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vom 29.10.2016, aktuelle Version,

Alan Turing

Alan  Turing (ca. 1938) [1]
Schieferskulptur Turings (neben seinem Porträt) mit einer deutschen Enigma-Verschlüsselungsmaschine, an deren Entzifferung während des Zweiten Weltkriegs er maßgeblich beteiligt war.

Alan Mathison Turing OBE,[2] FRS[3] [ˈælən ˈmæθɪsən ˈtjʊəɹɪŋ] (* 23. Juni 1912 in London; † 7. Juni 1954 in Wilmslow, Cheshire) war ein britischer Logiker, Mathematiker, Kryptoanalytiker und Informatiker. Er gilt heute als einer der einflussreichsten Theoretiker der frühen Computerentwicklung und Informatik. Turing schuf einen großen Teil der theoretischen Grundlagen für die moderne Informations- und Computertechnologie. Als richtungsweisend erwiesen sich auch seine Beiträge zur theoretischen Biologie.

Das von ihm entwickelte Berechenbarkeitsmodell der Turingmaschine bildet eines der Fundamente der Theoretischen Informatik. Während des Zweiten Weltkrieges war er maßgeblich an der Entzifferung der mit der Enigma verschlüsselten deutschen Funksprüche beteiligt. Der Großteil seiner Arbeiten blieb auch nach Kriegsende unter Verschluss.

Turing entwickelte 1953 eines der ersten Schachprogramme, dessen Berechnungen er mangels Hardware selbst durchführte. Nach ihm benannt sind der Turing Award, die bedeutendste Auszeichnung in der Informatik, sowie der Turing-Test zum Überprüfen des Vorhandenseins von künstlicher Intelligenz.[4]

Im März 1952 wurde Turing wegen seiner Homosexualität, die damals noch als Straftat verfolgt wurde, zur chemischen Kastration verurteilt.[5] Turing erkrankte in Folge der Hormonbehandlung an einer Depression und beging etwa zwei Jahre später Suizid. Im Jahr 2009 sprach der damalige britische Premierminister Gordon Brown eine offizielle Entschuldigung im Namen der Regierung für die „entsetzliche Behandlung“ Turings aus und würdigte dessen „außerordentliche Verdienste“ während des Krieges; eine Begnadigung wurde aber noch 2011 trotz einer Petition abgelehnt. Zum 24. Dezember 2013 sprach Königin Elisabeth II. posthum ein „Royal Pardon“ (Königliche Begnadigung) aus.[6][7][8][9]

Leben und Wirken

Kindheit und Jugend

Turing als 16-Jähriger

Turings Vater Julius Mathison Turing war britischer Beamter beim Indian Civil Service. Er und seine Frau Ethel Sara (geborene Stoney) wünschten, dass ihre Kinder in Großbritannien aufwüchsen. Deshalb kehrte die Familie vor Alans Geburt aus Chatrapur, damals Britisch-Indien, nach London-Paddington zurück, wo Alan Turing am 23. Juni 1912 zur Welt kam. Da der Staatsdienst seines Vaters noch nicht beendet war, reiste dieser im Frühjahr 1913 erneut nach Indien, wohin ihm seine Frau im Herbst folgte. Turing und sein älterer Bruder John wurden nach St. Leonards-on-the-Sea, Hastings, in die Familie eines pensionierten Obersts und dessen Frau in Pflege gegeben. In der Folgezeit pendelten die Eltern zwischen England und Indien, bis sich Turings Mutter 1916 entschied, längere Zeit in England zu bleiben, und die Söhne wieder zu sich nahm.

Schon in frühester Kindheit zeigte sich die hohe Begabung und Intelligenz Turings. Es wird berichtet, dass er sich innerhalb von drei Wochen selbst das Lesen beibrachte und sich schon früh zu Zahlen und Rätseln hingezogen fühlte.

Im Alter von sechs Jahren wurde Turing auf die private Tagesschule St. Michael’s in St. Leonards-on-the-Sea geschickt, wo die Schulleiterin frühzeitig seine Begabung bemerkte. 1926, im Alter von 14 Jahren, wechselte er auf die Sherborne School in Dorset. Sein erster Schultag in Dorset fiel auf einen Generalstreik in England. Turing war jedoch so motiviert, dass er die 100 Kilometer von Southampton zur Schule allein auf dem Fahrrad zurücklegte und dabei nur einmal in der Nacht an einer Gaststätte Halt machte; so berichtete jedenfalls die Lokalpresse.

