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vom 03.03.2020, aktuelle Version,

Karl König (Architekt)

Der ehemalige Philipphof von Karl König

Karl (Carl) König (* 3. Dezember 1841 in Wien; † 27. April 1915 ebenda) war ein österreichischer Architekt des Historismus.

Leben

Persönliches Reißzeug von Karl König. Exponat im Jüdischen Museum Wien

Karl König war jüdischer Herkunft, seine Familie kam aus Pressburg nach Wien. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien bei Josef Stummer von Traunfels und an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Friedrich von Schmidt, nachdem er sich zuvor zwischen Malerei und Architektur für letztere entschieden hatte. 1861 wurde er in die Meisterklasse Schmidts aufgenommen. Ab 1866 war er Assistent bei Heinrich Ferstel an der Technischen Hochschule, ab 1873 außerordentlicher und ab 1875 ordentlicher Professor für Propädeutik der Baukunst. 1878 trat König aus der Israelitischen Kultusgemeinde aus und blieb konfessionslos. Gemeinsam mit Viktor Luntz wurde König 1885 Professor der Baukunst des klassischen Altertums und der Renaissance. Von 1884 bis 1888 war er schließlich Dekan und im Studienjahr 1901/02 Rektor der Technischen Hochschule. 1888 wurde König Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste und 1908 Hofrat.

Karl König war verheiratet und hatte eine Tochter.

Bedeutung

Karl König zählt zu den bedeutendsten Architekten des Späthistorismus in Wien, von dem zahlreiche repräsentative Bauten dieser Epoche für das reiche Großbürgertum errichtet wurden. Als Lehrer hatte er vor allem Einfluss auf seinen bedeutendsten Schüler Friedrich Ohmann.

Werk (Auswahl)

  • Synagoge Turnergasse, Turnergasse 22, Wien 15 (1871/72, 1938 zerstört)
  • Philipphof, Wien 1 (1883/84, 1945 zerstört)
  • Synagoge in Reichenberg (Böhmen) (1887–1889), zerstört 1938
  • Börse für landwirtschaftliche Produkte, Wien 2 Taborstraße (1887–90) (jetzt: Serapionstheater)
  • Rotenturmhof, Wien 1 (1889)
  • Villa des Malers Probst (1891–1893)
  • Villa Taussig, Wien 13 (1893–1895)
  • Wohnhaus für Wilhelm Zierer, Kärntner Straße 14, Wien 1 (1895/96, 1945 zerstört)
  • Mozart-Denkmal (1896)
  • Herbersteinpalais, Wien 1 (1897)
  • Grabmal Zierer auf dem Wiener Zentralfriedhof (1899)
  • Landaupalais, Wien 4 (1900/01)
  • Grabmal Lützow auf dem Wiener Zentralfriedhof (1903)
  • Grabmal Waldstein auf dem Wiener Zentralfriedhof (1903)
  • Böhlerpalais, Wien 4 (1904/05)
  • Grabmal Philipp auf dem Wiener Zentralfriedhof (1905)
  • Villa Kuffner (1905–1908)
  • Haus der Industrie, Wien 3 (1906–1909, mit dem ältesten Paternosteraufzug Österreichs)
  • Erweiterungsbau der Technischen Hochschule Wien (1907–1909)

Literatur

  • Felix Czeike: Historisches Museum Wien. Band 3. Kremayr & Scheriau, Wien 1994.
  • J. Brandstetter: Karl König 1841–1915. Das architektonische Werk. Diplom-Arbeit, Universität Wien 1996.
  • M. Kristan: Carl König. Ein neubarocker Großstadtarchitekt in Wien. In: Jüdisches Museum der Stadt Wien (Hrsg.): Wiener Persönlichkeiten. Band 1. Wien 1999.
  • Wagner-Rieger: König Karl. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 36 f. (Direktlinks auf S. 36, S. 37).
  • Juliane Mikoletzky, Sabine Plakolm-Forsthuber (Herausgeber): Eine Sammlung von außerordentlicher Geschlossenheit/A Collection of Unusual Completeness: Die Rektorengalerie der Technischen Universität Wien/The Gallery of Rectors of the TU Wien. Festschrift 200 Jahre Technische Universität Wien, Band 13, Wien, Böhlau-Verlag 2015, ISBN 978-3-205-20113-7, Seite 82 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
Commons: Carl König  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien