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vom 08.05.2020, aktuelle Version,

Bahnstrecke Wels–Passau

Wels Hbf–Passau Hbf
Streckennummer (DB): 5831 (Passau Grenze–Passau Hbf)
Streckennummer (ÖBB): 205 01 (Wels Hbf–Staatsgrenze nächst Pyret)
Kursbuchstrecke (ÖBB): 150 (Linz – Passau)
151 (Linz – Simbach (Inn))
Streckenlänge: 81,262 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Netzkategorie: A
Stromsystem: 15 kV / 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 8 
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Westbahn von Wien Westbahnhof
-0,047 Wels Hbf 316 m ü. A.
Westbahn nach Salzburg Hbf
A25 Welser Autobahn
3,583 Wels Puchberg (2. Juli 1996 aufgelassen)
7,234 Haiding 320 m
Aschacher Bahn nach Aschach an der Donau
10,505 Üst Haiding 2
Trattnach
12,341 Bad Schallerbach-Wallern 309 m
14,260 Üst Bad Schallerbach-Wallern 2
16,675 Schlüßlberg
18,992 Grieskirchen-Gallspach 330 m
Trattnach
24,736 Obertrattnach-Markt Hofkirchen
Trattnach
25,300 Üst Grieskirchen-Gallspach 2
Linzer Lokalbahn von Linz
29,719 Neumarkt-Kallham 387 m
31,250 Neumarkt-Kallham West
Innkreisbahn nach Simbach am Inn
34,096 Kimpling
34,725 Üst Neumarkt-Kallham 1
39,096 Kumpfmühl
Pram
42,261 Riedau 380 m
43,807 Zell an der Pram
46,780 Üst Riedau 2
47,184 Griesbach (2. Juli 1996 aufgelassen)
51,337 Andorf 352 m
57,067 Taufkirchen an der Pram 333 m
Pram
60,647 Allerding (2. Juli 1996 aufgelassen)
61,000 Schärding Granitwerk
63,000 Schärding Süd
64,140 Gopperding
64,405 Salzkammergutbahn von Stainach-Irdning
65,200 Schärding Einfahrbhf.
67,140 Schärding 314 m
71,926 Wernstein
74,388 Üst Wernstein 1
76,900 Pyret 309 m
79,636 Staatsgrenze nächst Pyret / Passau Grenze
80,000 Passau-Voglau
nach Hauzenberg
Inn (110 m)
Passauer Tunnel (169 m)
81,215 Passau Hbf
nach Obertraubling

Die Bahnstrecke Wels–Passau, auch Passauer Bahn, ist eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Österreich und Deutschland, die ursprünglich durch die k.k. privilegierte Kaiserin Elisabeth-Bahn (KEB) erbaut und betrieben wurde. Sie führt von Wels in Oberösterreich nach Passau und gehört zum Kernnetz der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).

Geschichte

Die seinerzeit Kaiserin Elisabeth-Bahn genannte Strecke war ein Zweig der heutigen Westbahn von Wien nach Salzburg. Mit dem Bau wurde unmittelbar nach deren Eröffnung im August 1860 begonnen, und nach für damalige Verhältnisse ungewöhnlich kurzer Bauzeit am 1. September 1861 in durchgehenden Betrieb gestellt.[1]

Sie ist eine 81,262 Kilometer lange zweigleisige elektrifizierte Hauptstrecke. Sie führt insgesamt 79,683 Kilometer über österreichisches Staatsgebiet und 1,579 Kilometer über deutsches Staatsgebiet, wo sie am Passauer Hauptbahnhof in die Bahnstrecke Passau–Obertraubling übergeht. Die ursprünglich eingleisig errichtete Zweigstrecke wurde zwischen Wels und Haiding (Abzweig der Aschacher Bahn) 1906 zweigleisig ausgebaut. 1938, nach dem Anschluss Österreichs, wurde die restliche Strecke mit einem zweiten Gleis versehen.[1] Die Elektrifizierung begann 1954, der elektrische Betrieb wurde am 22. Mai 1955 aufgenommen.[1]

Besondere Bedeutung hat diese Strecke im internationalen Güterverkehr zwischen Österreich und dem nördlichen Europa einerseits und Südosteuropa andererseits. Auch im internationalen Schienenpersonenfernverkehr ist sie für die Verbindung von Hamburg und Frankfurt nach Wien und weiter östlich seit jeher von großer Bedeutung. So verkehrte über diese Strecke etwa von 1894 an der Oostende-Wien-Express (mit Anschluss an den Orientexpress) und ab 1971 der TEE Prinz Eugen zwischen Norddeutschland und Wien, dessen Laufweg und Name später auf einen Eurocity und schließlich auf einen ICE übergingen. Dieser verlor 2002 seinen Namen und wurde als Direktverbindung zwischen Hamburg und Wien zunächst Ende 2007 eingestellt. Seit dem Fahrplanjahr 2011/2012 gibt es wieder eine Direktverbindung Hamburg – Wien als ICE.

