Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 06.11.2019, aktuelle Version,

Bahnstrecke Salzburg–Lamprechtshausen

Salzburg–Lamprechtshausen
Ein Zug der S1 in der Haltestelle Pabing
Ein Zug der S1 in der Haltestelle Pabing
Streckennummer (ÖBB): 210
Streckenlänge: 25,585[1] km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: D 4 (ausgenommen Tunnelstrecke)
Stromsystem: 1000 Volt =
Maximale Neigung: 50 
Minimaler Radius: 140 m
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
von Hangender Stein
- 0,5 Wendeanlage
- 0,1 Salzburg Lokalbahnhof (seit 1996) 426 m ü. A.
0,0 Salzburg Lokalbahnhof (bis 1996)
0,1
0,1 Üst Tunnelrampe
ehem. Salzkammergut-Lokalbahn nach Bad Ischl
0,4 Remise Itzling
0,5 Üst Remise
0,8 von Salzburg Hbf
0,9 Salzburg Itzling
1,1 Üst Salzburg Itzling
1,5 Ende zweigleisiger Abschnitt
1,7 Maria Plain-Plainbrücke
2,5 Hagenau
3,5 Bergheim
4,4 Schlachthof
5,5 Muntigl
6,5 Siggerwiesen
8,5 Anthering 403 m ü. A.
10,0 Acharting
13,9 Pabing
14,9 Weitwörth-Nußdorf
16,0 Oichtensiedlung
17,0 Oberndorf-Laufen (ehem. Oberndorf Stadt)
17,6 Oberndorf Bahnhof
19,4 Ziegelhaiden
21,3 Arnsdorf
von Ostermiething
23,0 Bürmoos
24,2 Zehmemoos
25,1 Lamprechtshausen 435 m ü. A.

Die Bahnstrecke Salzburg–Lamprechtshausen, meist als Lokalbahn bezeichnet, ist eine 25,598 Kilometer lange Nebenbahn in Österreich. Die normalspurige und elektrifizierte Strecke führt vom Salzburger Hauptbahnhof nach Lamprechtshausen. Betrieblich eng verbunden ist sie mit der in Bürmoos abzweigenden Zweigstrecke nach Ostermiething. Beide Bahnen werden heute von der Salzburg AG (zusammen mit der Pinzgauer Lokalbahn) unter der Marketingbezeichnung Salzburger Lokalbahn (SLB) betrieben. Der Lamprechtshausener Ast ist als S1 in das Netz der S-Bahn Salzburg integriert, die Züge von und nach Ostermiething verkehren – teilweise durchgehend bis Salzburg – als S11. Früher wurde die Bahn in Anlehnung an die Farbgebung der Fahrzeuge auch Rote Elektrische genannt.

Im Süden bestand bis 1953 eine Fortsetzung durch die vom gleichen Unternehmen betriebene Lokalbahn Salzburg–Hangender Stein samt Zweigstrecke nach Parsch, zur Abgrenzung von dieser Südlinie beziehungsweise Südlokalbahn genannten Strecke bezeichnete man den Lamprechtshausener Ast früher auch als Nordlinie beziehungsweise Nordlokalbahn. Der Südast war wiederum eng mit der ebenfalls stillgelegten Straßenbahn Salzburg (Gelbe Elektrische) und der ehemaligen Bahnstrecke Berchtesgaden–Hangender Stein (Grüne Elektrische) verknüpft.

Geschichte

Noch vor Baubeginn war vorgesehen, die Salzburger Lokalbahn mit der Mattigtalbahn zu verbinden. Die Strecke hätte über Bürmoos bis zu einer noch nicht bestimmten Stelle der Mattigtalbahn führen sollen. Als möglicher Endpunkt findet Braunau am Inn Erwähnung. Die Genehmigung für technische Vorarbeiten wurde 1884 erteilt.[2] Zu der angedachten Verbindung kam es jedoch nie.

Die Lokalbahn in den Flachgau wurde ursprünglich als Dampfstraßenbahn betrieben, sie wurde von der früheren Salzburger Eisenbahn- und Tramwaygesellschaft (SETG) in zwei Teilabschnitten in Betrieb genommen:

Später wurde die Strecke wie folgt mit 1000 Volt Gleichstrom elektrifiziert:

  • 1. Juli 1909: Salzburg Lokalbahnhof–Remise Itzling
  • 26. August 1923: Remise Itzling–Maria Plain
  • 15. Mai 1927: Maria Plain–Bergheim
  • 4. Mai 1947: Bergheim–Anthering
  • 16. November 1948: Anthering–Oberndorf Bahnhof
  • 13. Jänner 1950: Oberndorf Bahnhof–Lamprechtshausen

Nach der 1948 erfolgten Abwicklung der SETG waren die Städtischen Verkehrsbetriebe Salzburg für die Strecke zuständig, die wiederum 1950 in den Salzburger Stadtwerken aufgingen.

