hat eigentlich erst begonnen, mit freilich ungewissem
Fortgang. Auch Sojaöl, Palmöl und weitere Pflanzenfette landen ja nicht
nur in menschlichen und tierischen Mägen, sondern auch in den Tanks von
Kraftfahrzeugen oder Maschinen. Laut deutschem Bodenatlas werden auf der
Welt täglich drei Millionen Tonnen Biosprit produziert, überwiegend aus
Nahrungsrohstoffen - angesichts fast 800 Millionen Hungernder weltweit
ist das für viele ein unerträglicher ethischer Konflikt.

Freilich ist an dieser Entwicklung der zitierte Wertewandel in den
Industrienationen dafür mitverantwortlich, deren Landwirtschaft in
letzter Zeit auf viele Nutzflächen verzichtet hat, was ihr (und den
Bodenkäufern) enorme Wertzuwächse beschert hat. Die Bevölkerung dieser
Länder braucht aber für den Anbau von Lebens- und Futtermitteln (und
Energierohstoffen) nach wie vor entsprechende Flächen, die dort gesucht
werden, wo sie billiger (und vielleicht sogar ertragreicher) sind. Doch
es sind diese Länder nicht die einzigen, die nunmehr die benötigten
Flächen zunehmend anderswo auf der Welt beanspruchen. Vielmehr sind
daran viele und ganz unterschiedliche Mitbewerber beteiligt, nur ein
relativ kleiner Teil sind "große, expansionswillige" Landwirte.
Zunehmend sind Geldinstitute, Versicherungen, Ferien- und Reisekonzerne
daran beteiligt, und ganz besonders auch Staaten selbst (wie China oder
die Golfstaaten), um auf dem Markt zu reüssieren, oder um
Versorgungsengpässe zu überwinden, und im Fall der OPEC-Länder
natürlich, um neue wirtschaftliche Grundlagen zu erschließen, die nach
dem Ende des Erdölzeitalters voraussichtlich benötigt werden.

Wollen wir das auf einen Nenner bringen, so kommen wir zur Sorge um den
Boden zurück. Diese Sorge bewegt die Menschheit, seit sie ihn als
Grundlage für ihr Dasein zu nutzen gelernt hat. Schutz des Bodens ist in
allen Ländern ein wichtiges Thema geworden und gilt aus der Sicht des
Gemeinwesens als Vorsorge für einen Erhalt der Bodenfruchtbarkeit.
Erstes Ziel ist die Aufrechterhaltung der Nutzbarkeit des Bodens, seine
Übernutzung oder Überforderung in geeigneter Weise zu verhindern (z.B.
Beschränkung der Viehdichten), Maßnahmen gegen Degradation und Erosion
zu setzen (z.B. Gründecken) sowie ein mitunter aufwendiges Monitoring
der Bodenfruchtbarkeit oder Kontamination durchzuführen. Amtliche
Regelwerke zum Bodenschutz und auch viele NGOs und Alternativgruppen
leisten hier ihre Beiträge. Doch auch große Konzerne befassen sich mit
dem immer größer werdenden Missverhältniss zwischen Produktionsflächen
und Bedarf an Nahrungsmitteln. So enthält der "Good Growth Plan" des
Chemiekonzerns Syngenta unter sechs
"selbstgewählten" Verpflichtungen[14] auch die "Bewahrung von mehr
Ackerland". Ziel dieser Aktion ist es, auf 10 Mill ha Agrarland (in
verschiedenen Ländern) die von Bodendegradation bedrohte Fruchtbarkeit
zu sichern oder wiederherzustellen.

Im Zusammenhang mit letzterem aber wäre wohl auch die Unterstützung von
Kleinbauern zur Selbsthilfe eine sachpolitische Pflicht, ganz besonders
in jenen Ländern, in denen sich die globalisierte Vertragslandwirtschaft
vor allem auf deren Kosten entwickelt hat. Sie sind es ja, die
angesichts dieser Entwicklungen vor allem rechtspolitische Innovationen
benötigen, ohne die eine effektive Bewahrung ihrer Ressourcen nicht
möglich erscheint. Ein solcher Ansatz könnte etwa im Projekt "Soziale
Innovationen in marginalisierten ländlichen Regionen (SIMRA)", welches
Teil des "European Union's Horizon 2020 Research and Innovation
Programme" ist, wesentlich zur Förderung von Anpassungsfähigkeit und
Nachhaltigkeit bei kleinen Landwirten beitragen, und das nicht nur in
Grenzertragsgebieten.

Doch fehlt da nicht etwas? Geht es nicht zuallererst um die Frage, was
unseren Boden in seiner rein physischen Verfügbarkeit gefährdet? Es wird
doch in vielen Ländern ständig über zunehmenden "Bodenverbrauch"
berichtet (in Österreich sind es derzeit "28 Fußballfelder pro Tag"),
der durch Bautätigkeit und infrastrukturtechnische Versiegelung
zustandekommt; die Verwaldung ehemaliger Kulturflächen findet freilich
weniger Beachtung. Beide aber werden (bei uns und zumindest bisher)
durch höhere Flächenerträge mehr als wettgemacht. Eine andere Folge der
Waldzunahme, z.B. in davon ebenfalls betroffenen Mittelmeergebieten, ist
eine enorm gesteigerte Verdunstung, wodurch sich die Abflussregime
mancher Oberflächengewässer (z.B. Struma, Nestos in Griechenland) stark
verändern.

