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vom 07.03.2020, aktuelle Version,

Batthyány

Wappen der Batthyány

Batthyány (IPA: [ˈbɒcːaːɲi]) ist der Name einer alten und weit verzweigten ungarischen Adelsfamilie, die als Magnaten, Grafen und Fürsten zu den bedeutendsten Geschlechtern Österreich-Ungarns gehörten.

Familiengeschichte

Ádám Batthyány gilt den heute noch lebenden Batthyánys „als Stammvater der Familie im engeren Sinn“. [1]
Portal der Familiengruft in Güssing

Die Batthyány zählen zum ungarischen Uradel. Von Forschern wird die Herkunft der Familie auf das Geschlecht der Eors (Örs oder Urs) zurückgeführt, welche 970 erstmals erwähnt wurden und sich am Nordufer des Plattensees niederließen. Auf jeden Fall kann die Stammreihe der Batthyánys eindeutig mit Miklós de Kővágóörs (1341–1376), der eine Katharina Batthyány heiratete, als beginnend betrachtet werden. Dessen Sohn Georg de Kővágóörs wurde 1370 Burghauptmann von Esztergom und bekam für seine Verdienste im Kampf gegen die Türken im Jahre 1398 von König Sigismund das Gut Battyán mit dem Marktstädtchen Polgárdi im Komitat Fejér verliehen. 1481 erlangte das Geschlecht eine Wappenerneuerung.

Mit Franz I. und Balthasar II. begann ein neues Kapitel der Familiengeschichte. Am 30. Juni 1524 bekam er von König Ludwig II. die Burg und Herrschaft Güssing (ungarisch Nemetújvár) übertragen. Seither ist dies der Stammsitz der Familie im Burgenland, eine Linie des Geschlechtes nannte sich danach auch Batthyány Nemetújvári. Franz II. Batthyany (1577–1625) wurde 1603 der Grafenstand verliehen. Eine andere Linie nannte sich später Batthyány-Strattmann und wurde in den Fürstenstand aufgenommen, eine weitere Linie blieb gräflich.

Balthasar Batthyány machte den Familiensitz Güssing 1570 zum evangelischen Mittelpunkt der Region. Dessen Nachkomme Ádám Batthyány wurde wieder katholisch und gründete in Güssing (im Süden des heutigen Burgenlands) ein Franziskanerkloster. Die ungarische Baronie wurde der später fürstlichen Linie der Familie 1628 verliehen, der ungarische Grafenstand 1630. Im Jahr 1645 erlangten die Batthyány den niederösterreichischen Herrenstand, die erbliche Würde eines Banus von Kroatien und Slawonien wurde ihnen 1700 verliehen. 1721 erfolgte die Aufnahme der Batthyány in den mährischen, 1734 in den oberösterreichischen Herrenstand. 1755 errichteten die Batthyány ein Fideikommiss, gleichzeitig kam es zur Annahme des Namens Batthyány-Strattmann, nachdem ein Batthyány die Erbtochter des letzten Grafen Strattmann geheiratet hatte.

Im Jahr 1763 wurde die Familie mit Karl Josef Batthyány in den böhmischen Fürstenstand erhoben, ein Jahr später auch in den Reichsfürstenstand samt der Anrede Hochgeboren. In den Kärntner Herrenstand wurde das Haus Batthyány 1804 aufgenommen, das Recht zur Anrede als Durchlaucht erhielten sie 1905. Lajos Batthyány wurde während der Revolution in Ungarn 1848 ungarischer Ministerpräsident und 1849 in Pest hingerichtet. Nach 1945 wurden die Batthyánys in den damals sozialistischen Ländern weitgehend enteignet, wesentliche Besitzungen haben sie jedoch noch im Burgenland, Österreich.

Die Familiengruft der Batthyány befindet sich in der Kirche Mariä Heimsuchung des Franziskanerklosters in Güssing. Gestiftet wurde die Gruft vom Ehepaar Aurora und Ádám Batthyány. Neben dem Stifterpaar sind hier über 100 Familienmitglieder begraben. Die Gruft in Güssing ist nach der Kaisergruft Wien die zweitgrößte Familiengruft Österreichs. Darin befindet sich ein Prunksarkophag, in dem Karl Batthyany begraben liegt. Er wurde von dem Bildhauer Balthasar Ferdinand Moll geschaffen.[2]

Bekannte Namensträger

Feldmarschall Karl Josef Batthyány (1697–1772), erster Fürst

Schlösser und Burgen

Seit 1624 bis heute Sitz der Familie Batthyány: Burg Güssing

Literatur

Wappen der Batthyány (15. Jh.)
  • Rudolf Kropf (Hrsg.): Die Familie Batthyány. Ein österreichisch-ungarisches Magnatengeschlecht vom Ende des Mittelalters bis zur Gegenwart. Tagungsband der 25.–27. Schlaininger Gespräche vom 25.–29. September 2005, 24.–28. September 2006 und 17.–20. September 2007, Band 1: ISBN 978-3-85405-183-1, Band 2: ISBN 978-3-85405-198-5, Landesmuseum Eisenstadt, Eisenstadt 2014.
  • Franz Gall: Österreichische Wappenkunde. Handbuch der Wappenwissenschaft. 2. verbesserte Auflage, Böhlau, Wien u. a. 1992, ISBN 3-205-05352-4, S. 267.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Limburg/Lahn, Starke Verlag
    • Genealogisches Handbuch der fürstlichen Häuser, Bd. 3 (8), 1955, S. 259–262, 9 (50), 1971, S. 393–399; 13 (90), 1987, S. 428–435 sowie 17 (133), 2004, S. 483–496
    • Genealogisches Handbuch der gräflichen Häuser, Bd. 11 (82), 1983, S. 36–48
    • Adelslexikon, Bd. 1 (53), 1972, S. 245–246; 17 (144 ), 2008, S. 56
Commons: Batthyány family  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Familie Batthyány 17. Jahrhundert auf der Website der Familie Batthyány, abgerufen am 20. März 2010
  2. Zweitgrößte Gruft Österreichs in Güssing auf der Website des ORF Burgenland am 7. April 2008, abgerufen am 6. März 2010