Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 03.12.2018, aktuelle Version,

Draga Balena

Draga Balena

Draga Balena (* 12. September 1947 in Wien; bürgerlich Draga Hoffmann-Balenović, auch Draga Baleno oder Sonja Goldberg) ist eine österreichische Komponistin, Sängerin und Texterin.

Leben

Draga Balena wird in eine Künstlerfamilie geboren, ihre Eltern sind beide Tänzer. Den zahlreichen Engagements der Eltern folgend, bereist sie bereits als Kind Europa und Nordafrika mit jeweilig wechselnden Schulbesuchen.[1] Früh schon fällt den Eltern ihr musikalisches Talent auf und sie fördern, nachdem sie in Wiesbaden sesshaft geworden sind, mit Nachdruck die musikalische Ausbildung der Tochter. Mit 13 Jahren beginnt sie ein privates Gesangs- und Klavierstudium, dessen Bandbreite von der Klassik bis zum Jazz reicht. Danach folgt eine fünfjährige Ausbildung in Harmonie- und Kompositionslehre bei dem Komponisten Hans Kracke (Dozent am Dr.Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt/Main).

Anfang der 1960er Jahre bildet die Mutter gemeinsam mit Draga und der älteren Tochter Frigga ein Vokal-Ensemble im Stil der Andrews Sisters: Draga & The Chrisberts. Der Vater fungiert als Manager. Bei einem der Auftritte wird der Trompeter Roy Etzel auf die Formation aufmerksam und vermittelt erste Kontakte zu dem Erfolgsproduzenten Heinz Gietz. Es entstehen drei Single-Schallplatten, zunächst noch als Gruppe, dann mit Draga als Solointerpretin. In diese Phase fallen auch ihre ersten eigenen Kompositionen. Ihre frühzeitige und fundierte Ausbildung ebnet Draga Balena schnell den Weg in die Medien. Vor allem die Rundfunkredakteure schätzen ihre Vielseitigkeit und engagieren sie beständig für die in jener Zeit zahlreich produzierten öffentlichen Veranstaltungen, sowie für rundfunkeigene Studioproduktionen. Es kommt zur Zusammenarbeit mit vielen namhaften Orchesterleitern der 1960/70er Jahre, vornehmlich mit Kurt Edelhagen, Rolf-Hans Müller, Paul Kuhn und Erwin Lehn. In dem damaligen SDR-Unterhaltungschef Wolfram Röhrig findet Draga Balena einen Förderer, der es ihr ermöglicht, ihre Musik zu verbreiten und der sie darin unterstützt, ihren eigenen Stil zu entfalten. Im Sommer 1969 engagiert sie das belgische Fernsehen für die Mitwirkung in einer Live-Show mit dem Titel "Eté 69". Die Bigband von Francis Bay umrahmt ihren Gesangs- und Klaviervortrag im Seebad-Casino von Knokke.[2][3][4][5][6]

Ein Produzenten- und Labelwechsel zu Beginn der 1970er Jahre bewirkt gleichzeitig einen Namenswechsel. Unter dem Pseudonym Sonja Goldberg erscheinen mehrere Singles und ein erstes Album. Der Titel „Es gibt keine Kornblumen mehr“ platziert sich über mehrere Wochen auf Platz 1 im „Deutschen Schlagerlotto“, das vom Hessischen Rundfunk ausgestrahlt wird. Ab 1973 bereist Draga Balena als Sonja Goldberg den deutschsprachigen Raum mit ihrem eigenen Soloprogramm „Eine Stimme ~ ein Klavier“, in dem sie mit ihrer Literaturvertonung von Rainer Maria Rilke’s „Herbsttag“ Aufmerksamkeit erlangt. Sie gastiert damit u. a. im „Berliner Theater an der Lietzenburger“ bei den „Wühlmäusen“. Im gleichen Jahr nimmt sie am Chansonfestival „Goldener Orpheus“ in Bulgarien teil und ein Jahr später dann am österreichischen Schlagerfestival „Musica ’74“, bei dem sie den 4. Platz belegt.[3][7]

Nach einem kurzen Intermezzo als eine Hälfte des weiblichen Popduos Chinchilla Ende der 1970er Jahre, beginnt Draga Balena Anfang der 1980er Jahre vermehrt ihr Talent als Begleitstimme für prominente Kollegen zur Verfügung zu stellen. Möglichkeit hierzu bietet ihr die von Willy Hoffmann gegründete Background-Gesangsgruppe Made In Berlin. Die Gruppe wird recht schnell von namhaften Stars für Schallplattenproduktionen, Tourneen und Show-Auftritte herangezogen. Die Stimmen der Chormitglieder sind u. a. auf Alben von Udo Jürgens, Roland Kaiser und Harald Juhnke namentlich erwähnt. 1987 begleiten sie das RIAS-Tanzorchester unter der Leitung von Horst Jankowski zu einem Konzert von Caterina Valente und Eugen Cicero, das in der legendären “Hollywood Bowl” von Los Angeles stattfindet. 1988 erscheint die CD “Café d’amour”, ein ehrgeiziges Projekt, bei dem die Formation einen musikalischen Bogen von den klassischen Schlagerevergreens der 1930er Jahre bis hin zu aktuellen Kompositionen schlägt.[8] Die Folgejahre stehen gleichsam für Draga Balenas Mitwirkung an zahlreichen Zeichentrickfilm-Synchronisationsarbeiten, wie z. B. “Dumbo”, “Arielle”, “Die Schöne und das Biest” und “König der Löwen”.

