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vom 29.06.2021, aktuelle Version,

Adalbert von Widmann (Politiker, 1868)

Adalbert Viktor Johannes Bernhard Maria Widmann (* 20. Mai 1868 in Platsch, Markgrafschaft Mähren; † 11. Dezember 1945 ebenda;[1] bis 1919 Freiherr von Widmann) war ein Verwaltungsbeamter, Landeschef von Österreichisch-Schlesien und österreichischer Ackerbauminister.

Leben

Schloss Platsch

Widmann war ein Sohn von Adalbert Freiherr von Widmann, Präsident des mährischen Landtages 1871 bis 1884. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Brünn studierte er Rechtswissenschaft an der Karls-Universität in Prag. Er trat 1891 bei der Statthalterei in Prag in den Staatsdienst ein, wechselte 1903 in das Innenministerium und wurde 1906 Sektionsrat. Seine Karriere wurde wohl auch durch die Stellung seines Vaters befördert. 1909 ging er als Hofrat und stellvertretender Landespräsident in die schlesische Landesregierung in Troppau.[2][3]

Von 9. Jänner bis 3. November 1911 amtierte Widmann als Ackerbauminister in den Regierungen Bienert und Gautsch. Anschließend wechselte er wieder in die Verwaltung Österreichisch-Schlesiens und fungierte von März 1915 bis zum Ende der Monarchie im November 1918 als schlesischer Landespräsident.[4]

Nach dem Krieg zog sich Widmann auf seine umfangreichen Güter nach Plaveč/Platsch zurück, wo er bis 1945 blieb. Sein Ansuchen um die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft wurde abgewiesen und er musste das Land verlassen.[5] Vor seiner Vertreibung starb er jedoch mit 77 Jahren am 11. Dezember 1945 in Plaveč.[1]

Widmann wurde als sehr gewissenhaft, aber still und verschlossen, in politischer Beziehung als unbedeutend beschrieben.[2][3]

Schloss Platsch, der Wohnsitz von Widmann, wurde nach 1945 enteignet und wird bis heute als Pensionistenwohnheim genutzt.[6]

Einzelnachweise

  1. 1 2 Eintrag im Geburtsbuch der römisch-katholischen Pfarre Plaveč 1868/150. Abgerufen am 29. Juni 2021.
  2. 1 2 Otto Dornik: Hundert Jahre Landwirtschaftsministerium. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Österreichischer Agrarverlag, Wien 1967, S. 81.
  3. 1 2 Alois Czedik von Bründlsberg und Eysenberg: Zur Geschichte der k.k. österreichischen Ministerien, 1861–1916. Nach den Erinnerungen von Alois von Czedik. Band 4: Zeitabschnitt 1908–1916. K. Prochaska, Teschen/Wien 1920, S. 150.
  4. Gertrude Enderle-Burcel, Rudolf Neck (Hrsg.): Protokolle des Ministerrates der Ersten Republik (1918-1938). Kabinett Dr. Rudolf Ramek. 20. November 1924 bis 20. Oktober 1926. Abteilung IV, Band 1, Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei, Wien 1991, ISBN 3-7046-0265-5, S. 751.
  5. Elisabeth Lebensaft, Christoph Mentschl: Feudalherren - Bauern - Funktionäre. Österreichs Agrarelite im 20. Jahrhundert. Ein biographisches Handbuch. (=Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde. Band 30) Niederösterreichisches Institut für Landeskunde, St. Pölten 2003, ISBN 3-85006-143-4, S. 151f.
  6. Widmann a Widmannové… (Memento des Originals vom 12. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.widmann.cz (tschechisch)