Turings Drang zur Naturwissenschaft traf bei seinen Lehrern in Sherborne auf wenig Gegenliebe; sie setzten eher auf Geisteswissenschaften als auf Naturwissenschaften. Trotzdem zeigte Turing auch weiterhin bemerkenswerte Fähigkeiten in den von ihm geliebten Bereichen. So löste er für sein Alter fortgeschrittene Aufgabenstellungen, ohne zuvor irgendwelche Kenntnisse der elementaren Infinitesimalrechnung erworben zu haben.

Im Jahr 1928 stieß Turing auf die Arbeiten Albert Einsteins. Er verstand sie nicht nur, sondern entnahm einem Text selbständig Einsteins Bewegungsgesetz, obwohl dieses nicht explizit erwähnt wurde.

Collegezeit und theoretische Arbeiten

Turings Widerstreben, für Geisteswissenschaften genauso hart wie für Naturwissenschaften zu arbeiten, hatte zur Folge, dass er einige Male durch die Prüfungen fiel. Weil dies seinen Notendurchschnitt verschlechterte, musste er 1931 auf ein College zweiter Wahl gehen, das King’s College, Cambridge, entgegen seinem Wunsch, am Trinity College zu studieren. Turing studierte von 1931 bis 1934 unter Godfrey Harold Hardy (1877–1947), einem respektierten Mathematiker, der den Sadleirian Chair in Cambridge innehatte, das zu der Zeit ein Zentrum der mathematischen Forschung war.

1-Band- Turingmaschine: abstraktes Modell eines Rechners, der mit nur drei Operationen ( lesen, schreiben und Kopf bewegen) sämtliche berechenbaren Probleme lösen kann

In seiner für diesen Zweig der Mathematik grundlegenden Arbeit On Computable Numbers, with an Application to the “Entscheidungsproblem (28. Mai 1936) formulierte Turing die Ergebnisse Kurt Gödels von 1931 neu. Er ersetzte dabei Gödels universelle, arithmetisch-basierte formale Sprache durch einen einfachen gedanklichen Mechanismus, eine abstrakt-formale Zeichenketten verarbeitende mathematische Maschine, die heute unter dem Namen Turingmaschine bekannt ist. („Entscheidungsproblem“ verweist auf eines der 23 wichtigsten offenen Probleme der Mathematik des 20. Jahrhunderts, vorgestellt von David Hilbert 1900 auf dem 2. Internationalen Mathematiker-Kongress in Paris („Hilbertsche Probleme“).) Turing bewies, dass solch ein Gerät in der Lage ist, „jedes vorstellbare mathematische Problem zu lösen, sofern dieses auch durch einen Algorithmus gelöst werden kann“.

Turingmaschinen sind bis zum heutigen Tag einer der Schwerpunkte der Theoretischen Informatik, nämlich der Berechenbarkeitstheorie. Mit Hilfe der Turingmaschine gelang Turing der Beweis, dass es keine Lösung für das Entscheidungsproblem gibt. Er zeigte, dass die Mathematik in gewissem Sinne unvollständig ist, weil es allgemein keine Möglichkeit gibt festzustellen, ob eine beliebige syntaktisch korrekt gebildete mathematische Aussage beweisbar oder widerlegbar ist. Dazu bewies er, dass das Halteproblem für Turingmaschinen nicht lösbar ist, d. h., dass es nicht möglich ist, algorithmisch zu entscheiden, ob eine Turingmaschine, angesetzt auf eine Eingabe (initiale Bandbelegung), jemals zum Stillstand kommen wird, das heißt die Berechnung terminiert. Turings Beweis wurde erst nach dem von Alonzo Church (1903–1995) mit Hilfe des Lambda-Kalküls geführten Beweis veröffentlicht; unabhängig davon ist Turings Arbeit beträchtlich einfacher und intuitiv zugänglich. Auch war der Begriff der „Universellen (Turing-) Maschine“ neu, einer Maschine, welche jede beliebige andere Turing-Maschine simulieren kann. Die Eingabe für diese Maschine sind also ein verschlüsseltes Programm, das von der universellen Maschine interpretiert wird, und der Startwert, auf das es angewendet werden soll.

Alle bis heute definierten Berechenbarkeitsbegriffe haben sich (bis auf die Abbildung von Worten auf Zahlen und umgekehrt) als äquivalent erwiesen.

1938 und 1939 verbrachte Turing zumeist an der Princeton University und studierte dort unter Alonzo Church. 1938 erwarb Turing den Doktortitel in Princeton. Seine Doktorarbeit führte den Begriff der „Hypercomputation“ ein, bei der Turingmaschinen zu sogenannten Orakel-Maschinen erweitert werden. So wurde das Studium von nicht-deterministisch lösbaren Problemen ermöglicht.

