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vom 30.07.2021, aktuelle Version,

Festspielhaus St. Pölten

Festspielhaus von Norden
Eingangsbereich
Anblick vom Landesmuseum
St. Pölten Landhausviertel

Das Festspielhaus St. Pölten ist ein österreichisches Festspielhaus im St. Pöltner Regierungsviertel.

Das Festspielhaus präsentiert sich als Österreichs großes Premierenhaus für internationalen Tanz und zeitgenössisches Ballett im Kulturbezirk St. Pölten. Die Strahlkraft reicht jedoch bis weit über die Bundesgrenzen hinaus. Neben Tanz und Orchestermusik heißt das Mehrspartenhaus die weltbesten Compagnies des Cirque Nouveau sowie Größen aus Jazz- und Weltmusik willkommen.

Positionierung

Das Festspielhaus St. Pölten ist einer der markantesten Theaterbauten zeitgenössischer Architektur in Österreich und ist seit seiner Gründung 1997 zu einem führenden Spielort mit einer der größten Bühnen für Tanz- und Musik im Dialog zwischen Tradition und Moderne entwickelt. Als saisonal spielendes Mehrspartenhaus präsentiert das Festspielhaus St. Pölten Tanzproduktionen von zeitgenössischem Ballett bis zur internationalen Kreation, Konzerte von Klassik bis Jazz und World, Jugendformate, und seit der Spielzeit 2013 auch wieder Kammermusik. Der Spielplan umfasst Veranstaltungen bestehend aus Gastspielen, Koproduktionen und Artist Residencies. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1997 ist das Festspielhaus St. Pölten ständige Residenz des Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, das mit seinem Konzertzyklus eine der wesentlichen Programmsäulen im Festspielhaus darstellt. Ergänzt wird das klassische Musikprogramm durch internationale Orchesterkonzerte.

Im Bereich der Kulturvermittlung nimmt das Festspielhaus St. Pölten seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle ein. Mit dem Ziel, das Festspielhaus als offenen Ort für kreativen Austausch zu etablieren, wird dieser partizipatorische Bereich in der Programmatik und der Planung verstärkt berücksichtigt.

Das internationale Programm aus Tanzproduktionen, Konzerten, Musiktheater und Kulturvermittlungsaktivitäten steht für die Öffnung und Dialogfähigkeit des Hauses für und mit etablierten und neuen Publikumsschichten, für eine tiefe Verwurzelung in der Region sowie für eine starke künstlerische Positionierung im internationalen Kulturbetrieb. Das Festspielhaus St. Pölten ist weder Repertoirehaus noch Festival, sondern eine Spielstätte neuen Zuschnitts mit Zeit und Raum für die Kunst, ein zukunftsweisendes Modell kontinuierlicher und gesellschaftlich verantwortungsvoller Kulturarbeit.

Geschichte

Als das Festspielhaus St. Pölten am 1. März 1997 mit einem Konzert des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich feierlich eingeweiht wurde, bedeutete dies einen Meilenstein für das Kulturleben in Niederösterreich. Mit dem Bau und der Eröffnung dieses in ganz Österreich einzigartigen Hauses wurde ein markantes Zeichen innerhalb der hiesigen Kulturlandschaft gesetzt – in vielerlei Hinsicht: Nicht nur seine innovative Architektur, auch das Vorhaben an sich, am Standort St. Pölten eine groß dimensionierte Spielstätte neu zu schaffen und fortan ganzjährig hochkarätig zu bespielen – hierfür also auch die entsprechenden Subventionen bereitzustellen –, kommt aus heutiger Sicht einer kleinen Revolution gleich und trug maßgeblich dazu bei, der damals noch jungen niederösterreichischen Landeshauptstadt ein starkes Profil zu verleihen.

