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vom 10.06.2020, aktuelle Version,

K.u.k. Husarenregiment „Wilhelm II. Deutscher Kaiser und König von Preußen“ Nr. 7

Abzeichen des K.u.k. Husarenregiment Nr. 7

Das Jazigier und Kumanier Husarenregiment „ Wilhelm II. Deutscher Kaiser und König von Preußen“ Nr. 7 war ein Kavallerieverband der Österreichisch-Habsburgischen und später der Gemeinsamen Armee innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräfte.

Alle Ehrennamen der Regimenter wurden im Jahre 1915 ersatzlos gestrichen. Das Regiment hieß von da an offiziell nur noch „Husarenregiment Nr. 7“.

Errichtung

  • Mit Erlass vom 28. April 1798 wurde aus den 3. Majors-Divisionen der Husarenregimenter „Erzherzog Ferdinand“ Nr. 3, „Vécsey“ Nr. 4, „Blankenstein“ Nr. 6 und „Mészáros“ Nr. 10 das Husarenregiment Nr. 7 in Veröcze in Slawonien aufgestellt
  • 1860 wurde die aufzulösende 4. Division im Regiment verteilt, 4 Korporale und 20 Husaren an das Freiwilligen-Husarenregiment Nr. 2 abgegeben

Status und Verbandszugehörigkeit 1914

IV. Korps – 1. Kavallerie Truppendivision – 7. Kavalleriebrigade
Nationalitäten: 98  % Magyaren – 2  % Sonstige
Regimentssprache: ungarisch
Garnison: Stab, II. Div: Debreczen – I. Div: Nagyvárad
Kommandant: Oberst Béla Berzeviczy von Berzevicze und Kakas-Lomnitz
Uniform: Lichtblaue Attila mit weißen Oliven (Knöpfen) und lichtblauem Tschakobezug

Ergänzungsbezirke

Friedensstandorte

I. II. III.

Regimentskommandanten

  • 1903 Alfred Graf Zedwitz Oberst
  • 1909 Bruno Freih. v. Schönberger Oberst
  • 1912 Béla Berzeviczy v. Berzevicze u. Kakas-Lomnitz Oberst

Regimentsinhaber

Rittmeister und Trompeter 1859

Gefechtskalender

Koalitionskriege

  • 1799 Kämpfe bei Verona, Magnano, Trezzo und im Piemont bei Rivoli. Bei der Belagerung von Mantua war eine Eskadron am 8. Mai bei der Abwehr eines Ausfalls der Festungsbesatzung beteiligt.
  • 1800 Schlacht am Mincio (Piemont)
  • 1801 Rückzugsgefechte bei Colognola
  • 1805 steht das Regiment im Korps Kienmayer am Inn. Rückzugsgefechte bis Vöcklabruck, und über den Pyhrn-Pass in das obere Enns-Tal. Später bei Marburg zu den Truppen des Feldmarschallleutnant Chasteler gestoßen.
  • 1809 Zum Korps Hiller nach Deutschland abgestellt, kämpfte eine Division bei Haag und Landshut. Im Mai nach Wien verlegt, führte eine Division ein Gefecht vor der Stadt zwischen dem Burgtor und dem Kärntnertor Nur geringfügige Einsätze in der Schlacht bei Aspern und der Wagram. Rückzugsgefechte bei Korneuburg und Hollabrunn

Russischer Feldzug

  • 1812 im Oktober als Verstärkung zum Korps Schwarzenberg abgestellt, Kämpfe bei Wysoko-Litowsk und Izabelin, ein Teil des Regiments führte ein Scharmützel bei Mokrany, wo es den Russen große Verluste zufügten und einige Munitionswagen erbeuteten.

Befreiungskriege

Herrschaft der Hundert Tage

  • 1815 Feldzug gegen Marschall Murat. Kämpfe bei Ronco und Pesaro. Drei Divisionen rückten bis Neapel vor. Die Veliten-Division war bei der Besatzung in Mailand zurückgeblieben
  • 1831 Teile des Regiments waren an der Unterdrückung der Aufstände in der Romagna eingesetzt. Gefechte bei Secchia und Rimini.

Revolution von 1848/49 im Kaisertum Österreich

  • 1848 lag das Regiment in Italien. Gefechte bei Sona und Volta. Eine Division wurde von Parma nach Fiume überschifft. Eine andere lag bei den Besatzungstruppen von Mantua. Das Regiment wurde dann in Mailand wieder zusammengezogen.
  • 1849 Das Regiment wurde Divisionsweise auf einzelnen Brigaden verteilt und kämpfte bei Mortara und der Schlacht bei Novara. Feldzug in die Toscana mit Kämpfen gegen die Freikorps von Garibaldi.