Nach seiner Rückkehr nach Cambridge im Jahr 1939 besuchte Turing Vorlesungen des österreichisch-britischen Philosophen Ludwig Wittgenstein (1889–1951) über die Grundlagen der Mathematik. Die beiden diskutierten und stritten vehement: Turing verteidigte den mathematischen Formalismus, während Wittgenstein der Meinung war, dass Mathematik überbewertet sei und keine absolute Wahrheit zutage bringen könne.

Kryptoanalyse

Nachbau einer Turing-Bombe

Während des Zweiten Weltkriegs war Turing einer der herausragenden Wissenschaftler bei den erfolgreichen Versuchen in Bletchley Park, verschlüsselte deutsche Funksprüche zu entziffern. Er steuerte einige mathematische Modelle bei, um sowohl die Enigma- als auch Fish-Verschlüsselungen zu dechiffrieren. Die Einblicke, die Turing bei den Fish-Verschlüsselungen gewann, halfen später bei der Entwicklung des ersten digitalen, programmierbaren elektronischen Röhrencomputers ENIAC. Konstruiert von Max Newman und seinem Team und gebaut in der Post Office Research Station in Dollis Hill von einem von Thomas Flowers angeführten Team im Jahr 1943, entzifferte Colossus die Fish-Chiffren. Auch half Turing, die sogenannten Bomben zu konstruieren. Diese Rechenmaschinen wurden wegen ihres Tickens so genannt und waren eine weiterentwickelte Version der von dem Polen Marian Rejewski konstruierten Bomba-Maschinen zur Suche nach den Schlüsseln für Enigma-Nachrichten. Dabei handelte es sich um elektromechanische Geräte, die mehrere nachgebaute Enigma-Maschinen verbanden und so in der Lage waren, viele mögliche Schlüsseleinstellungen der Enigma-Nachrichten durchzutesten und gegebenenfalls zu eliminieren.

Turings Mitwirkung als einer der wichtigsten Codeknacker bei der Entzifferung der Enigma war bis in die 1970er Jahre geheim; nicht einmal seine engsten Freunde wussten davon. Die Entzifferung geheimer deutscher Funksprüche war eine kriegsentscheidende Komponente für den Sieg der Alliierten im U-Boot-Krieg und im Afrikafeldzug.[10]

Arbeit an frühen Computern – Der Turing-Test

Lochkarten für die Automatic Computing Engine des National Physical Laboratory aus dem Jahr 1950.

Von 1945 bis 1948 war Turing im National Physical Laboratory in Teddington tätig, wo er am Design der ACE (Automatic Computing Engine) arbeitete. Der Name der Maschine ist abgeleitet von der Analytical Engine des Mathematikers Charles Babbage, dessen Werk Turing zeitlebens bewunderte.

Ab 1948 lehrte Turing an der Universität Manchester und wurde im Jahr 1949 stellvertretender Direktor der Computerabteilung. Hier arbeitete er an der Software für einen der ersten echten Computer, den Manchester Mark I und gleichzeitig weiterhin verschiedenen theoretischen Arbeiten. In „Computing machinery and intelligence“ (Mind, Oktober 1950) griff Turing die Problematik der künstlichen Intelligenz auf und schlug den Turing-Test als Kriterium vor, ob eine Maschine dem Menschen vergleichbar denkfähig ist. Da der Denkvorgang nicht formalisierbar ist, betrachtet der Test nur die Antworten einer Maschine im Dialog mit einem Menschen, d. h. das kommunikative Verhalten der Maschine. Wenn dieses von einem menschlichen Verhalten nicht unterscheidbar erscheint, soll von maschineller Intelligenz gesprochen werden. Er beeinflusste durch die Veröffentlichung die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz maßgeblich.

1952 schrieb er ein Schachprogramm. Da es keine Computer mit ausreichender Leistung gab, um es auszuführen, übernahm Turing dessen Funktion und berechnete jeden Zug selbst. Dies dauerte bis zu 30 Minuten pro Zug. Das einzige schriftlich dokumentierte Spiel verlor er gegen einen Kollegen.

Arbeit an mathematischen Problemen der Biologie

Von 1952 bis zu seinem Tod 1954 arbeitete Turing an mathematischen Problemen der theoretischen Biologie. Er veröffentlichte 1952 eine Arbeit zum Thema The Chemical Basis of Morphogenesis. In diesem Artikel wurde erstmals ein Mechanismus beschrieben, wie Reaktions-Diffusions-Systeme spontan Strukturen entwickeln können. Dieser als Turing-Mechanismus bekannte Prozess steht noch heute im Mittelpunkt vieler chemisch-biologischer Strukturbildungstheorien. Turings weiteres Interesse galt dem Vorkommen der Fibonacci-Zahlen in der Struktur von Pflanzen. Spätere Arbeiten blieben bis zur Veröffentlichung seiner gesammelten Werke 1992 unveröffentlicht.

