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vom 08.03.2020, aktuelle Version,

Edward, Earl of Wessex

Prinz Edward (2015)

HRH Prince Edward Antony Richard Louis, Earl of Wessex KG, GCVO, genannt Prince Edward (* 10. März 1964 im Buckingham Palace), ist der jüngste Sohn von Königin Elisabeth II. von Großbritannien und Nordirland und Prinz Philip. Über seinen Vater gehört er auch dem Fürstenhaus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg an.

Leben

Britische Königsfamilie

HM The Queen
HRH The Duke of Edinburgh


Ausbildung und Beruf

Edward wurde zunächst von einer Gouvernante unterrichtet und besuchte dann ab 1972 die Heatherdown Preparatory Schule in Ascot, Berkshire. 1977 wechselte er, wie schon sein Vater und seine Brüder, zur Privatschule Gordonstoun in Schottland. Dort legte er 1982 seine Abschlussprüfung in den Fächern englische Literatur, Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaften ab. In seiner Schulzeit tat er sich auch durch viele sportliche Aktivitäten hervor. Im Herbst 1982 war er als Betreuer für Schüler in Neuseeland tätig. 1983 nahm er am Jesus College in Cambridge das Studium der Geschichte auf, welches er 1986 mit einem Bachelor of Arts (BA) abschloss.

Nach seinem Collegeabschluss begann Edward im Oktober 1986 eine Offiziersausbildung bei den Royal Marines, zeigte sich der harten Grundausbildung jedoch nicht gewachsen. Unter dem kritischen Echo der britischen Presse beendete er den Militärdienst vorzeitig im Januar 1987 (inzwischen ist er von seiner Mutter zum Ehrenoberst mehrerer Regimenter ernannt worden).

Ehe und Familie

Am 19. Juni 1999 heiratete Prinz Edward Sophie Rhys-Jones. Das Ehepaar wohnt in Bagshot Park in Surrey. Sie haben zwei Kinder:

  • Louise Alice Elizabeth Mary Mountbatten-Windsor, Prinzessin von Großbritannien und Nordirland (* 8. November 2003 in Frimley, Surrey), auf Wunsch ihrer Eltern The Lady Louise Windsor genannt, wurde am 24. April 2004 in der Kapelle von Windsor Castle getauft. Ihre Paten sind Lady Sarah Chatto (die Tochter von Prinzessin Margaret), Lord Ivar Mountbatten, Lady Alexandra Etherington (Tochter des Duke of Fife), Francesca Schwarzenbach und Rupert Elliott.
  • James Alexander Philip Theo Mountbatten-Windsor, Prinz von Großbritannien und Nordirland, Viscount Severn, (* 17. Dezember 2007 in Frimley, Surrey).[1] Der Viscount wurde am 19. April 2008 in einer Kapelle auf Schloss Windsor getauft. Die Paten waren Alistair Bruce, Duncan Bullivant, Thomas Hill, Denise Poulton und Jeanye Irwin.[2][3]

Beide Kinder können den Titel Prinz bzw. Prinzessin von Großbritannien führen, die ihnen als Enkel eines englischen Monarchen zustehen. Allerdings war bereits bei der Eheschließung entschieden worden, dass die Kinder von Prinz Edward nicht die Anrede His bzw. Her Royal Highness gebrauchen, die mit diesen Titeln eigentlich verbunden wäre. Sie tragen vielmehr den aus dem Titel Earl of Wessex sich ergebenden Höflichkeitstitel. Die Tochter wird daher Lady Louise Windsor genannt und der Sohn trägt den Titel Viscount Severn. Alle weiteren etwaigen Kinder würden hingegen nur die Titel the Honourable bzw. Lady erhalten. Ohne diese Erklärung der Eltern wären sie als Prinz James und Prinzessin Louise of Wessex bekannt, entsprechend zu ihren Cousins. Es steht beiden Kindern frei, sich später so zu nennen.

Zum Zeitpunkt seiner Geburt belegte Prinz Edward Platz drei der britischen Thronfolge, hinter seinen Brüdern Charles und Andrew. Mit der Geburt von deren Kindern und Enkelkindern rutschte er nach hinten und belegt vor seinen Kindern den elften Rang der Thronfolge.

Trivia

Jahrelang kursierten Gerüchte, dass Prinz Edward homosexuell sei.[4] Diese Gerüchte wurden durch den Abbruch seiner Militärkarriere und die Tatsache, dass er erst spät heiratete, weiter gefördert. 2001 titelte die Zeitung News of the World mit dem Zitat „Mein Edward ist nicht schwul“ („My Edward’s Not Gay“) aus einem Interview mit seiner Frau Sophie.[5] Edward selbst hatte die Gerüchte bereits 1990 vergeblich dementiert.

Er ist Namensgeber für den Prinz-Edward-Gletscher in der Antarktis.

Aufgaben und Interessen

Der Earl engagierte sich zunächst kaum im öffentlichen Leben, sondern strebte in die Privatwirtschaft. Edward war zunächst in der Theaterproduktionsfirma der Really Useful Group von Andrew Lloyd Webber tätig, anschließend gründete er 1991 seine eigene TV-Produktionsfirma Ardent.

Ardent machte aber langfristig Verluste. Mit seiner Produktionsfirma drehte Edward daher zunehmend Filme über die Königsfamilie. So filmte 2001 ein von ihm beauftragter Kameramann heimlich seinen Neffen Prinz William, obwohl sich die Presse in dieser Zeit an ein Übereinkommen hielt, Prinz William nicht privat nachzustellen und aufzunehmen.[6] Von den Medien wurde Edward häufig vorgeworfen, seine Stellung als Prinz für seine geschäftlichen Ziele auszunutzen. Dies und der Skandal, den seine Frau durch indiskrete Äußerungen über die Königsfamilie (Sophie-Gate) auslöste, brachte die Monarchie in eine Krise. Daraufhin gaben der Earl und die Countess of Wessex 2002 öffentlich bekannt, fortan die Königin bei ihren Aufgaben stärker als bisher zu unterstützen und keinen eigenen geschäftlichen Tätigkeiten mehr nachzugehen. Daher beendete Prinz Edward sein Engagement bei der TV-Produktionsfirma Ardent.

