Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 13.12.2021, aktuelle Version,

Larchkopf (Tuxer Alpen)

Larchkopf

Der Larchkopf (rechts) mit Schlitters

Höhe 1375 m ü. A.
Lage bei Strass im Zillertal
Gebirge Tuxer Alpen
Dominanz 0,42 km Reiterkopf
Schartenhöhe 29 m Scharte zum Reiterkopf
Koordinaten 47° 22′ 41″ N, 11° 48′ 58″ O
Larchkopf (Tuxer Alpen) (Tirol)
pd2
pd4

Der Larchkopf (älter auch Lerchkopf)[1] ist ein 1375 m ü. A. hoher Berg bei Strass im Zillertal am Ausgang des Zillertals in das Unterinntal in Nordtirol.

Lage

Der Berg gehört zum Nordostkamm der Tuxer Alpen, der sich über Gilfert und Kellerjoch nach Strass erstreckt, und bildet dessen letzten prägnanten Gipfel gegen das Inntal. Der Kamm spaltet sich am Kellerjoch, mit einem Zug zum Larchkopf nördlich des Oxlbachs mit seinem langgezogenen Tal, und einem südlich zum Sonnkogel (1439 m ü. A.) über Schlitters schon im Zillertal. Der Kamm des Larchkopf läuft nordöstlich im Felsen von Maria Brettfall über Strass und Astholz aus. Östlich liegen Schlittersberg und am Fuß Schlitters. Nordwestlich am Inn liegen Maurach und Rotholz, mit der Ruine Rottenburg und Raffl oberhalb. Bis auf die Talschultern von Raffl und Schlittersberg fällt der Berg zu Inn- wie Zillertal in steileren Wäldern, Schrofen und Wänden ab. Die gesamte Nord- und Ostflanke des Bergs ist Einzugsgebiet der Strasser Giessen.

Der Gipfel liegt im Gemeindegebiet Schlitters, die Gemeindegrenze Strass läuft innseitig direkt unterhalb vorbei, und trifft nach 300 Metern die Gemeindegrenze Buch.

Geologie und Bergbau

Der Sporn Larchkopf–Brettfall ist wie die ganze rechte Inntalseite der Tuxer Voralpen und der Kelchsauer Alpen von Schwaz nach Brixlegg aus Schwazer Dolomit (Unterdevon, um 400–350 Mio. Jahre) und Wildschönauer Schiefer (Ordovizium, Silur bis Unterkarbon, um 500–400 Mio. Jahre) aufgebaut.[2] Diese Formationen bilden die Bergbauregion Schwaz–Brixlegg, eines der bedeutendsten Kupfervorkommen der Alpen. Das gefundene Fahlerz, hier der quecksilberhaltige Schwazit, liegt im Dolomit. Der Schiefer bildet die Talterrassen. Der Inntalfuß sind schon kalkalpine Schichten: Hochfilzen-Formation, Alpiner Buntsandstein und Reichenhall-Formation (Perm bis Anis, 300–250 Mio. Jahre) mit eingestreuter Rauhwacke-Dolomitbrekzie (Unteranis, 240 Mio. Jahre).

Nordwestlich des Gipfels wurde auf 1439 m ü. A. ein prähistorischer Bergbauort gefunden. Es handelt sich um einen feuergesetzten Abbau, auch nördlich der Rafflhöfe auf 940 m ü. A. finden sich so alte Abbauspuren.[3] Alte Pingen sind hier allerorten zu sehen. Ein jüngerer historischer Abbau ist dann der Martinstollen am Weißen Schrofen unterhalb des Gipfels.[4] Fundorte für Mineralien ziehen sich bis zum Schlittererberg.[5]

Den Brettfall-Felsen unterquert der Brettfalltunnel der Zillertalstraße (Umfahrung Strass).

Sender Jenbach 2 Larchkopf

Am Gipfel steht ein Sender, Jenbach 2 Larchkopf der den Raum Schwaz/Jenbach und das vordere Zillertal bedient. Ausgestrahlt werden Life Radio (Tirol) und Radio U1 Tirol.[6]

Dieser kleinere Rundfunksender ist aber nicht zu verwechseln mit dem bedeutenderen Richtfunk-Sender Larchkopf (Gerlos 2 Gerlosberg) am Hainzenberg bei Zell.[7]

Wege

Der Berg ist leichtes Spazier- bis mittelschweres Wandergebiet.[8] Der Weiterweg am Kamm ist über die Rodaunalm oder die Ortnerkapelle und weiter zur Lackenhütte möglich, wo man dann auf den Aufstieg von Obertroi auf das Kellerjoch trifft.

Einzelnachweise

  1. Max Perger, Wolfgang Ingenhaeff (Hrsg.): Strass im Zillertal. Verlag Berenkamp, 1995, ISBN 978-385093051-2, S. 34;
    so auch in Leopold Weber: Handbuch der Lagerstätten der Erze, Industrieminerale und Energierohstoffe Österreichs: Erläuterungen zur metallogenetischen Karte von Österreich 1:500 000 unter Einbeziehung der Industrieminerale und Energierohstoffe, Band 2, Geologische Bundesanstalt, 1997, S. 1254.
  2. Geofast-Karte GKÖ 1:50.000, Blatt 119, Schwaz (geologie.ac.at);
    Fahlerz & Co. (Memento des Originals vom 30. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.silberbergwerk.at silberbergwerk.at.
  3. Brigitte Rieser, Hanspeter Schrattenthaler: Urgeschichtlicher Kupferbergbau im Raum Schwaz-Brixlegg, Tirol. In: Archaeologia austriaca 82–83 (Jg. 1998/99), S. 147 f (ganzer Artikel S. 135–179);
    dieselben: Prähistorischer Bergbau im Raum Schwaz – Brixlegg: urgeschichtliche Bergbauspuren, Werkzeugfunde, Experimente, Mineralien. Edition Tirol, 2002, ISBN 978-385361081-7, S. 55 f, insb. Abb. 65;
  4. G. Schnorrer, R. Poeverlein: Schwaz-Brixlegger Fundstellen: 5. Die Minerale des Martinstollen am Weißen Schrofen bei Schwaz in Tirol – sowie Leogangit, eine neue Verbindung aus dem Tiroler Bergbaugebiet. In: Aufschluss, Jg. 58, Nr. 1 (2007), S. 27–40;
    Martinstollen. mineralienatlas.de (aktualisierte Einträge).
  5. Schlitters. mineralienatlas.de.
  6. BMVIT: senderkataster.at (Informationen nach Hineinzoomen, Stand 6/2015).
  7. Richtfunkschiene Mitte, diese wurde in den 1970ern als vollständig innerösterreichische Strecke realisiert, und der Sender Larchstein/Hainzenberg zielte als Anbindung an die Richtfunkschiene West 1 auf den Sender Kanzelkehre an der Achenseestraße in Tal gegenüber;
    vergl. hierzu Rundfunksender in Österreich: Zwischen Schwaz und Wörgl, Tirol, Bilder zu Jenbach-Kanzelkehre, auf wabweb.net (abgerufen 3. Juni 2014).
  8. Vergl. Maria Brettfall – Rafflgatterl – altes Bergwerk – Larchkopf – Schlitterberg – nach Strass über Maria Brettfall oder Schlitters, Gehzeit: ca. 5 h. Tourenbeschreibung auf bergfex.at.