Verfolgung wegen Homosexualität und Turings Tod

Beim Berliner Christopher Street Day 2012, der am 100. Geburtstag Turings stattfand, warb die britische Botschaft mit Turing als Codeknacker. 60 Jahre zuvor begann die staatliche Verfolgung, die wahrscheinlich Auslöser seines Suizids war.

1952 half der 19-jährige Arnold Murray, zu dem Turing eine gleichgeschlechtliche Beziehung hatte, einem Komplizen dabei, in Turings Haus einzubrechen. Turing meldete daraufhin einen Diebstahl bei der Polizei, die ihm als Folge der Ermittlungen eine sexuelle Beziehung zu Murray vorwarf. Da homosexuelle Handlungen zu dieser Zeit – wie in den meisten anderen Ländern – in England strafbar waren, wurde Turing wegen „grober Unzucht und sexueller Perversion“ angeklagt. Turing sah keinen Anlass, sich wegen dieser Vorwürfe zu rechtfertigen.

Nach seiner Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe wurde er vor die Wahl gestellt, die Haftstrafe anzutreten oder, da zu seiner Zeit Homosexualität von weiten Teilen der Psychiatrie als Krankheit angesehen wurde, sich behandeln zu lassen. Er entschied sich für die ärztliche Behandlung, zu der auch eine medikamentöse Behandlung mit dem Hormon Östrogen gehörte. Östrogen wurde eine triebhemmende Wirkung zugeschrieben. Diese dauerte ein Jahr und führte zu Nebenwirkungen wie der Vergrößerung der Brustdrüse. Auch wenn er seine körperlichen Veränderungen mit Humor kommentierte, muss die Verweiblichung seiner Konturen den sportlichen Läufer und Tennisspieler schwer getroffen haben. Turing erkrankte an einer Depression.[11] Im Herbst 1952 begann Turing seine Therapie bei dem aus Berlin stammenden und seit 1939 in Manchester lebenden Psychoanalytiker Franz Greenbaum. Greenbaum war ein Anhänger C.G. Jungs und war ihm von Freunden als für seinen Fall verständnisvoll empfohlen worden. Turing entwickelte auch ein freundschaftliches Verhältnis zur Familie Greenbaum, die er auch privat besuchte.[12]

1954 starb Turing, wahrscheinlich entsprechend der offiziellen Feststellung durch Suizid, an einer Cyanidvergiftung, dem Anschein nach von einem vergifteten Apfel herrührend, den man halb aufgegessen neben ihm auffand. Die Ermittler versäumten es jedoch, den Apfel auf Gift untersuchen zu lassen. Es wird berichtet, dass Turing seit 1938, nachdem er den Film „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ gesehen hatte, immer wieder die Verse “Dip the apple in the brew / Let the sleeping death seep through”' („Tauch den Apfel tief hinein / bis das Gift wird in ihm sein“[13], in der deutschen Version des Films: "Apfel färbt sich strahlend rot / lockt Schnewittchen in den Tod") sang. Der These, dass Turings Tod ein Unfall im Zusammenhang mit einem chemischen Versuch war, wird von Andrew Hodges, einem seiner Biographen, entschieden widersprochen.[12] Unter seinen Biographen ist die Annahme verbreitet, die Auswirkungen der Hormonbehandlung seien die Hauptursache für den Suizid gewesen.

Offizielle Entschuldigung, Danksagung und Rehabilitierung

Ab etwa den späten 2000er Jahren unternahmen britische Bürger eine Reihe von öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten, um das von Turing erlittene Unrecht bekannt zu machen und seine formale Rehabilitierung zu erreichen, also einen Widerruf oder eine Aufhebung des damaligen Urteils. Dies führte im Jahr 2013 zum Erfolg.