Hohe Grundstückspreise zusammen mit der Aussicht auf entsprechende
Baulandwidmung haben immer wieder viele Landwirte zum Abverkauf von
Grund und Boden an nichtlandwirtschaftliche Käufer bewogen, denen an der
Weiterführung einer agrarischen Bodennutzung natürlich wenig oder gar
nichts liegt, sondern an Besitz und Immobilien in herrlicher Landschaft
- wie den neuen russischen Grundbesitzern im Tiroler Ötztal und
anderswo. Freilich ist dort das agrarische Potential für die Ernährung
Österreichs nicht gerade entscheidend, doch es ist dieser heute
weitverbreitete bodenrechtliche Trend ja nicht auf die
Hochgebirgsregionen beschränkt. Nicht nur in Entwicklungsländern,
sondern auch bei uns in Mitteleuropa werden Flächen bester Bonität von
finanziell mächtigen Investoren aufgekauft, sodass mit Nachdruck an die
Bedeutung einer Vorsorge um die Verfügbarkeit von Grund und Boden als
Existenzgrundlage für unsere menschliche Gemeinschaft erinnert werden
muss - __eine politische Aufgabe ersten Ranges__. Es gibt Situationen
genug, Krisen, Katastrophen, Konflikte, in denen der Bestand des
Gemeinwesens nur auf der Grundlage einer autonomen Ernährungspolitik und
der dazu nötigen Ressourcen gesichert werden kann. Was, wenn uns
tatsächlich ein solcher "Check" unvorbereitet trifft?! Nur eine auch
darauf ausgerichtete "landwirtschaftliche Raumplanung" (die es ja
angeblich gibt), ist zu einer solchen Vorsorge fähig. Sie muss dann aber
auch auf das dazu erforderliche Instrumentarium zurückgreifen können.

''__Quellen__''\\

* Philipp __Alvares de Souza Soares__, Eva __Müller__ und Ursula __Schwarzer__: Vermögende in Deutschland. Weide, Wald und Weinberg statt Dollar, Dax und Derivat. DPA, 2. Feb. 2015.
* Matthias __Auer__: Ungarn und die Nießbrauchsverträge österreichischer Bauern. Die Presse, 17. Jan. 2014.
* Alfons __Balmann__ (IAMO): Markt oder Regulierung: Wie kommt der Boden zum besten Wirt? Beitrag zum 12. Bodenforum anlässlich der Internationalen Grünen Woche 2015 zum Thema "Wer treibt die Preise am Bodenmarkt?" Berlin, 20. Jan. 2015.
* Andreas __Baumgarten__, Karl __Buchgraber__, Mario __Winkler__ et al.: Flächen und Böden. Wie und warum unsere Böden gefährdet sind. Land schafft Leben e.V., Schladming 2017, [Land schafft Leben|https:\\www.landschafftleben.at]
* Sarah __Beekmann__: Land Grabbing - was ist das? [Land Grabbing|https://utopia.de/ratgeber/land-grabbing], vom 4. März 2018.
* Sigrid __Egartner__, Julia __Niedermayr__, Sophie __Pfusterschmid__, Klaus __Wagner__: Spectrum of Social Innovation Activities in Austrian Rural Areas. Beitrag zur ERDN-Konferenz im Oktober 2017 in Eisenstadt.
* __EU-Eintrittsstellen-Verordnung__: Österreichische Grenzzollstellen, die laut Eintrittsstellen-Verordnung als Eintrittsstellen für Pflanzen und pflanzliche Produkte festgelegt wurden (Zolldokumentation VB 0300 - Pflanzenschutz, Anlage D). Stand 1998.
* __EUROSTAT__: Pressemitteilung 48/2018 vom 21. März 2018.
* __EU-Zollbefreiungsverordnung__: Titel IX (Erzeugnisse grenznaher Gebiete)und Titel X (Bewirtschaftungsgut für grenznahe Betriebe) der VO (EWG) Nr. 918/83. Stand 1995.
* Georg __Fertig__: "Der Acker wandert zum besseren Wirt"? Agrarwachstum ohne preisbildenden Bodenmarkt im Westfalen des 19. Jahrhunderts. Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie, Heft 1/2004, S. 44-63.
* Franz Greif: Bodenmärkte Ostmitteleuropas - Eine zentrale Frage der ländlichen Entwicklung. Beitrag zur Internationalen Enquète "Entwicklung des ländlichen Raumes und der Landwirtschaft in Osteuropa", Akademia Rolnicza Krakau, 15.-17. April 2004.
* Franz __Greif__: Osteuropa - 20 Jahre im Blickpunkt agrarpolitischer Interessen. Land und Raum, hg. vom Österreichischen Kuratorium für Landtechnik, Heft 1/2008.
* Franz __Greif__ und András __Vissi__: Bodenrecht und Bodenmarkt in Österreichs östlicher Nachbarschaft. Agrarpolitische Arbeitsbehelfe, Heft 3, hg. von der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft, Wien 1999.
* __Germanagrar Gruppe__: [germanagrar Deutschland|https:\\www.germanagrar.de]
* __GG Agrarimmobilien e.K.__: [GG-Agrar-Immobilien e.K.|http:\\www.gg-agrarimmobilien.de]
* Norbert __Haberger__: Ackerland als Spekulationsobjekt - Boden in Bayern wird unbezahlbar. Radio Bayern, "Von Landwirtschaft und Umwelt", Sendung am 12. Juni 2017.
* Uwe __Hoering__: Auf dem Weg zum Wirtschaftsimperium: Chinas neue Seidenstraße. Blätter für deutsche und internationale Politik, 10/2017, S. 91-100.
* Thomas R. __Malthus__: An Essay on the Principle of Population. Printed for J. Johnson, in St. Paul's Church-Yard, London 1798.
* Inga __Michler__, Ernst August __Ginten__: Rücksichtslose Jagd auf den neuen, alten Bodenschatz. Die Welt, 19. Jan. 2016.
* __Reuters/APA__: China kauft in Ukraine riesige Flächen Ackerland, 22. Sept. 2013.
* Torsten __Roth__: Bodenspekulation: Chinesische Landnahme in MV. Schweriner Volkszeitung, 23. Juli 2015.
* __Weltagrarbericht__: Wege aus der Hungerkrise. Vorschläge für die Landwirtschaft von morgen. [Weltagrarbericht|https:\\www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/landgrabbing]