Nachdem die Lokalbahn in den 1970er-Jahren als einstellungsgefährdet galt, gelang es den Verantwortlichen, die Strecke zu modernisieren und ihre Zukunft zu sichern. Markanteste Ausbaumaßnahme war dabei die Errichtung einer neuen unterirdischen Endstation in Salzburg („Neuer Lokalbahnhof“), diese ging 1996 in Betrieb.

Vom 30. Mai 2016 bis zum 16. Mai 2017 wurde der Bahnhof Weitwörth-Nußdorf modernisiert und der Teilabschnitt zwischen Weitwörth-Nußdorf und Oichtensiedlung zweigleisig ausgebaut.[4][5]

Der Haltepunkt Oberndorf Stadt, der bis zur Erhebung des Marktes Oberndorf zur Stadtgemeinde im Jahr 2000 die Bezeichnung Oberndorf Markt trug, heißt seit Ende Mai 2016 Oberndorf-Laufen, da die Oberndorf gegenüberliegende bayrische Stadtgemeinde Laufen in fußläufiger Entfernung liegt.

Diskutiert wird aktuell eine mögliche Verlängerung der Strecke bis Hallein inklusive einer unterirdischen Querung der Salzach und der Altstadt, wobei Letzteres vorrangig ist. Einer Studie zufolge wäre dabei mit circa 30.000 Fahrgästen täglich zu rechnen. In weiterer Folge wäre diese Verlängerung die Basis für zukünftige Projekte in Richtung Berchtesgaden, Mondsee, Königssee, Fuschlsee, sowie in weiterer Folge auch die Reaktivierung der Salzkammergut-Lokalbahn bis Bad Ischl. Die Planungs- sowie Bauzeit für die erste Ausbaustufe wurde mit jeweils fünf bis sechs Jahren angegeben. Das bedeutet, mit einer Inbetriebnahme kann frühestens ab 2025 gerechnet werden.[6][7][8] Im Jahr 2018 wurde als erster Schritt vom Stadtsenat eine Verlängerung der unterirdischen Strecke um ca. 750 m bis zum Mirabellplatz beschlossen, wobei mit einem Fahrgastaufkommen von bis zu 1,1 Millionen pro Jahr gerechnet wird.[9][10]

Die Bahn ist in den Salzburger Verkehrsverbund, der grenzübergreifend mit Bayern agiert, eingebunden.

Galerie

Literatur

  • Markus Inderst: Typenatlas Österreichische Privatbahnen – Technik, Geschichte, Einsatz, Verlag Geramond, München 2015, ISBN 978-3-95613-021-2.
  • Christian Auerweck: Mehr als eine Lokalbahn. In: eisenbahn magazin. Nr. 10/2011. Alba Publikation, Oktober 2011, ISSN 0342-1902, S. 28–30.
  • Alois Fuchs: Salzburger Nahverkehr, Verlag A. Winter, Salzburg 1986, ISBN 3-85380-053-X
  • Heinrich Harrer, Bruce Holcomb: Salzburger Lokalbahnen, Verlag Slezak, Wien 1980, ISBN 3-900134-14-6
  • Gunter Mackinger: Die elektrische Lokalbahn in Salzburg, Verlag Pospischil, Wien 1992
  • Gunter Mackinger: Die Salzburger Lokalbahn – Gestern Heute Morgen, Salzburger Stadtwerke, Salzburg 1996
  Commons: Salzburger Lokalbahn  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schienennetznutzungsbedingungen (SNNB) der Salzburg AG 2020. (PDF) Salzburg AG, 15. Mai 2019, S. 10, abgerufen am 6. November 2019.
  2. Communicationswesen. Der Bautechniker, 1894 (Original, ANNO)
  3. Reichsgesetzblatt (Memento vom 13. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  4. Sperre Bahnhof Weitwörth-Nußdorf ab 30. Mai 2016. Salzburg AG für Energie, Verkehr & Telekommunikation, archiviert vom Original am 1. Juni 2016; abgerufen am 1. Juni 2016.
  5. Bahnhof Weitwörth-Nussdorf: Modernste Infrastruktur für Zubringer und zweigleisiger Ausbau bei der erfolgreichen Salzburger Lokalbahn. (Nicht mehr online verfügbar.) Salzburg AG, ehemals im Original; abgerufen am 24. Mai 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.salzburg-ag.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  6. Studie befürwortet regionale U-Bahn. In: news.orf.at. 16. März 2015, abgerufen am 18. März 2015.
  7. Neuer Anlauf für U-Bahn quer durch die Stadt Salzburg. In: Salzburger Nachrichten. 16. März 2015, abgerufen am 18. März 2015.
  8. Die Stadt Salzburg plant eine U-Bahn. In: derStandard. 17. März 2015, abgerufen am 18. März 2015.
  9. Stadt beschließt Lokalbahn-Verlängerung. In: salzburg.orf.at. 9. April 2018, abgerufen am 2. November 2018.
  10. Mini-U-Bahn: Finanzierung offen. In: salzburg.orf.at. 11. April 2018, abgerufen am 2. November 2018.