Im Jahr 2009 unterzeichneten rund 30.000 Briten eine bei der Regierung eingereichte Online-Petition, in der eine posthume Entschuldigung von der britischen Regierung gefordert wurde.[14] Der Initiator der Kampagne, der britische Programmierer John Graham-Cumming, regte an, Alan Turing den Titel „Sir Alan“ zu verleihen.[15][16] Am 10. September 2009 veröffentlichte der damalige britische Premierminister Gordon Brown eine Erklärung, in der er, im Namen der britischen Regierung, die Verfolgung Turings bedauerte und seinen außerordentlichen Beitrag während des Zweiten Weltkriegs würdigte. Dabei spielte er auch auf den strategischen Vorteil der Alliierten durch die Entschlüsselung der Enigma an und unterstrich deren Bedeutung:

„Es ist keine Übertreibung, wenn man sagt, dass ohne seinen herausragenden Beitrag die Geschichte des Zweiten Weltkriegs durchaus deutlich anders hätte verlaufen können. Er ist tatsächlich eine der wenigen hervorzuhebenden Personen, deren einzigartiger Beitrag half, den Kriegsverlauf zu wenden. Die tiefe Dankbarkeit, die wir ihm schulden, macht es daher umso grauenhafter, dass er derart inhuman behandelt wurde. Im Namen der britischen Regierung und all derer, die dank Alans Arbeiten in Freiheit leben, bin ich daher sehr stolz zu sagen: Es tut uns leid, Sie hatten so viel Besseres verdient.“

Gordon Brown, Britischer Premierminister, 2009 [14]

Da die Strafverfolgung seiner sexuellen Ausrichtung damals gesetzeskonform war, wurde eine nachträgliche Aufhebung der Verurteilung Turings zunächst von offizieller Seite als unmöglich dargestellt. Noch 2012 weigerte sich die Regierung von Browns Nachfolger David Cameron, 49.000 Homosexuelle, die nach dem Criminal Law Amendment Act von 1885 verurteilt worden waren, postum zu rehabilitieren.[17]

Im Jahr 2013 wurde bekannt, dass die britische Regierung die Absicht hat, Turing zu rehabilitieren. Das Oberhausmitglied John Sharkey, Baron Sharkey beantragte dies. Das konservative Mitglied des Oberhauses Tariq Mahmood Ahmad, Baron Ahmad of Wimbledon, kündigte die Zustimmung der Regierung an. Der Liberaldemokrat Sharkey hatte in den 1960er Jahren in Manchester Mathematik bei Turings einzigem Doktoranden Robin Gandy studiert. Eine dritte Lesung des Antrags beraumte die Regierung für Ende Oktober an.[17][18]

Am 24. Dezember 2013 wurde Turing dann durch ein allein dem Monarchen zustehendes besonderes Gnadenrecht durch ein sogenanntes Royal Pardon begnadigt. Justizminister Chris Grayling hatte diese Begnadigung bei Elisabeth II. beantragt. Alan Turing gilt damit auch als offiziell rehabilitiert.[19]

Im April entschuldigte sich Robert Hannigan, der Leiter des GCHQ, für die Behandlung von Homosexuellen durch seine Institution und bezog dies ausdrücklich auf Alan Turing.[20]

Nachwirkungen der Rehabilitierung

Anfang 2015 verlangten Mitglieder der Familie Alan Turings unter weiterer, teils prominenter Unterstützung (Stephen Fry, Turing-Darsteller Benedict Cumberbatch) in einer Petition an das britische Parlament die Rehabilitation auch aller anderen der in England unter den Homosexuellen-Gesetzen Verurteilten. Die Petition wurde von ca. 500.000 Personen unterschrieben und soll von Turings Großneffen Nevil Hunt und der Großnichte Rachel Barns überreicht werden.[21]

Am 21. Oktober 2016 lehnte das britische Parlament einen Gesetzesentwurf ab, der eine Rehabilitation in Form einer generellen Rehabilitation aller lebenden, früher für Homosexualität verurteilten Personen vorsah. Dieser Gesetzesentwurf ging einigen zu weit, anderen nicht weit genug.[22]

Postume Ehrungen

Statue von Turing an der University of Surrey

Am 2. März 1999 wurde der Asteroid (10204) Turing nach ihm benannt.

Eine Turing-Statue wurde am 23. Juni 2001 in Manchester enthüllt. Sie steht im Sackville Park, zwischen den wissenschaftlichen Gebäuden der Universität Manchester und dem bei Homosexuellen beliebten Viertel der Canal Street.

An seinem 50. Todestag, dem 7. Juni 2004, wurde zum Gedenken an Turings frühzeitigen Tod eine Tafel an seinem früheren Haus „Hollymeade“ in Wilmslow enthüllt.

Der Turing Award wird jährlich von der Association for Computing Machinery an Personen verliehen, die bedeutende Beiträge zur Informatik geleistet haben. Er wird weithin als „Nobelpreis“ der Informatik angesehen.

