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vom 13.04.2020, aktuelle Version,

Angelica Domröse

Angelica Domröse (2010)

Angelica Domröse (* 4. April 1941 in Berlin) ist eine deutsche Bühnen- und Filmschauspielerin, die vor allem durch ihre Rolle als alleinstehende junge Mutter „Paula“ in Heiner Carows Kultfilm Die Legende von Paul und Paula (1973) zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen der DDR wurde.

Leben

Angelica Domröse wuchs vaterlos in Berlin auf. Nach einer Ausbildung zur Stenotypistin arbeitete sie zunächst in einem staatlichen Außenhandelsunternehmen der DDR. 1958 wurde sie von Regisseur Slatan Dudow während eines Castings für den Film Verwirrung der Liebe entdeckt. Sie besuchte bis 1961 die Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam und gehörte anschließend bis 1966 dem Berliner Ensemble an, wo sie unter anderem in Bertolt Brechts Dreigroschenoper, Schweyk im Zweiten Weltkrieg und Die Tage der Commune sowie Helmut Baierls Frau Flinz zu sehen war. Von 1966 bis 1975 war sie mit Jiří Vršťala verheiratet. Nach ihrem Engagement am BE war sie bis 1979 an der Volksbühne Berlin. Hier spielte sie in Stücken von George Bernard Shaw, Henrik Ibsen, William Shakespeare und Peter Hacks. Daneben arbeitete sie für die DEFA und den Deutschen Fernsehfunk.

Nach der Unterzeichnung der Protestresolution gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann aus der DDR im November 1976 wurde sie zunehmend in ihrer Arbeit behindert. 1979 gastierte sie als Helena in einer Inszenierung von Faust II am Thalia-Theater in Hamburg. 1980 übersiedelte sie schließlich mit ihrem Ehemann Hilmar Thate in die Bundesrepublik, wo sie sich ebenfalls mit anspruchsvollen Rollen durchsetzen konnte. Neben Gastspielen in Stuttgart, Hamburg, Bochum und Wien arbeitete sie überwiegend beim Schillertheater in Berlin. Daneben war Angelica Domröse auch in Fernsehproduktionen zu sehen, wie in Helmut Dietls Kir Royal und Der Alte. Sie drehte mit Frank Beyer, Egon Günther und Michael Haneke. 1988 wurde sie mit der Josef-Kainz-Medaille ausgezeichnet. Anfang der 1990er Jahre stand sie in Die Verfehlung nochmals für Heiner Carow vor der Kamera. Als Kommissarin Vera Bilewski ermittelte sie ab 1994 für den SDR in der Krimireihe Polizeiruf 110, darunter in der umstrittenen Folge Samstags, wenn Krieg ist. Die Zusammenarbeit endete jedoch nach zwei weiteren Folgen, da der Südwestrundfunk (SWR) nach dem Zusammengehen des Süddeutschen Rundfunks mit dem Südwestfunk am 1. Oktober 1998 keinen Polizeiruf mehr für die ARD produziert hat.

Nach 1992 war sie zeitweise auch als Dozentin an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin tätig. Im selben Jahr führte sie Regie am Studiotheater Berlin und am Meininger Theater.

Im Jahre 2003 erschien ihre Autobiographie mit dem Titel Ich fang mich selbst ein.

2006 musste Angelica Domröse nach einem Zusammenbruch in einer Klinik behandelt werden; ihr Ehemann hatte sie bewusstlos im Badezimmer aufgefunden. Im September 2009 ließ sie sich nach einem neuerlichen Nervenzusammenbruch in ein Sanatorium einweisen.[1]

Angelica Domröse war zwischen 1966 und 1975 mit dem Schauspieler Jiří Vršťala und von 1976 bis zu seinem Tod 2016 mit dem Schauspieler Hilmar Thate verheiratet.

Filmografie

Theater

Hörspiele

Auszeichnungen

Stern von Angelica Domröse auf dem Boulevard der Stars in Berlin

Literatur

Commons: Angelica Domröse  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dietrich Nixdorf: Kostbare Verletzlichkeit. Die Schauspielerin Angelica Domröse kämpft in einem Sanatorium mit ihrer Tablettensucht. In: Sächsische Zeitung, 5. November 2009.