Sardinischer Krieg

Deutscher Krieg

  • 1866 Zum IV. Korps der Nordarmee abgestellt, kämpften vier Eskadronen bei Schweinschädel und in der Schlacht von Königgrätz. Eine Eskadron steht bei den Besatzungstruppen von Olmütz.

Bosnische Annexionskrise

  • 1878 war das Regiment bei der Okkupation von Bosnien eingeteilt. Die 5. Eskadron geriet bei Maglaj in einen Hinterhalt und erlitt große Verluste. Einzelne Abteilungen fochten bei Tuzla, Gračanica (Doboj) und Bandin-Odjak.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg sahen sich die Husaren den unterschiedlichsten Verwendungen ausgesetzt. Sie kämpften zunächst im Regimentsverband kavalleristisch, wurden aber auch auf allen Kriegsschauplätzen infanteristisch verwendet.

Nach der Proklamation Ungarns als eigenständiger Staat im Oktober 1918 wurden die ungarischstämmigen Soldaten von der Interimsregierung aufgerufen, die Kampfhandlungen einzustellen und nach Hause zurückzukehren. In der Regel wurde dieser Aufforderung Folge geleistet. Somit war der Verband seinem bisherigen Oberkommando, dem k.u.k. Kriegsministerium entzogen und konnte von diesem nicht demobilisiert und allenfalls theoretisch aufgelöst werden. Ob, wann und wo eine solche Auflösung stattgefunden hat ist gegenwärtig nicht bekannt.

  • Der Landsmannschaftliche Hinweis und Namenszusatz Jazigier und Kumanier war dem Regiment für alle Zeiten zugesagt worden. Nichtsdestoweniger verlor das Regiment, wie alle Regimenter der Österreichisch-Ungarischen Armee, im Jahre 1915 alle Ehrennamen.
Uniform bis 1916

Gliederung

Ein Regiment bestand in der Österreichisch-Ungarischen Kavallerie in der Regel ursprünglich aus drei bis vier (in der Ausnahme auch mehr) Division. (Mit Division wurde hier ein Verband in Bataillonsstärke bezeichnet. Die richtige Division wurde Infanterie- oder Kavallerie-Truppendivision genannt.) Jede Division hatte drei Eskadronen, deren jede wiederum aus zwei Kompanien bestand. Die Anzahl der Reiter in den einzelnen Teileinheiten schwankte, lag jedoch normalerweise bei etwa 80 Reitern je Kompanie.

Die einzelnen Divisionen wurden nach ihren formalen Führern benannt:

  • die 1. Division war die Oberst-Division
  • die 2. Division war die Oberstlieutenant (Oberstleutnant)-Division
  • die 3. Division war die Majors-Division
  • die 4. Division war die 2. Majors-Division

Im Zuge der Heeresreform wurden die, zu diesem Zeitpunkt aus drei Divisionen bestehenden Kavallerie-Regimenter ab 1860 auf zwei Divisionen reduziert.

Bis zum Jahre 1798 wurden die Regimenter nach ihren jeweiligen Inhabern (die nicht auch die Kommandanten sein mussten) genannt. Eine verbindliche Regelung der Schreibweise existierte nicht. (z. B. Regiment Graf Serbelloni – oder Regiment Serbelloni.) Mit jedem Inhaberwechsel änderte das betroffene Regiment seinen Namen. Nach 1798 galt vorrangig die nummerierte Bezeichnung, die unter Umständen mit dem Namen des Inhabers verbunden werden konnte. Bedingt durch diese ständige Umbenennung sind die Regimentsgeschichten der österreichisch-ungarischen Kavallerie nur sehr schwer zu verfolgen. Hinzu kommt die ständige und dem Anschein nach willkürliche, zu Teil mehrfache Umklassifizierung der Verbände. (Zum Beispiel: Böhmisches Dragoner-Regiment „Fürst zu Windisch-Graetz“ Nr. 14)

Literatur

  • Obstlt. Alphons Frhr. v. Wrede: Geschichte der K.u.K. Wehrmacht von 1618 bis Ende des XIX Jh. Wien 1898–1905.
  • Georg Schreiber: Des Kaisers Reiterei. Österreichische Kavallerie in 4 Jahrhunderten. Mit einem Geleitwort von Alois Podhajsky. Speidel, Wien 1967.
  • B. M. Buchmann: Österreich und das Osmanische Reich. WUV-Univ.-Verl., Wien 1999.
  • Allmayer-Beck, Lessing: Die K.(u.)K.-Armee. 1848–1914. Bertelsmann, München u. a. 1974, ISBN 3-570-07287-8.