Der Bletchley Park Trust hat am 19. Juni 2007 eine Statue Turings in Bletchley Park enthüllt. Die Skulptur wurde von Stephen Kettle gestaltet, der als Material für sein Kunstwerk walisischen Schiefer verwendete.[23]

Im „Turing-Jahr 2012“ fanden zu Alan Turings hundertstem Geburtstag weltweit Veranstaltungen zur Würdigung seiner Leistungen und zum Gedenken daran statt.[24]

Im Jahr 2014 wurde er in die Hall of Honor (Ehrenhalle) der NSA (National Security Agency) aufgenommen.[25]

Trivia

Gedenktafel an Turings Haus
  • Alan Turing war ein hervorragender Langstreckenläufer. Von 1946 an startete er bei Wettkämpfen für den Walton Athletic Club. Bei den englischen Meisterschaften im Marathon 1947 wurde er Fünfter in 2:46:03 h, nur gut fünf Minuten langsamer als die Zeit, mit der sich Stan Jones beim Polytechnic Marathon des folgenden Jahres (bei dem Turing verletzt fehlte) als dritter britischer Mann hinter Jack Holden und Tom Richards für den Marathon der Olympischen Spiele 1948 in London qualifizierte. 1950 musste Turing wegen einer Beinverletzung seine Sportkarriere beenden.[26][27][28]
  • Angeblich hat sich Apple beim Design seines Logos, eines angebissenen Apfels (ursprünglich in Regenbogenfarben), vom Tod des Computerpioniers Turing inspirieren lassen. Diese Annahme wurde jedoch von Steve Jobs mit den Worten widerlegt, dass er wünschte, damals daran gedacht zu haben, er es aber nicht habe.[29] Apple hatte die Legende im Sinn, nach der Isaac Newton zu seiner Gravitationstheorie inspiriert worden sein soll, als ihm ein Apfel auf den Kopf fiel.[30] Der Logo-Designer Rob Janoff meinte, der Biss sei lediglich als Größenmaßstab hinzugefügt worden, um etwa eine Verwechslung mit einer Kirsche auszuschließen.[31]
  • Wie der Computerpionier Heinz Billing vom Max-Planck-Institut für Physik (München) in seinen Lebenserinnerungen schreibt, haben sich Alan Turing und Konrad Zuse 1947 in Göttingen getroffen. In Form eines Kolloquiums befragten britische Fachleute (neben Turing u. a. John R. Womersley und Arthur Porter) deutsche Wissenschaftler wie Zuse, Billing, Alwin Walther und Helmut Schreyer.[32]
  • 2012 wurde im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn zu Ehren von Turing eine Abfolge von Ausstellungen mit dem Titel Genial & Geheim gezeigt.[33]
  • Berichte von Bekannten über ihn sind teilweise skurril: Er habe seine Teetasse immer mit einem Fahrradschloss an seine Heizung gekettet und sei mit zweckentfremdeter Gasmaske Fahrrad gefahren, um sich gegen seinen Heuschnupfen beim Fahrradfahren zu schützen. Bewohner des Örtchens Bletchley erschraken darüber und glaubten bei seinem Anblick an einen deutschen Giftgasangriff.[34][35]
  • Am Institut für Informatik der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster wurden Ende der 2000er Jahre von Achim Clausing zwei Originaldrucke der bedeutendsten Veröffentlichungen Turings im Nachlass von Heinrich Scholz entdeckt[36], von denen die eine seit 1945 verschollen gewesen war.[37] Hierbei handelt es sich um die Arbeit „On Computable Numbers, with an Application to the Entscheidungsproblem“ aus dem Jahr 1936, die Scholz noch im selben Jahr mit einer Postkarte von Turing angefordert hatte.[37] Auf Basis dieser Arbeit hielt Scholz nach Clausings Aussage „das weltweit erste Seminar über Informatik“.[37] Die zweite Arbeit stammt aus dem Jahr 1950 und ist eine Abhandlung über die Entwicklung der künstlichen Intelligenz, die Turing mit einem handschriftlichen Kommentar versah: „Dies ist wohl mein letztes Exemplar“.[37] [38] Bei Sotheby’s wurden vergleichbare Drucke Turings, die keine Widmung aufwiesen, für 180.000 Euro versteigert.[37]

Werke

Wichtige Veröffentlichungen

  • Alan M. Turing: On Computable Numbers, with an Application to the Entscheidungsproblem. In: Proceedings of the London Mathematical Society. Band 42, 1937, S. 230–265, doi:10.1112/plms/s2-42.1.230.
  • Alan M. Turing: Computing Machinery and Intelligence. In: Mind. Band LIX, Nr. 236, 1950, ISSN 0026-4423, S. 433–460, doi:10.1093/mind/LIX.236.433 (loebner.net Grundlagenartikel der Künstlichen Intelligenz, schlägt den „Turing-Test“ zur Überprüfung der Denkfähigkeit einer Maschine vor).
  • Alan M. Turing: The Chemical Basis of Morphogenesis. In: Philosophical Transactions of the Royal Society of London, series B. Band 237, Nr. 641, 1952, S. 37–72, doi:10.1098/rstb.1952.0012.

