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vom 20.03.2021, aktuelle Version,

Dieter VI. von Dalberg

Dieter VI. auf einem Holzschnitt von 1514

Dieter VI. von Dalberg[1] (* 1468; † 9. Februar 1530[2]) war Ritter und ein hoher kurpfälzischer Beamter aus der adeligen Familie von Dalberg.

Herkunft

Dieter VI. war Sohn von Wolfgang III. Kämmerer von Worms genannt von Dalberg (1426–1476) und dessen Frau, Gertrud, Tochter von Friedrich von Greiffenclau († 1502). Dieter VI. hatte einen Bruder gleichen Namens (Dieter V.), der kurz vor der Geburt Dieter VI. gestorben war, so dass die Eltern diesen Namen erneut vergaben. Wolfgang und Gertrud von Dalberg hatte eine Reihe weitere Kinder – und Dieter VI. damit Geschwister –, darunter Johann XX. von Dalberg (1455–1503), der Bischof von Worms und eine wichtige Persönlichkeit des Frühhumanismus wurde, Friedrich VI. von Dalberg (1459–1506), Bürgermeister von Oppenheim, Guda von Dalberg († 1518), zunächst Priorin des Klosters Maria Himmelskron und später des Klosters Marienberg bei Boppard, und Wolfgang VI. (1473 oder 1474–1522), kurpfälzischer Amtmann in Oppenheim.

Familie

Dieter VI. heiratete 1495[3] Anna († 28. August 1528, bestattet in Wallhausen), Tochter des Hans von Helmstadt und der Gertrud von Palandt. Das Paar hatte die Kinder:

  1. Friedrich VIII. (* 1499 oder 1500; † 21. Februar 1574, bestattet in Wallhausen), der kurmainzischer Amtmann in Oppenheim wurde und 1536 Anna († 12. Dezember 1564, bestattet in Ruppertsberg), Tochter von Ludwig von Fleckenstein, heiratete.
  2. Anna († 6. Februar 1549; bestattet in Hattenheim) heiratete 1522 Dietrich von Schönenberg († 10. November 1542, bestattet in der Franziskanerkirche in Heidelberg), Burggraf in Alzey, kurpfälzischer Marschall.
  3. Margareta († 27. Juni 1546, bestattet in St. Laurentius in Weinheim) heiratete Ulrich Ulner von Dieburg († 16. November 1550, bestattet in St. Laurentius in Weinheim).
  4. Eberhard I., genannt ab 1520 zu Bechtoldsheim († 25. September 1559, bestattet in Herrnsheim) war zwei Mal verheiratet. Die erste Ehe schloss er mit Ursula, Tochter von Frowin und Kunigunde von Hutten († 19. April 1555, bestattet in Herrnsheim). 1559 heiratete er ein zweites Mal, Anna, Tochter von Veit und Gertrud von Wernau.
  5. Katharina (* um 1498[4]; † 10. März 1560) heiratete um 1518[4] Augustin von Braunsberg († 1544 in Ungarn).

Leben

Widmungsbild aus Jakob Köbel: Ain newe geordnet Rechenbüchlein ..., Oppenheim 1514: Übergabe des Rechenbüchleins von Jakob Köbel an Dieter VI. von Dalberg

Dieter VI. und seine Familie lebten auf der Burg Dalberg. Zwischen 1490 und 1500 ließ er die Burg umfassend ausbauen.[5] Er war zugleich Rat und ein wichtiger Berater des Kurfürsten Ludwig V. von der Pfalz. Mit ihm zusammen nahm er am Reichstag zu Worms 1521 teil.[6] Dieter VI. wurde, wie sein Dienstherr, in der Folge lutherisch, was sich aber auf Dauer in der Familie von Dalberg nicht durchsetzte. Dieter VI. war dem Humanismus gegenüber sehr aufgeschlossen und pflegte Kontakt mit dessen Vertretern in Heidelberg und andernorts.

Dieter VI. starb am 9. Februar 1530. Bestattet wurde er in der Kirche von Wallhausen. Ein Doppelepitaph für ihn und seine Frau befindet sich an der dortigen Kirchhofmauer.[5] Vor der Zerstörung der Katharinenkirche in Oppenheim im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 befand sich dort ein Totenschild für Wolfgang VI. von Dalberg.[7]

Literatur

nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Friedrich Battenberg: Dalberger Urkunden. Regesten zu den Urkunden der Kämmerer von Worms gen. von Dalberg und der Freiherren von Dalberg 1165–1843 Band 14/3: Corrigenda, Indices und Stammtafeln (v. Dalberg und Ulner von Dieburg) = Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt 14/3. Darmstadt 1987. ISBN 3-88443-238-9
  • Johannes Bollinger: 100 Familien der Kämmerer von Worms und der Herren von Dalberg. Bollinger, Worms-Herrnsheim 1989. Ohne ISBN.
  • Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten. Neue Folge, Bd. 9: Familien vom Mittel- und Oberrhein und aus Burgund. Marburg 1986. Ohne ISBN, Tafel 56.

Einzelnachweise

  1. Die Ordnungszahlen nach Bollinger, S. 10–13.
  2. Genealogische Daten, soweit nicht anders angegeben, nach Schwennicke.
  3. Bollinger, S. 38; Battenberg: Repertorien 14/3, Taf. VI.
  4. 1 2 Bollinger, S. 39.
  5. 1 2 Bollinger, S. 38.
  6. Dieter Mertens: Bischof Johann von Dalberg (1455–1503) und der deutsche Humanismus. In: Kurt Andermann (Hrsg.): Ritteradel im Alten Reich. Die Kämmerer von Worms genannt von Dalberg. Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2009. (Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission, Neue Folge, Band 31), ISBN 978-3-88443-054-5, S. 35–50 (40). Online-Ausgabe des Aufsatzes
  7. Carl. J. H. Villinger: Die Kämmerer von Worms genannt von Dalberg und ihre Beziehungen zu Oppenheim. In: 1200 Jahre Oppenheim am Rhein. Stadt Oppenheim, Oppenheim 1965, S. 55–68 (55).