Architektur

Der Große Saal mit dem Eisernen Vorhang von Eva Schlegel bietet Platz für über 1.000 Besucher

Das vom österreichischen Architekten Klaus Kada entworfene Festspielhaus verfügt über insgesamt vier Säle, welche auf Grund ihrer unterschiedlichen räumlichen Dimensionierung für Kulturveranstaltungen verschiedener Größenordnung geeignet sind. Neben Orchesterkonzerten und Tanzproduktionen werden auch Brauchtumsveranstaltungen, Konzerte der Unterhaltungsmusik und Opern-Aufführungen präsentiert.

Der Große Saal des Hauses verfügt im Zuschauerraum über maximal 1.063 Sitzplätze, 70 Stehplätze und 4 Rollstuhlstellplätze. Die Ausstattung der Bühne ermöglicht Musik- und Tanztheateraufführungen. Für Orchesterkonzerte wurde eine eigene Orchestermuschel gefertigt. Durch geringe mechanische Veränderungen bietet der Große Saal gute Bedingungen für Tanz sowie auf Grund seiner Akustik ebenso für Konzerte und Musiktheater. Die möglichen Veränderungen beziehen sich auf Decke, Wand und Bühnenportal. Die Konzertmuschel ist ein wesentliches Element der Akustik. Der Eiserne Vorhang, welcher den Zuschauerraum vom Bühnenraum trennt, stellt mit fast 20 Metern Breite und einer Höhe von über 10,5 Metern das größte Bildende Kunstwerk des Landes dar. Die gesamte Konstruktion wiegt 14,5 Tonnen. Er wurde von der Künstlerin Eva Schlegel gestaltet.

Die Seitenwände und Brüstungen wurden von Bernhard Schutti in traditioneller Stucco Technik gefertigt

Neben dem Großen Saal gibt es den Kleinen Saal, der für die Aufführung von Kammermusik-Veranstaltungen genutzt wird. Darüber hinaus stehen für Veranstaltungen im kleineren Rahmen „Probebühne 1“ und „Probebühne 2“ zur Verfügung. Die großzügig angelegten Foyers und der Komfort einer Parkgarage mit direktem Aufgang zum Festspielhaus zeichnen die gelungene Architektur ebenso aus wie die Wahl der eleganten Materialien für das Festspielhaus.

Gastspiele und Auftritte

Das Festspielhaus ist die Residenz des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich, das pro Saison ca. 15 Konzerte und auch einige Spezialprojekte – etwa unter der Leitung von Marc Piollet, Julia Jones, Guido Mancusi, Jun Märkl, Michail Jurowski, Christian Muthspiel, Ari Rasilainen oder Thomas Zehetmair sowie international bekannten Solisten wie z. B. Rudolf Buchbinder, Elisabeth Van Keulen, Renaud Capuçon, Murat Coşkun, Antoni Dontschew, Bernarda Fink, Clemens Hagen, Marc-André Hamelin, Stephen Hough, Elisabeth Kulman, Otto Lechner, Daniel Müller-Schott, Wolfgang Puschnig, Lise de la Salle Benjamin Schmid oder Elisabeth Schwarz – im Haus spielt. Seit September 2015 ist Yutaka Sado Chefdirigent dieses Orchesters.

Im Bereich Tanz waren und sind u. a. mehrere Produktionen des Sadler's Wells Theaters zu Gast sowie die Choreografen und Tänzer Sidi Larbi Cherkaoui, Angelin Preljocaj, Alain Platel, Osamu Tezuka, Sylvie Guillem, Akram Khan, Wayne McGregor oder Martin Schläpfer. Weiters waren Choreografien von Mats Ek und Jiří Kylián zu sehen. Aus dem Bereich der E-Musik sind unter anderem die Wiener Philharmoniker, das London Symphony Orchestra oder das Bolshoi Orchester zu Gast; die U-Musik umfasst in der aktuellen Saison Gregory Porter, The Puppini Sisters, Dee Dee Bridgewater, Carminho, Cameron Carpenter, Sofa Surfers, Garish sowie das Pasadena Roof Orchestra.

2006 wurde in diesem Haus die erste österreichische Wiederaufführung von Jacques Offenbachs Wiener Oper Die Rheinnixen (Wiener Hofoper 1864) gespielt.

Künstlerische Leitung