Seither nimmt der Earl mehr offizielle Termine für die königliche Familie wahr. Er steht zahlreichen gemeinnützigen Organisationen vor. Sein Interesse gilt dabei insbesondere Jugendlichen, den Künsten und dem Sport.

Titel

Königliche Standarte
Wappen von Prinz Edward, Earl of Wessex

Er führt die Anrede His Royal Highness The Prince Edward.

Anlässlich seiner Hochzeit mit Sophie Rhys-Jones am 19. Juni 1999 wurden ihm in der Peerage of the United Kingdom die Titel Earl of Wessex und Viscount Severn verliehen.[7]

Anders als seine Brüder (Charles, Duke of Rothesay und Andrew, Earl of Inverness) und seine Neffen (William, Earl of Strathearn und Harry, Earl of Dumbarton) erhielt Prinz Edward zunächst keinen Titel, der sich auf den schottischen Landesteil bezog. Stattdessen gab das britische Königshaus bei seiner Eheschließung bekannt, Prinz Edward werde später den Titel Duke of Edinburgh erhalten. An sich würde er diesen Titel, dessen Träger sein Vater ist, bei dessen Tod nicht erben, weil er, wie andere Dukedoms auch, auf den ältesten Sohn, also Prinz Charles übergeht.[8][9] Anlässlich seines Geburtstags am 10. März 2019 verlieh ihm Königin Elizabeth II. ebenfalls in der Peerage of the United Kingdom den Adelstitel Earl of Forfar. Dieser Titel bezieht sich auf die schottische Stadt Forfar und wird vom Prinzen fortan bei Aufenthalten im schottischen Landesteil verwendet.[10]

Orden und Ehrenzeichen

Land Kürzel Orden Jahr der Verleihung Abb.
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Queen Elizabeth II Silver Jubilee Medal 1977
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich CVO Commander des Royal Victorian Order 1989
Neuseeland  Neuseeland New Zealand Commemorative Medal 1990
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Queen Elizabeth II Golden Jubilee Medal 2002
Kanada  Kanada Commemorative Medal for the Centennial of Saskatchewan 2002
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich KCVO Knight Commander des Royal Victorian Order 2003
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich AdC(P) Personal Aide-de-camp 2004
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich KG Königlicher Ritter des Hosenbandordens 2006
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich GCVO Knight Grand Cross[11] des Royal Victorian Order 2011
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Queen Elizabeth II Diamond Jubilee Medal 2012

Literatur (Auswahl)

  • Digel Dempster, Peter Evans: Hinter den Türen von Windsor. Das englische Königshaus und seine Skandale. Goldmann 1993, ISBN 3-442-42487-9.
  • Helmuth-Maria Glogger: Das geheime Leben der Windsors. Knaur 2006, ISBN 3-426-77951-X.
  • Anthony Holden: Der wankende Thron. Götterdämmerung im englischen Königshaus. Knaur 1995, ISBN 3-426-77154-3.
  • Paul James: Prinz Edward. Der jüngste Sohn der Queen. Bastei-Lübbe 1995, ISBN 3-404-61321-X
  • Kitty Kelly: Die Royals. Glanz und Elend einer englischen Familie. Schröder 1997, Lizenzausgabe Bertelsmann o. J., Buch-Nr. 039305.
  • Peter Osborne: Skandal Royal. Die wahren Hintergründe. VPM 1992, ISBN 3-8118-3922-5.
  • Leslie Player: Die Windsors und ich. Hinter den Kulissen des englischen Königshauses. Heyne 1993, ISBN 3-453-06910-2.
  • Ludwig Schubert u. Rolf Seelmann-Eggebert: Europas Königshäuser. vgs 1991.
  • Judy Wade: Großbritannien. Die Geschichte der britischen Monarchie. In: Fürsten- und Königshäuser in Europa. Naumann & Göbel, 1995, ISBN 3-625-10691-4.
Commons: Edward Mountbatten-Windsor, Earl of Wessex  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. royal.gov.uk
  2. news.bbc.co.uk
  3. dailymail.co.uk
  4. news.bbc.co.uk
  5. "Mein Edward ist nicht schwul". In: Spiegel Online. 7. April 2001, abgerufen am 5. Dezember 2014.
  6. Onkel Edward lässt Prinz William nachstellen. In: Spiegel Online. 27. September 2001, abgerufen am 5. Dezember 2014.
  7. The Edinburgh Gazette: Nr. 24629, S. 1379, 29. Juni 1999.
  8. royal.gov.uk
  9. Am wahrscheinlichsten ist es, dass der Titel zunächst beim Tod des jetzigen Duke of Edinburgh an Prince Charles als dessen Erben übergeht, und der Titel dann, da er bei dessen Thronbesteigung an die Krone zurückfällt, wieder neu vergeben wird.
  10. New title for the Earl of Wessex bei royal.uk, 10. März 2019.
  11. The Duke of York appointed GCVO, 21 February 2011
Vorgänger Amt Nachfolger
Princess Eugenie, Mrs. Brooksbank Britische Thronfolge
Nr. 11
James, Viscount Severn
Titel neu geschaffen Earl of Wessex
1999–heute
aktueller Titelinhaber
Titel neu geschaffen Earl of Forfar
2019–heute
aktueller Titelinhaber