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vom 22.03.2022, aktuelle Version,

Abersee (Gemeinden Sankt Gilgen, Strobl)

Abersee (Rotte)
Abersee (Gemeinden Sankt Gilgen, Strobl) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Salzburg-Umgebung (SL), Salzburg
Gerichtsbezirk Thalgau
Pol. Gemeinde Sankt Gilgen  (KG Gschwand)
Ortschaft Gschwand
Koordinaten 47° 43′ 36″ N, 13° 24′ 54″ O
Höhe 558 m ü. A.
Postleitzahl 5342 Abersee
Vorwahl +43/06227f1
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Winkl-Ried-Gschwand (50330 001)
bis 1979: Zinkenbach
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS

BW

Abersee (bis Ende 1979 Zinkenbach) ist ein Ort im Nordosten des österreichischen Bundeslandes Salzburg und liegt im Bezirk Salzburg-Umgebung. Er ist Teil der am Wolfgangsee gelegenen Gemeinde Sankt Gilgen und gehört zur Region Salzkammergut. Der Ort ist auch bekannt für die früher dort angesiedelte Zinkenbacher Malerkolonie.

Geografie

Abersee (Ortschafts­bestandteilf0)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Salzburg-Umgebungf8, Salzburg
Pol. Gemeinde Strobl  (KG Gschwendt)
Ortschaft Gschwendt
Koordinaten(K) 47° 43′ 34″ N, 13° 24′ 55″ O
Höhe 558 m ü. A.
Postleitzahl 5342 Abersee
Statistische Kennzeichnung
Zählsprengel/ -bezirk Strobl-Umgebung (50336 001)

Wolfgangsee mit Schafberg, links die Zinkenbach-Halbinsel des Sees mit dem Ort Abersee ganz links am Bergfuß. Gegenüber Sankt Wolfgang, vorn Strobl.
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS;
(K) Koordinate nicht amtlich
f0
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox
f0
f0

Der Ort befindet sich etwa 6 Kilometer südöstlich von St. Gilgen und 5 Kilometer westlich von Strobl.

Abersee (560 m ü. A.) liegt am Südufer des Wolfgangsees auf der Zinkenbach-Halbinsel, einem ebenen Schwemmkegel des Zinkenbaches, der durch den Ort fließt und die Grenze zwischen den Gemeinden St. Gilgen und Strobl bildet. Zwischen Abersee und St. Wolfgang hat der See seine schmalste Stelle.

Die Südseite des Ortes wird begrenzt durch die Nordostabdachung der Osterhorngruppe, namentlich durch den Breitenberg (1260 m ü. A.), einen Vorberg des Königsberger Horns. Der nördliche, zu St. Gilgen gehörende Teil von Abersee liegt in der Katastralgemeinde und Ortschaft Gschwand, der südliche kleinere Teil in der zu Strobl gehörenden Katastralgemeinde und Ortschaft Gschwendt. Die Ortslage umfasst um die 90 Häuser.

Nachbarorte:
Brunn (Gem. Sankt Gilgen) Reith (Gem. Sankt Gilgen)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Langgassen (Gem. Sankt Gilgen)
Gschwendt (Gem. Strobl)

Geschichte

Namensgebung

Der Name Abersee geht bis ins Frühmittelalter zurück und ist urkundlich schon 788 als Abriani lacus erstmals als Bezeichnung für den Wolfgangsee belegt.[1] Später hatte sich der Name auf das Gebiet der heutigen Gemeinde Strobl übertragen. Nachdem der Ort Strobl seinen jetzigen Namen bekommen hatte,[2] blieb die Bezeichnung Abersee für den restlichen Teil des Gebietes erhalten und ist lokal weiterhin präsent. Noch heute wird der Wolfgangsee besonders örtlich am Untersee (Ostteil) als Abersee bezeichnet, und ein Heimatmuseum in Strobl trägt den Namen Aberseer Heimathaus.[3] Für den Ort Abersee wurde bis Ende 1979 der Name Zinkenbach verwendet,[4] eine Übertragung vom gleichnamigen Bach, der vom südwestlich gelegenen Hohen Zinken (1764 m ü. A.) herabfließt. Mit Jahresbeginn 1980 wurde der Ort in Abersee umbenannt.

