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vom 01.06.2020, aktuelle Version,

August Ferdinand von Preußen

Ferdinand Prinz von Preußen
Ferdinand von Preußen

August Ferdinand von Preußen (* 23. Mai 1730 im Stadtschloss in Berlin; † 2. Mai 1813 in Berlin) war ein preußischer Prinz, General der Infanterie sowie Herrenmeister des Johanniterordens.

Leben

Ferdinand war der jüngste Sohn des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1688–1740) aus dessen Ehe mit Sophie Dorothea von Hannover (1687–1757), Tochter des Königs Georg I. von Großbritannien und somit ein jüngerer Bruder Friedrichs des Großen. Bereits als Fünfjähriger wurde Ferdinand Mitglied des Infanterieregiments „Kronprinz“ der Preußischen Armee. Im Jahr 1740 ernannte ihn sein Bruder zum Chef des neu gebildeten Infanterieregiments Nr. 34.

1756 wurde er Generalmajor und begleitete den König im Oktober nach Sachsen und Böhmen und nahm 1757 abermals am Feldzug in Böhmen und Schlesien teil, wo er in den Schlachten bei Breslau und Leuthen kämpfte. 1758 sah er sich wegen zunehmender Kränklichkeit genötigt, als General der Infanterie die Armee zu verlassen.

Am 12. September 1763 wurde Ferdinand zum Herrenmeister der Ballei Brandenburg des Johanniterordens erwählt. Diese Stelle bekleidete er bis zur Auflösung der Ballei im Jahre 1811. Als Friedrich Wilhelm III. am 23. Mai 1812 den Königlich Preußischen St. Johanniter-Orden stiftete, ernannte er Ferdinand zu dessen Herrenmeister.[1] Außerdem war Ferdinand wie alle Hohenzollernprinzen Ritter des Schwarzen Adlerordens.

Ferdinand ist Namensgeber der 1871 gegründeten Ferdinand-von-Preußen-Stiftung.

In Erinnerung der Nachwelt blieb er aber durch den Bau seines Schlosses Bellevue im Berliner Tiergarten, das er nach Plänen von Michael Philipp Boumann von 1785 bis 1786 errichten ließ. Sein Name steht auf der Vorderseite des Rheinsberger Obelisken.

Nachkommen

Ferdinand heiratete am 27. September 1755 die Prinzessin Luise (1738–1820), Tochter des Markgrafen Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt, mit der er folgende Nachkommen hatte:

  • Friederike (1761–1773)
  • Friedrich (1769–1773)
  • Luise (1770–1836)
⚭ 1796 Fürst Anton Radziwiłł (1775–1833)

Amts- und Wohnsitze

  • Rittergut Gerbstedt: 1738 durch den Vater für Ferdinand erworben, 1810 wieder verkauft
  • Palais Marschall (Wilhelmstraße 78 in Berlin): 1761 erworben, 1763 bereits wieder verkauft
  • Johanniterordenspalais (Wilhelmplatz 9 in Berlin): Amtssitz von 1762 bis 1811
  • Schloss Friedrichsfelde bei Berlin: 1762 erworben und bis zum Verkauf 1785 bewohnt
  • Schloss Bellevue im Tiergarten bei Berlin: als prinzliches Lustschloss erbaut ab 1785 und bewohnt von 1786 bis 1813
  • Schloss Rheinsberg: nach dem Tod seines Bruders Prinz Heinrich im Besitz von 1802 bis 1813[2]
  • Palais in der Wilhelmstraße 65 in Berlin: Privatwohnsitz von 1806 bis 1813[3]

Literatur

  • Johann Gottfried Dienemann und Johann Erdmann Hasse: Nachrichten vom Johanniterorden, insbesondere von dessen Herrenmeisterthum in der Mark, Sachsen, Pommern und Wendland, wie auch von der Wahl und Investitur des jetzigen Herrenmeisters, Prinzen August Ferdinands in Preussen Königl. Hoheit, nebst Beschreibung der in den Jahren 1736. 1737. 1762. und 1764. gehaltenen Ritterschläge, und mit beygefügten Wapen und Ahnentafeln derer Herren Ritter. Berlin 1767 (E-Kopie)
  • Eduard Lange: Die Soldaten Friedrich's des Grossen. Avenarius & Mendelssohn, Leipzig 1853, S. 228 ff.
  • Ernst Graf zur Lippe-Weißenfeld: Ferdinand, Prinz von Preußen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 709.
  • Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurerlexikon. Überarbeitete und erweiterte Neuauflage der Ausgabe von 1932, Sonderproduktion. Herbig, München 2003, ISBN 3-7766-2161-3, S. 319.
  • Anna Eunike Röhrig: Familie Preußen. Die Geschwister Friedrichs des Großen. Tauchaer Verlag, Taucha 2008, ISBN 978-3-89772-145-6, S. 134–144.
Commons: August Ferdinand von Preußen  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld: Geschichte des Ritterlichen Ordens St. Johannis von Spital zu Jerusalem. Berlin 1859, S. 755 ff.
  2. Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Die Grafschaft Ruppin, Rheinsberg
  3. Berlin-Archiv, Archiv-Verlag, Braunschweig, 1980-90, Sammelblatt 05030
Vorgänger Amt Nachfolger
Karl Prinz von Preußen Herrenmeister der Balley Brandenburg des Johanniterordens
17621811
Carl von Preußen
nach Wiederherstellung 1852