Mitte der 1990er Jahre besinnt sich Draga Balena wieder mehr und mehr ihrer gesanglichen Soloambitionen und ihrer kompositorischen Fähigkeiten. In unregelmäßigen Abständen erscheinen seitdem Alben, auf denen sie sich fast ausschließlich mit eigenen Liedern und Texten präsentiert. Musikalisch bewegt sie sich dabei innerhalb der verschiedensten Stilrichtungen. Das im Jahre 2010 veröffentlichte Album “Lyraton” beinhaltet zwölf von ihr vertonte Gedichte berühmter Meister der Klassik und Romantik. Es ist als Klavieralbum (Zweiklang-Verlag) und als eingesungene CD erschienen.

Draga Balena war seit Dezember 1983 mit dem im Juni 2016 verstorbenen Komponisten und Arrangeur Willy Hoffmann verheiratet.

Diskografie (Auswahl)

Singles

  • Such mich nicht dort, wo die Sonne scheint/Baby bye-oh, Draga Baleno (1965), Columbia C 23 166
  • Liebe muss man erst erleben/Ich brauch' kein Haus, ich brauch' kein Geld, Sonja Goldberg, Aronda si-as 5.047
  • Deine Liebe trocknet meine Tränen/Ich hab' Dein Wort, Sonja Goldberg, Aronda si-as 5.053
  • Es gibt keine Kornblumen mehr/Ein Haus für uns beide, Sonja Goldberg (1974), Aronda si-as 5.056
  • Mir macht's nichts aus/Das Drahtklavier vom Casimir, Sonja Goldberg, Aronda si-as 5.061
  • Unter den Tempeln am Meer/Mañana, amigo mañana, Sonja Goldberg, Aronda si-as 5.063

Vinyl-Album

  • Sonja Goldberg (1974), Aronda RL 2207

CD

  • Café d’amour, Made In Berlin (1988), Monopol 572.350 93 CH
  • Komm, setz’ Dich her zu mir, Draga Balena (1997), Monopol 809.37193
  • Nur Du, Draga Balena (2002), Pumpkin Pie Records
  • Do It Yourself-Frau, Draga Balena (2009), Pumpkin Pie Records
  • Lyraton, Vertonte Gedichte der Klassik und Romantik (2010), Draga Balena, Pumpkin Pie Records

Rundfunkproduktionen (Auswahl)

Häufige Zusammenarbeiten

  • BR München (Orchester Frank Pleyer)
  • HR Frankfurt (Orchester Heinz Schönberger)
  • NDR Hamburg (Hafenkonzertorchester Hans Freese)
  • RB Bremen (Orchester Cornelius op den Zieken & Erich Stasik)
  • RIAS Berlin (Orchester Helmuth Brandenburg)
  • SDR Stuttgart (Erwin Lehn & seinem Südfunk-Tanzorchester)
  • SFB Berlin (Orchester Paul Kuhn)

Noten-Alben

  • Weiperfeldener Lieder (1999), Selbstveröffentlichung
  • 3 Jazzthemen (2000), Zweiklang-Verlag ZV 0.077
  • Wiener Skizzen (2004), Zweiklang-Verlag ZV 0.105
  • Lyraton (2006), Zweiklang-Verlag ZV 0.112
  • Festtagslieder, durch das ganze Jahr (2007), Zweiklang-Verlag ZV 0.145
  • Spanische Impressionen (2007), Zweiklang-Verlag ZV 0.088
  • Romantic Songs Vol. 1 (2009), Selbstveröffentlichung
  • Romantic Songs Vol. 2 (2009), Selbstveröffentlichung
  • Lieder der Natur (2014), Zweiklang-Verlag ZV 0.241
  • Piano pour l'après-midi (2017), Zweiklang-Verlag ZV 0.252

Literatur

  • Schlager in Deutschland, herausgegeben von Siegmund Helms. Verlag: Breitkopf & Härtel, Wiesbaden (1972)
  • Ricarda Huch-Bibliographie von Michael Meyer. Edition Praesens, Wien (2005), Seite 408

Einzelnachweise

  1. Zweiklang-Verlag: biografische Angaben zu Balena, Draga
  2. "Künstler-Express", Musikinformationen aus dem Hause "Gruner & Jahr", Sonderausgabe "Sonja Goldberg" von Juni 1974
  3. 1 2 "Rex-Records" Informationen für Presse, Funk & Fernsehen; Sonderausgabe "Sonja Goldberg" vom Juni 1973, Paradeisstr. 51, Weilheim
  4. "Schlager in Deutschland", herausgegeben von Siegmund Helms, Verlag: Breitkopf & Härtel, Wiesbaden (1972)
  5. "HörZu", Heft Nr. 35/1975, Programmseite vom 3. September 1975
  6. "Linzer Rundschau", Ausgabe Nr. 8/1974; Artikel: "Showfenster: Sonja Goldberg"
  7. „Der Tagesspiegel“ (Feuilleton), Ausgabe vom 28. August 1973: „Liedermacher aus Wien“
  8. Begleit- & Programmheft zur "RIAS-Parade '88"