Der Name Abersee wird deshalb auch für den gesamten Siedlungsraum entlang des Zinkenbaches von Abersee bis zu seiner Mündung in den Wolfgangsee gebraucht, mithin für eine Strecke von rund 2,3 km, die die Ortslage Langgassen und den Ort Reith mit einschließt.[5] Im weitesten Sinne entspricht dem Einzugsgebiet des Postamtes die ganze Zinkenbach-Halbinsel (Postleitzahl 5342 Abersee), einschließlich Franzosenschanze. Das umfasst (Stand 2017) gut 500 Adressen, davon 300 in St. Gilgen und 200 in Strobl.

Ortsgeschichte

1874 wurde in Zinkenbach eine einklassige Volksschule gegründet, die zu Anfang etwa 50 Schüler besuchten. Als Unterrichtsstätte und Klassenzimmer fungierte am Beginn das Tanzlokal in der örtlichen Mühle. Erst ein Jahr später wurde ein neu erbautes Schulhaus eröffnet.

An der heutigen B158 gab es bis in das 19. Jahrhundert bei der Brücke über den Zinkenbach eine Mautstelle. Von 1893 bis zu ihrer Einstellung 1957 befand sich in Abersee eine Haltestelle der Ischlerbahn (Salzkammergut-Lokalbahn, SKLB).

Zwischen 1927 und 1938 siedelten sich mehrere österreichische Künstler, hauptsächlich aus Wien an, so etwa Ludwig Heinrich Jungnickel, Franz von Zülow, Josef Dobrowsky, Georg Ehrlich und Leo Delitz.[6] Heute erinnert das Museum Zinkenbacher Malerkolonie an diese Zeit.

Ein Postamt wurde 1956 eingerichtet und 1986 eine neu errichtete katholische Kirche eingeweiht.

Blick auf Schafberg-Leonsberg-Gruppe von Leitnerbauer (südöstlich von Abersee) nach Norden, Richtung St. Wolfgang

ganz links fern: Almkogelgruppe · links Schafbergstock: Falkensteinerwand (795 m), bewaldet Reinigspitz (1460 m) und Wände des Teufelhauses (1415 m), schräg unterhalb Hochwänd, dahinter Schafbergalm (Anstiegsroute der Schafbergbahn) · Mitte links: Schafberggipfel mit Hotel (1782 m) und Grat zur Spinnerin (1725 m), Törlspitz (1589 m), bewaldet mit Felsgipfel Vormauerstein (1450 m), Käferwandl (1320 m) · Mitte rechts: Hochtal des Schwarzensees, Bürgl (745 m) am Ostende des Wolfgangsees über Strobl, dahinter Zimnitz/Leonsberg: pyramidenförmig Scheiblingkogel (1428 m), Leonsberg (1745 m), Mitterzinken (1702 m), Gartenzinken (1557 m) · rechts fern: Höllengebirge mit Hohem Schrott (1839 m) · ganz rechts: Osterhorngruppe, Nordabdachung: Füße von Sparber und Rettenkogel sowie Katergebirge mit Katrin (1544 m) und Hainzen (1639 m)

Infrastruktur

Neben der Landwirtschaft ist der Fremdenverkehr von wirtschaftlicher Bedeutung.

Die Straße von Salzburg nach Bad Ischl ist die heutigen Wolfgangsee Straße (B158), die den Ort auf einer Umgehungsstrecke passiert. Der Ort ist mit Postbussen erreichbar. Eine rund 1,5 km lange Verbindungsstraße nach Reith führt an das Wolfgangseeufer.