Englische Ausgaben

  • Darrel C. Ince (Hrsg.): Mechanical intelligence (= Collected Works of A. M. Turing. Band 1). North Holland, Amsterdam 1992, ISBN 978-0-444-88058-1.
  • J. L. Britton (Hrsg.): Pure Mathematics (= Collected Works of A. M. Turing. Band 2). North Holland, Amsterdam 1992, ISBN 978-0-444-88059-8.
  • P. T. Saunders (Hrsg.): Morphogenesis (= Collected Works of A. M. Turing. Band 3). North Holland, Amsterdam 1992, ISBN 978-0-444-88486-2.
  • Robin O. Gandy, C. E. M. Yates (Hrsg.): Mathematical Logic (= Collected Works of A. M. Turing. Band 4). North Holland, Amsterdam 2001, ISBN 978-0-444-50423-4.
  • Jack Copeland (Hrsg.): The Essential Turing. Seminal Writings in Computing, Logic, Philosophy, Artificial Intelligence, and Artificial Life plus The Secrets of Enigma. Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-825080-0.
  • S. Barry Cooper, Jan van Leeuwen (Hrsg.): Alan Turing: His Work and Impact. Elsevier, New York 2013, ISBN 978-0-12-386980-7 (Enthält fast vollständig die 'Collected Works', mit ausführlichem Kommentar, aber ohne Konkordanz).

Deutsche Ausgabe und Übersetzungen

  • Alan M. Turing: Kann eine Maschine denken? In: Hans Magnus Enzensberger (Hrsg.): Neue Mathematik (= Kursbuch). Band 8. Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1967 (Originaltitel: Computing Machinery and Intelligence. 1950. Übersetzt von P. Gänßler).
  • Friedrich Kittler, Bernhard Dotzler (Hrsg.): Intelligence Service. Schriften. Brinkmann u. Bose, Berlin 1987, ISBN 3-922660-22-3 (Enthält sehr informative Einführung. Umfangreiche Auswahl).
  • Alan M. Turing: Kann eine Maschine denken? In: Walther Ch. Zimmerli, Stefan Wolf (Hrsg.): Künstliche Intelligenz. Philosophische Probleme. Reclam, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-008922-0 (Originaltitel: Computing Machinery and Intelligence. 1950. Übersetzt von P. Gänßler).

Patente

Literatur

Film

Musik

  Commons: Alan Turing  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  Wikiquote: Alan Turing  – Zitate

