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vom 18.03.2020, aktuelle Version,

Agentur für Luft- und Raumfahrt

Osterreich   Agentur für Luft- und Raumfahrt (ALR)
Aeronautics and Space Agency (ASA)
p1
Staatliche Ebene Bundesebene
Rechtsform Bereich der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)
Aufsicht Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Gründung 2005 (1972 als Österreichische Raumfahrtagentur/Austrian Space Agency ASA)
Hauptsitz Wien 9, Sensengasse 1
Leitung Andreas Geisler (Leiter)[1]
Peter Jankowitsch (Vorsitz Beirat)[2]
Website www.ffg.at → ALR

Die Agentur für Luft- und Raumfahrt (ALR), englisch Aeronautics and Space Agency (ASA) in Wien ist eine Organisation mit dem Ziel, die österreichische Weltraumforschung im Zusammenhang mit Aktivitäten und Programmen national sowie international zu koordinieren.

Geschichte

1972 wurde die Österreichische Raumfahrtagentur, Austrian Space Agency (ASA) gegründet. 1977–1987 hieß sie Austrian Solar and Space Agency (ASSA), um – auch unter Einfluss des Ölschocks der 70er – als Vorbereitung zum Beitritt zur Europäischen Weltraumorganisation (ESA) neben Weltraum- auch die seinerzeit noch raumfahrtorientierte Solartechnologie zu forcieren.[3] Im Jahre 1987 wurde Österreich ein Mitgliedstaat der ESA, die Organisation wurde in ASA rückbenannt, die Solar- und Windtechnologieforschung den Austrian Research Centers Seibersdorf (ARCS) angegliedert.[3]

Wichtige Projekte der ASA war der Flug des ersten österreichischen Astronauten Franz Viehböck zur Raumstation Mir im Jahr 1991, und die Mitarbeit am SPACELAB-1, der internationalen Raumstation ISS und am GALILEO-Projekt.

2005 wurde die Austrian Space Agency in die Agentur für Luft- und Raumfahrt übergeführt (der englische Name Aeronautics and Space Agency dient der Beibehaltung der etablierten Abkürzung ASA). Dabei wurde sie in die Forschungsinfrastrukturorganisation der September 2004 gegründeten Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) eingegliedert, und untersteht dem Wissenschaftsministerium. Die operative Seite der Forschung und Entwicklung ist in das 2002 begonnene Austrian Space Applications Programme (ASAP)[4] und zahlreiche universitäre und außeruniversitäre Spezialprojekte eingebettet. Die Agentur dient seither der internationalen und „Österreichs Wirtschaft und Wissenschaft als Andockstation zur internationalen Luft- und Raumfahrtszene und zentraler Ansprechpartner zur Koordination aller luft- und raumfahrtrelevanter Aktivitäten“.[5] Parallel wurde ihr auch ein Beirat für Luft- und Raumfahrt zur Seite gestellt, der „die Geschäftsführung der FFG sowie die Leitung der Agentur selbst insbesondere bei der Strategieentwicklung in der Luft- und Raumfahrt unterstützt.“[6]

Leiter der Agentur für Luft- und Raumfahrt war (2012) Harald Posch (* 1955; † 2015),[1][7] [8] Vorsitzender des Beirats (seit dessen Gründung) Peter Jankowitsch.[2] Im Juli 2015 wurde Andreas Geisler als Nachfolger des im Mai 2015 verstorbenen Harald Posch zum Leiter der Agentur bestellt.[9]

2011 betrug das Budget der ALR 64,52 Mio. €, wobei 54 Mio. € Beiträge zur ESA ausmachen (16 Mio. € verpflichtend, 38 Mio. € freiwillig für zusätzliche Programme).[10]

2016 belaufen sich die Ausgaben auf rund 65 Mio. €. Dabei entfallen etwa 48 Mio. € auf Beiträge zur ESA (18 Mio. € entfallen auf das ESA-Pflichtprogramm und zirka 30 Mio. € auf Wahlprogramme).[11]

Aufgaben

Die Funktionen sind:[5]

  • Umsetzung der österreichischen Luft- und Weltraumpolitik
  • Vertretung Österreichs in den Gremien der EU,[12] der Europäischen Weltraumorganisation ESA und EUMETSAT
  • Organisation und Management der Beteiligung an bilateralen und internationalen Aerospace-Programme (ESA/EUMETSAT/ACARE Programmbeteiligungen)
  • Nachhaltiger Aufbau und Stärkung des österreichischen Luft- und Weltraumclusters
  • Unterstützung des Außenministeriums in raumfahrtrelevanten Themenbereichen, i. e. Vertretung Österreichs bei UN-COPUOS, European Commission
  • Organisation und Abwicklung von luft- und raumfahrtrelevanten Events, Ausbildungs- und Trainingsaktivitäten

Enger Kontakt besteht auch mit den beiden in Wien ansässigen internationalen Gremien, dem Europäischen Institut für Weltraumpolitik (ESPI) und dem Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (UNOOSA).

Siehe auch

Literatur

  • Bruno Philipp Besser, European Space Agency/Agence spatial européenne Austria’s History in Space. HSR-34, ESA Publications Division, Jänner 2004, ISSN 1638-4704, ISBN 92-9092-545-0 (pdf, ffg.at; online-Kurzfassungen siehe bei den Weblinks: Österreich im Weltraum)

Einzelnachweise

  1. 1 2 Ihre AnsprechpartnerInnen in der Agentur für Luft- und Raumfahrt, ffg.at
  2. 1 2 Der Beirat der Agentur für Luft- und Raumfahrt, ffg.at
  3. 1 2 Anna Till: Austrias History and Future in Space – Austria goes Space. GRG 23/VBS, 2006
  4. 1 2 Austrian Space Applications Programme, ffg.at
  5. 1 2 Neue Website der Agentur für Luft- und Raumfahrt (ALR), ehemals Austrian Space Agency, esa.int, 24. Juni 2005 (Zitat wörtlich)
  6. 30. Juni 2005 hat ein neuer Beirat der FFG Agentur für Luft- und Raumfahrt im Rahmen einer ersten konstituierenden Sitzung seine Arbeit aufgenommen.. Presseaussendung APA 20050630 OTS0272 (Zitat wörtlich)
  7. Harald Posch, 1955–2015. APA-Meldung vom 22. Mai 2015, abgerufen am 22. Mai 2015.
  8. 2008 auch Vorsitzender des Industrial Policy Committee (IPC) in der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Harald Posch übernimmt wichtigen ESA-Posten, derstandard.at, 31. März 2008;
    Harald Posch, Leiter der Agentur für Luft- und Raumfahrt, Foto auf spaceinimages.esa.int
  9. derStandard.at: Andreas Geisler wird Leiter der Agentur für Luft- und Raumfahrt: Nachfolger des verstorbenen Harald Posch. Artikel vom 1. Juli 2015, abgerufen am 3. Mai 2018.
  10. Aeronautics and Space Agency (Austria), Eintrag in Jane’s Space Systems and Industry, Section Civil space organisations – National agencies, Jul 27, 2012
  11. Beteiligung Österreichs an Programmen der ESA. Abgerufen am 15. April 2016.
  12. vergl. Marcel Dickow: Die Weltraumpolitik der EU. Zivile Flaggschiffe und Optionen für die GSVP. In: SWP-Studien 2011, Oktober 2011, S. 26 ff (Besprechung, swp-berlin.org)
  13. in Graz, gegr. 1970, Österreichische Akademie der Wissenschaften; Institut für Weltraumforschung