Kultur und Soziales

Sehenswürdigkeiten

  • Museum Zinkenbacher Malerkolonie[7]
  • Das Ausstellungsgebäude Blue Dome ist ein Gebäude mit 1000 m² Ausstellungsfläche und angeschlossener 2500 m² großer Gartenanlage. Es beschäftigt sich mit dem Phänomen Wasser in interaktiven und informativen Exponaten. Ende Oktober 2007 musste die erst im Juni 2006 eröffnete Wassererlebniswelt wegen mangelnden Besucherinteresses den Betrieb einstellen und Konkurs anmelden. Jetzt nennt sich die Anlage Abarena (gebildet aus Abersee und Arena) und ist für besondere Ausstellungen gedacht. Derzeit wird eine Dinosauriaausstellung gezeigt, wobei im Außenbereich ca. 50 lebensgroße Tiermodelle zu sehen sind.
  • Arboretum am Zinkenbach, am bergseitigen Ortsrand: Dieser kleine Baumpark präsentiert die typischen Vegetationsgesellschaften des Raumes.[8] Er wurde 2013 errichtet, als die neuen Geschiebesperren gebaut wurden.[9]

Vereine

Von den zahlreichen Vereinen und Organisationen von St. Gilgen gelten folgende als eigentliche Aberseer Gruppierungen:

  • Abersee Perchten
  • Die Wale (Freizeitverein)
  • Heimatverein D'Aberseea
  • Jugendchor Abersee
  • Museumsverein Zinkenbacher Malerkolonie
  • Prangerschützen Abersee
  • St.-Konrad-Chor Abersee
  • Theatergruppe Abersee
  • USC Abersee (Sportklub)
  • Wassergenossenschaft Abersee
  • 1.FG Mona
  • MFCA (Metallica Fanclub Abersee)
  • Porzellanstories

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Abersee Perchten Show
  • Aberseeer Zeltfest (jährlich gegen Ende Juli)
  • Die Wale Jahreshauptversammlung
  • Aberseer Sommerfest
  • Pfingstrock

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes:

Einzelnachweise

  1. Zur Namensgeschichte vgl. Franz Hörburger: Salzburger Ortsnamenbuch, bearbeitet von Ingo Reiffenstein und Leopold Ziller, hrsg. von der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1982, S. 154; Leopold Ziller: Aberseer Namenbuch. Flur-, Haus- und Familiennamen des Gerichtsbezirkes St. Gilgen, herausgegeben und verlegt durch die Raiffeisenkasse St. Gilgen, Fuschl, Strobl, St. Gilgen/Fuschl/Strobl 1977, S. 12f; Ingo Reiffenstein und Thomas Lindner: Historisch-Etymologisches Lexikon der Salzburger Ortsnamen (HELSON). Band 1 – Stadt Salzburg und Flachgau, Edition Tandem, Salzburg 2015 [= 32. Ergänzungsband der Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde], ISBN 978-3-902932-30-3.
  2. Vgl. dazu Ingo Reiffenstein und Thomas Lindner: Historisch-Etymologisches Lexikon der Salzburger Ortsnamen (HELSON). Band 1 – Stadt Salzburg und Flachgau, Edition Tandem, Salzburg 2015 [= 32. Ergänzungsband der Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde], ISBN 978-3-902932-30-3.
  3. Aberseer Heimathaus Lipphaus auf www.strobl.at, abgerufen am 18. März 2013.
  4. Der Franziszäische Kataster (1817–1861) gibt Zinkenbach bei den bachobersten Häusern, um Zinkenbacherstraße 1 (online als Layer bei SAGIS).
  5. Ortsplan-Layer im amtlichen Geografischen Informationssystem des Landes Salzburg (Memento vom 8. April 2013 im Webarchiv archive.today) (SAGIS).
  6. Künstler 1927–1938. (Nicht mehr online verfügbar.) Museum Zinkenbacher Malerkolonie, archiviert vom Original am 4. Oktober 2013; abgerufen am 2. Oktober 2013.
  7. Website des Museums Zinkenbacher Malerkolonie www.malerkolonie.at
  8. Arboretum am Wolfgangsee. Ferienregion Wolfgangsee (wolfgangsee.salzkammergut.at).
  9. Zinkenbach. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.