__Fußnoten:__

[1|#1]Nach Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft. München 1921.

[2|#2]Palkovics Miklós anlässlich des AWI-Seminars "Bodenrecht und Bodenmärkte der Beitrittskandidaten - welche Strategie ist gefragt?", am 11. Dezember 2001 an der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft, Wien.

[3|#3]Unter Verwendung des Fischer Weltalmanachs, Ausgaben 1960 und 2017; Zahlen stark gerundet.

[4|#4]Malthus' Gesetz, formuliert 1798, besteht aus den beiden Postulaten: 1. Die Nahrung ist für die Existenz der Menschen notwendig. 2. Die Leidenschaft zwischen den Geschlechtern ist notwendig und wird etwa in ihrem gegenwärtigen Zustand bleiben.

[5|#5]Datenzusammenstellung übernommen von ["Land schafft Leben e.V."|https:\\www.landschafftleben.at]

[6|#6]Daten von Norbert Haberger in Radio Bayern (s. Lit.).

[7|#7]In ORF III (ein österreichischer TV-Sender, auf den das Sujet "Kultur und Information" zutrifft) berichteten am 16. April d.J. in der Sendung "Landlust - Landfrust" Bäuerinnen über die Lage ihrer Betriebe. Beispiele aus Westfalen zeigten, wie stark die Konkurrenz durch neue, vollindustrialisierte Biogas-Energiefarmen geworden ist, dass trotz guter allgemeiner Voraussetzungen eine Führung ihrer Wirtschaften als "Wachstumsbetriebe" meist aussichtslos ist. Bei Pachtpreisen von 1200-1400 Euro je ha können Familienbetriebe nicht mehr mithalten (bisher waren 700-900 Euro üblich).

[8|#8]Derartige Vorgänge sind nicht neu, sie (u. a.) erfuhr der Verf. bereits 1998 von Dom Ricardo Weberberger, Bischof von Barreiras im brasil. Bundesstaat Bahia (heute die "Capital da Soja" mit 160.000 Einwohnern).

[9|#9]Eines der ersten deutschen Hilfsprojekte für die mongolische Milchwirtschaft war ein Straßenbauprojekt, das eine logistisch sinnvolle und rationelle Milchanlieferung aus einem relativ nahen, aber nicht erschlossenen Grünlandgebiet in die Hauptstadt ermöglichen sollte.

[10|#10]Homepage des Bauernbunds Brandenburg, 21.8.2003.

[11|#11]Pressemitteilung des Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD), Mecklenburg-Vorpommern, 1.7.2002.

[12|#12]Lt. Angaben der Initiative "Land Matrix" sowie nach einer Auswertung auf Basis dieser Daten in: "Die Welt", 19. Jan. 2016.

[13|#13]Anlässlich des 5. Ukrainisch-österreichischen Symposiums über "Landwirtschaft und Agrotourismus" im September 2004 in Kiew, Myroniwka und Mlyjiw.

[14|#14](1) Nutzpflanzen effizienter machen, (2) mehr Ackerland bewahren, (3) Kleinbauern Hilfe zur Selbsthilfe bieten, (4) gute Arbeitsschutzpraktiken vermitteln, (5) Biodiversität fördern, (6) Lage der Arbeiter verbessern.

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