Eine Besonderheit dieser Strecke war, dass sie bis zur Eröffnung der Bahnstrecke Passau–Hauzenberg im Jahre 1904 auch auf deutschem Boden vom österreichischen Fahrdienstleiter überwacht wurde. Ebenso gab es bis zum Beitritt Österreichs zur Europäischen Union im Jahre 1995 am Endpunkt der Strecke einen eigenen österreichischen Bahnhofsteil in Passau, an dem die notwendigen Grenz- und Zollkontrollen durchgeführt wurden.[2]

Aktueller Betrieb

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 wird in Kooperation zwischen DB und ÖBB der internationale Fernverkehr ausschließlich mit ICE-T-Zügen mit Neigetechnik zwischen (Dortmund–) Frankfurt und Wien gefahren. Um die Fahrzeit zwischen Frankfurt und Wien deutlich zu senken, soll neben dem Ausbau der Westbahn zwischen Wels und Wien auch eine Ertüchtigung für Neigetechnik auf dieser kurvenreicheren Strecke erfolgen. Neben dem Tagreiseverkehr befahren noch zwei Nachtzüge diese Strecke, welche von Wien aus Ziele in Richtung Hamburg und in Richtung Düsseldorf bedienen.

Neben dem internationalen Fernverkehr fahren auf dieser Strecke im Stundentakt Nahverkehrszüge der ÖBB, welche zum Teil bis Linz weiterverlängert sind. Zu Stoßzeiten sind die Intervalle deutlich kürzer. Aktuell verkehren hier hauptsächlich lokbespannte Züge mit Cityshuttle-Wagen. Diese werden ergänzt durch Triebwagen der Baureihen 4024 und 4744, zu Randzeiten verkehren auch Triebwagen der Baureihe 5022. Als Besonderheit unter diesen Nahverkehrszügen verkehrte der Erlebniszug Donau mit historischem Wagenmaterial zwischen Wien und Passau; seit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2008 verkehrt der Zug nur mehr im Sommer. Der Erlebniszug wurde 2015 durch den "Radtramper Donau" ersetzt und wird nun als REX geführt.[3]

Die Innbrücke bei Passau

Die Strecke beginnt im Welser Hauptbahnhof, wo sie sich rasch in einem engen Bogen in Richtung Nordwesten von der nach Südwesten weiter nach Salzburg laufenden Westbahn trennt. Folgte die Westbahn von Wien kommend ab Linz beständig der Traun, so trennt sich der Weg der Passauer Strecke von diesem Flusslauf. Zunächst wird das weite Trauntal bzw. die Welser Heide bei Puchberg bei Wels verlassen, um bis Taufkirchen dem Flusslauf der Trattnach zu folgen. Bei Neumarkt im Hausruckkreis zweigt die Innkreisbahn nach Ried im Innkreis und die Linzer Lokalbahn nach Peuerbach ab. Zwischen dem dortigen Aschachtal und Zell an der Pram wurde die Strecke in einem weiten Bogen geführt, um Steigungen zu vermeiden. Ab Zell geht es entlang des Tals der Pram bis zum Inn, den die Strecke bei Schärding erreicht. Kurz zuvor mündet hier bei St. Florian am Inn eine weitere Nebenbahn aus Ried im Innkreis in diese Strecke ein. Nun folgt die Bahnstrecke dem rechten Innufer. Kurz nach der Grenze zweigte die Nebenbahn nach Hauzenberg ab. Direkt im Anschluss überquert die Bahn den Inn auf einem eisernen, 110 Meter langen Brückenprovisorium, welches nach dem Zweiten Weltkrieg anstatt der vorherigen 176 Meter langen gemauerten Brücke entstand. Danach unterquert die Strecke im kurzen Passauer Tunnel die Neue Mitte Passau, ehemals Kleiner Exerzierplatz, und erreicht im Passauer Hauptbahnhof ihren Endpunkt. Dort geht sie in die Bahnstrecke nach Obertraubling entlang der Donau über.

Siehe auch

Literatur

  • Elmar Oberegger: Zur Geschichte der „Kaiserin Elisabeth-Bahn“. (Budweis/Passau/Simbach am Inn/Wörgl–Amstetten–St. Pölten–Wien Westbahnhof). Sattledt, 2007. (= Veröffentlichungen des Info-Büros für österr. Eisenbahngeschichte 8).
  • Elmar Oberegger: Zu Struktur und Geschichte der "Passauer-Bahn". Wels Hbf. – Neumarkt-Kallham – Passau Hbf. Sattledt, 2011. (Veröffentlichungen des Info-Büros für österr. Eisenbahngeschichte 5).
  • Michael Alexander Populorum: 150 Jahre Passauer-Bahn 1861-2011. Wels Hbf. – Neumarkt-Kallham – Schärding – Staatsgrenze – Passau Hbf. Ein kleiner Beitrag zum „vergessenen“ Jubiläum im September 2011. Mit einem Exkurs „Die Zweigbahnen der Passauer Bahn“. Mercurius Eigenverlag, Grödig/Salzburg 2011. (= Schriftenreihe des Dokumentationszentrums für Europäische Eisenbahnforschung, DEEF, Band 3, 3. Auflage 2017 auf DVD, ISBN 978-3-903132-08-5; Webseite, dokumentationszentrum-eisenbahnforschung.org).
  • Peter Wegenstein Die Westbahnstrecke III. Linz–Salzburg, Wels–Passau. Reihe Bahn im Bild 48. Verlag Pospischil, Wien 1986.
Commons: Bahnstrecke Wels–Passau  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Kurze Geschichte der Bahnlinie Wels – Passau und des Bahnhofes Grieskirchen-Gallspach mit dem Stellwerk 2 (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.modellbahn-grieskirchen.at, modellbahn-grieskirchen.at, abgerufen 2. Oktober 2014.
  2. Wie die Fortsetzung der Westbahn Salzburg – München mit der deutschen Zollstation Salzburg Hbf
  3. Aus Erlebniszug wird Radtramper. (noen.at [abgerufen am 30. Juli 2017]).