Einzelnachweise

  1. The Alan Turing Internet Scrapbook (englisch). Abgerufen: 17. Juni 2016.
  2. Alan Turing: Colleagues share their memories. BBC
  3. alphabetische Mitgliederliste der Royal Society (PDF; 1,1 MB), abgerufen am 18. Juli 2012.
  4. Andrew Hodges: Alan Turing: a short biography. turing.org
  5. Alan Turing: Manchester celebrates pardoned genius. BBC News, 24. Dezember 2013, abgerufen am 25. Dezember 2013.
  6. Enigma Codebreaker Alan Turing receives Royal Pardon. The Guardian.
  7. 60 Jahre nach seinem Tod: Queen begnadigt schwulen Informatik-Pionier. Spiegel Online, 24. Dezember 2013.
  8. Royal pardon for codebreaker Alan Turing. BBC News, 24. Dezember 2013, abgerufen am 25. Dezember 2013.
  9. siehe auch Liste Recipients of British royal pardons sowie Artikel Royal prerogative of mercy in der englischsprachigen Wikipedia
  10. Er knackte den geheimen Code. Er wollte nichts als seine Ruhe. Doch man liess sie ihm nicht. Am Ende wurde er von den Briten diszipliniert, deren Überleben er gesichert hatte. Eine Hommage an Alan Turing, den Dechiffreur der Nazi-Enigma und Erfinder des Computers. In: Das Magazin, Nr. 26, 2012.
  11. Kein Code war ihm zu schwer. In: Jungle Word, 26/2012; abgerufen am 29. April 2013.
  12. 1 2 What was Alan Turing really like? BBC News, 5. Juni 2014; abgerufen am 7. Juni 2014.
  13. Reverso.net, Collins Wörterbuch online, siehe unten unter Beispielen, aufgerufen 18. Februar 2015
  14. 1 2 Jack Schofield: No 10 apologises for “appalling” treatment of Alan Turing. The Guardian, 11. September 2009. Orig. engl. Zitat: “It is no exaggeration to say that, without his outstanding contribution, the history of World War Two could well have been very different. He truly was one of those individuals we can point to whose unique contribution helped to turn the tide of war. The debt of gratitude he is owed makes it all the more horrifying, therefore, that he was treated so inhumanely. So on behalf of the British government and all those who live freely thanks to Alan’s work, I am very proud to say: we’re sorry, you deserved so much better.”
  15. Thousands call for Turing apology. BBC News; abgerufen am 31. August 2009.
  16. Netzweltticker. Spiegel Online; abgerufen am 1. September 2009.
  17. 1 2 Werner Pluta: Alan Turing. Späte Rehabilitierung für den Computerpionier. auf golem.de vom 23. Juli 2013, abgerufen am 23. Juli 2013
  18. Nicholas Watt: Enigma codebreaker Alan Turing to be given posthumous pardon auf guardian.co.uk, 19. Juli 2013; abgerufen am 23. Juli 2013.
  19. Royal pardon for codebreaker Alan Turing. BBC News, 24. Dezember 2013; abgerufen am 23. März 2013.
  20. GCHQ chief apologises for 'horrifying' treatment of Alan Turing. The Guardian, 16. April 2016; abgerufen am 16. April 2016 (englisch): „I am happy to do so today and to say how sorry I am that he and so many others were treated in this way, right up until the 1990s, when the policy was rightly changed. The fact that it was common practice for decades reflected the intolerance of the times and the pressures of the cold war, but it does not make it any less wrong and we should apologise for it. Their suffering was our loss and it was the nation’s loss too because we cannot know what Ian and others who were dismissed would have gone on to do and achieve. We did not learn our lesson from Turing.“
  21. Badische-zeitung.de, 24. Februar 2015: Schwule sollen rehabilitiert werden
  22. 'Turing Bill' for gay pardons fails in Parliament. BBC, 21. Oktober 2016; abgerufen am 21. Oktober 2016 (englisch).
  23. Die Turing-Statue in Bletchley Park. Abgerufen am 1. Juli 2008.
  24. Turing-Jahr 2012. Gesellschaft für Informatik; abgerufen am 16. Januar 2012
  25. Chris Christensen: Review of IEEE Milestone Award to the Polish Cipher Bureau for ‘‘The First Breaking of Enigma Code’’. Cryptologia. Rose-Hulman Institute of Technology. Taylor & Francis, Philadelphia PA 39.2015,2, S. 192. ISSN 0161-1194.
  26. I. E. G. Green: In isolation and autonomy: the marathon ambition of a computer genius, Alan Turing. In: Track Stats. September 2009 (englisch).
  27. Pat Butcher: In Praise of Great Men. In: Globe Runner blog. 14. September 2009 (englisch).
  28. John Graham-Cumming: An Olympic honour for Alan Turing. In: The Guardian. 10. März 2010 (englisch).
  29. „He [Steve Jobs] replied that he wished he had thought of that, but hadn’t.“ In: Walter Isaacson: Steve Jobs. 2011.
  30. Understanding the Enigma of the Apple Computer Logo. greggore.com; abgerufen am 13. September 2010 (englisch).
  31. Holden Frith: Unraveling the tale behind the Apple logo. CNN, 7. Oktober 2011 (englisch).
  32. Heinz Billing: Ein Leben zwischen Forschung und Praxis. Selbstverlag F. Genscher, Düsseldorf 1997, S. 156; wiedergegeben nach Herbert Bruderer: Konrad Zuse und die Schweiz: Wer hat den Computer erfunden? Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2012, S. 64.
  33. Genial und schrullig. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 15. Januar 2012, S. V12.
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  36. Turings Dokumente im Uni-Keller - Westfälische Nachrichten, Ausg. für Münster, Nr. 20, RMS06, 24.01.2015. Westfälischen Wilhelms-Universität; abgerufen am 11. Oktober 2016.
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  38. Digitale Sammlung der Universität Münster - Computing machinery and intelligence / by A. M. Turing. Westfälischen Wilhelms-Universität; abgerufen am 11. Oktober 2016.
  39. Breaking the Code / Der codierte Mann. Internet Movie Database; abgerufen am 10. November 2015 (englisch).
  40. arte.tv
  41. The Imitation Game. Internet Movie Database; abgerufen am 10. November 2015 (englisch).
  42. filmjunkies.de
  43. Teresa Dapp: Verneigung vor Alan Turing. In: Speyerer Morgenpost, 25. Juli 2014, S. 10, Kultur
  44. petshopboys.co.uk