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vom 19.04.2022, aktuelle Version,

Johann Högl

Johann Högl (* 1783 in Wien; † nach 1841 ebenda) war ein österreichischer Stadt-Steinmetzmeister in Wien und Obervorsteher der Wiener Bauhütte.

Leben

Johann wurde in die seit Generationen bestehende Steinmetzfamilie Högl hineingeboren. Sein Großvater Georg Andreas Högl, im Steinmetzzentrum Eggenburg in Niederösterreich aufgewachsen, hatte sich nach Wien verheiratet und war Meister der Wiener Steinmetzbruderschaft geworden. In seinem letzten Lebensjahr übergab er seine Steinmetzhütte in der Roßau an Sohn Johann Philipp, der 24 Jahre alt war. Dieser Johann Philipp, Johanns Vater, heiratete in der Wiener Schottenkirche 1781 die Wirtstochter Barbara Eckmayerin. Wie sein älterer Bruder Philipp Joseph lernte er das Steinmetzhandwerk beim Vater selbst. Der jüngere Bruder Carl (* 1789), lernte den Beruf des Maurers.

Steinmetzlehre

Pfingstquartal den 2. Juni 1797

Herr Johann Philipp Högl, Steinmetzmeister, lasst seinen Sohn Johann Högl, in Wien gebürtig, auf das Steinmetzhandwerk aufdingen. Dessen Bürgen sind die Herren Franz Jäger und Herr Vater, beide bürgerliche Steinmetzmeister. Hat die Gebühr erlegt und das Schulzeugnis eingelegt.

Ist den 14. Juni 1801 nach beygebrachtem Christenlehr-Zeugnis und bezahlter Gebühr von Herrn Franz Jäger als vorgesetztem Meister freygesprochen worden.

Zulassung zur Meisterprüfung

10. Juni 1806

Vom Handwerk der bürgerlichen Bau- und Maurer- und Steinmetzmeister in Wien ergeht das Zeugnis, dass der ehrbare Steinmetzgeselle Johann Högl, ein Sohn des verstorbenen bürgerlichen Steinmetzmeisters Herrn Philipp Högl von Zeit seines Herrn Vaters Tod durch fünf Jahre seiner Frau Mutter, der Philipp Höglischen Frau Wittib das bürgerliche Steinmetzgewerbe mit allem Fleiß und Jedermanns Zufriedenheit fortgeführt, auch darbey solche Kenntnisse und Fähigkeiten sich erworben habe, dass er als eingeschriebener Zögling unter der Leitung des bürgerlichen Steinmetzmeisters Herrn Joseph Prantner nach dessen Aussage zur weiteren Meisterprüfung allerdings geeignet und zuzulassen seyn, wird hiermit von Handwerks wegen beurkundet.

Meister mit Sitz beim Wiener Handwerk

6. Juni 1807

Nachdem die Frau Wittib des seligen bürgerlichen Steinmetzmeisters Herrn Philipp Högl ihre Meisterstelle dem löblichen Stadtmagistrat anheimgesagt, und ihr Sohn Johann Högl über seine bey der theoretischen und praktischen Prüfung gezeigten Fähigkeit von dem löblichen Stadtmagistrat diese erledigte bürgerliche Steinmetzmeisterstelle erhalten, auch die Bürger- und übrigen Taxen daselbst erleget hat, so ist Herr Johann Högl als bürgerlicher Steinmetzmeister nach schon abgelegtem Bürgereid und nach der zur Laad entrichteten Einverleibungstax per Sechzig Gulden bey dieser Hauptlaad einverleibet und ihm über die gewöhnliche Angelobung heut der Sitz bey dem Handwerk angewiesen worden.

Lehrmeister

Zwei dokumentierte Beispiele: Am 26. Dezember 1808 lasst Herr Johann Högl, bürgerlicher Steinmetzmeister einen Jung namens Ferdinand Johann Gigel, von Wien gebürtig, auf das Steinmetzhandwerk auf 5 Jahre vormerken und aufdingen. Dessen Bürgen sind Adam Jungbauer Haupt- und Michael Holzbauer Nebenbürge, beide Steinmetzen. Dieser ist den 30. Mai 1813 nach eingelegtem Militärkommando-Zeugnis freigesprochen worden, hat die Gebühr bezahlt. Der Lehrbrief ist aber beim Handwerk zurückgehalten worden.

Am selben Tag einen zweiten Lehrling namens Karl Rosenberg, von Wien gebürtig. . Dieser ist den 27. Juni 1813 freigesprochen worden, hat aber, da er beim Militär ist, die gewöhnliche Tax zu 9 Gulden 45 Kreuzer nicht bezahlt.

Sein Handwerksbetrieb hatte 1819 drei Gesellen, aber zurzeit sind keine Steinmetzaufträge bekannt.

Johann Högl erhielt den Berufstitel Stadt-Steinmetzmeister und für die Jahre 1835 sowie 1841 wählten ihn die Wiener Handwerksmeister auf dem Rathaus zum Obervorsteher der Wiener Bauhütte.

Literatur

Meister Johann Gallus Hügel. Nr. 22, 1992.
Familie Hügel aus Gemünden am Main. Nr. 42, 1996.
  • Eintrag Högl Familie. In: Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 3, 1994.
  • Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. 2 Bände. Museums- und Kulturverein, Kaisersteinbruch 2002–2004. ISBN 978-3-9504555-8-8.